Artikel von Holger Heiland (80)

Geboren 1969 in Frankfurt am Main, seit 1993 in Berlin. Diplomierter Sozialwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Stadtsoziologie. Hat sich unter anderem als Taxifahrer, Musiker, Werbetexter und Filmemacher durchgeschlagen. Sein Kurzfilm „Tangled“ mit Dirk Borchardt in der Hauptrolle lief weltweit auf großen Publikumsfestivals, in Deutschland etwa beim Filmfest Dresden und auf dem Fantasy Filmfest. Heute in erster Linie freier Autor und Journalist sowie Betreiber des Blogs weltwundern.net.

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Ethan Coen

Drive-Away Dolls

(Kinostart: 7.3.) Neustart in die 1990er Jahre: In seinem ersten Solo als Regisseur kehrt Ethan Coen in die Dekade zurück, in der er und sein Bruder ihre größten Erfolge feierten. Doch auch zwei junge Hauptdarstellerinnen können nicht verhindern, dass sein Roadmovie etliche Längen aufweist. ...weiter

Wei Shujun

Only the River flows

(Kinostart: 29.2.) Detektiv des Absurden: In der atmosphärisch dichten Verfilmung eines Avantgarde-Kriminalromans tappt ein Ermittler im doppelten Sinne im Dunkeln. Mit seinem stimmigen Neo-Noir-Thriller erinnert Regisseur Wei Shujun auch an die Schattenseiten von Chinas Wirtschaftsboom. ...weiter

Albrecht Schuch + Hannah Herzsprung

15 Jahre

(Kinostart: 11.1.) Klang der Vergeltung: 18 Jahre nach seinem Erfolg mit „Vier Minuten“ setzt Regisseur Chris Kraus die Geschichte der hochbegabten Systemsprengerin Jenny fort. Das musikalische Rache-Drama beeindruckt mit starker Hauptdarstellerin, streift aber die Grenze zum Kitsch. ...weiter

Ayşe Polat

Im toten Winkel

(Kinostart: 4.1.) Traumata zwingen zum Leben in der Vergangenheit: Ein deutsches Filmteam will in der Südosttürkei eine Doku über Kurden-Aktivisten drehen und gerät zwischen die Fronten. Es bleibt nicht das einzige Opfer – Regisseurin Ayşe Polat inszeniert mitreißend einen fesselnden Polit-Thriller. ...weiter

Anne Hathaway

Eileen

(Kinostart: 14.12.) Neo-Noir in Massachusetts: Thriller-Autorin Ottessa Moshfegh gilt als neue Fürstin der Finsternis. In der Verfilmung ihres Bestsellers „Eileen“ schildert Regisseur William Oldroyd überzeugend eine fatale Frauenfreundschaft. Dann entgleitet ihm der Film etwas, bis zum allzu offenen Ende. ...weiter

Sandra Hüller

Anatomie eines Falls

(Kinostart: 3.11.) Im Falle eines Falles: Ein tödlicher Sturz entwickelt sich zum wendungsreichen Prozessdrama. Das Szenario eines Krimi-Klassikers von 1959 adaptiert Regisseurin Justine Triet für die Analyse einer Beziehung; die Rolle der Angeklagten ist Sandra Hüller wie auf den Leib geschrieben. ...weiter

Cécile de France

Wild wie das Meer

(Kinostart: 21.9.) Eine stürmische Affäre: Vor schroffer Naturkulisse zeichnet Regisseurin Héloïse Pelloquets das Porträt einer Frau, die konsequent ihren Gefühlen folgt. Auch dann, als ein junger Mann vom Festland ihr auf erfindungsreiche Weise den Hof macht und damit ihre kleine Welt zerstört. ...weiter

Tomasz Wasilewski

Die Verlorenen

(Kinostart: 7.9.) Pathos und Verzweiflung: In seinem Dreiecks-Familiendrama führt der polnische Regisseur Tomasz Wasilewski seine wortkargen Hauptfiguren an die Schmerzgrenzen der Liebe. Leider verhebt er sich dabei am eigenen Kunstanspruch. ...weiter

Valentin Merz

Nachtkatzen

(Kinostart: 3.8.) Nachts sind alle Katzen geil: In seinem Debütfilm verbindet Regisseur Valentin Merz die Lust am Filmemachen mit der Lust am Fleische, aber auch an Moosen, Milch und Steinen. In dem Film im Film gibt es kaum Gewissheiten, viele Ebenen und Ideen, ein paar Orgasmen und nur wenige Höhepunkte. ...weiter

Lola Quivoron

Rodeo

(Kinostart: 13.7.) Babes on Bikes: In der kriminellen Motorrad-Szene versucht eine junge Frau, sich mit gewagten Stunts und knallharter Attitüde durchzusetzen. Die Fluchtfantasie von Lola Quivoron beginnt als filmischer Kickstart, bis ihr im letzten Teil der Sprit ausgeht. ...weiter