Artikel von Holger Heiland (85)

Geboren 1969 in Frankfurt am Main, seit 1993 in Berlin. Diplomierter Sozialwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Stadtsoziologie. Hat sich unter anderem als Taxifahrer, Musiker, Werbetexter und Filmemacher durchgeschlagen. Sein Kurzfilm „Tangled“ mit Dirk Borchardt in der Hauptrolle lief weltweit auf großen Publikumsfestivals, in Deutschland etwa beim Filmfest Dresden und auf dem Fantasy Filmfest. Heute in erster Linie freier Autor und Journalist sowie Betreiber des Blogs weltwundern.net.

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Ryûsuke Hamaguchi

Evil does not exist

(Kinostart: 18.4.) Wo Gut und Böse nichts bedeuten: Nach dem Auto in „Drive My Car“ wird nun der Wald zum Spiegel der Seele im Kino von Regisseur Ryūsuke Hamaguchi. Die kongeniale Filmmusik von Eiko Ishibashi öffnet den Blick auf ein vielschichtiges Drama über die Rolle der Menschen in ihrer Umwelt. ...weiter

Paola Cortellesi

Morgen ist auch noch ein Tag

(Kinostart: 4.4.) Rom, offene Stadt: Regisseurin und Hauptdarstellerin Paola Cortellesi porträtiert eine Nachkriegs-Italienierin, die unter Ausbeutung und häuslicher Gewalt leidet. In nostalgischem Neorealismo-Schwarzweiß, aber mit tausend originellen Einfällen – für Italiens Kassenschlager 2023. ...weiter

Matteo Garrone

Ich Capitano

(Kinostart: 4.4.) So weit die Füße tragen: Regisseur Matteo Garrone schildert die Odyssee zweier Teenager aus Dakar auf ihrem langen Weg nach Europa. Die Gefahren der Fluchtroute kleidet er ins Gewand eines Abenteuerfilms. So wird das Stationen-Drama zur Feier unbezwingbaren Lebenswillens. ...weiter

Timothy Spall + Olivia Colman

Kleine schmutzige Briefe

(Kinostart: 28.3.) Shitstorm über Littlehampton: Unflätige anonyme Briefe wecken in den Frauen einer britischen Kleinstadt den Willen zur Gleichberechtigung. Aus einem historischen verbürgten Kriminalfall macht Regisseurin Thea Sharrock mit großartigem Ensemble einen leichtfüßigen Feelgood-Film. ...weiter

Daniel Craig + Tilda Swinton

Love is the Devil - Studie für ein Porträt von Francis Bacon (WA)

(Kinostart: 21.3.) Wenn die Liebe von der Decke fällt: Regisseur John Maybury porträtiert die Beziehung zwischen dem Künstler Francis Bacon und seinem proletarischen Liebhaber im Stil des Meistermalers. Der Film von 1998 ist eine Studie über Verzweiflung und Abhängigkeiten. ...weiter

Ethan Coen

Drive-Away Dolls

(Kinostart: 7.3.) Neustart in die 1990er Jahre: In seinem ersten Solo als Regisseur kehrt Ethan Coen in die Dekade zurück, in der er und sein Bruder ihre größten Erfolge feierten. Doch auch zwei junge Hauptdarstellerinnen können nicht verhindern, dass sein Roadmovie etliche Längen aufweist. ...weiter

Wei Shujun

Only the River flows

(Kinostart: 29.2.) Detektiv des Absurden: In der atmosphärisch dichten Verfilmung eines Avantgarde-Kriminalromans tappt ein Ermittler im doppelten Sinne im Dunkeln. Mit seinem stimmigen Neo-Noir-Thriller erinnert Regisseur Wei Shujun auch an die Schattenseiten von Chinas Wirtschaftsboom. ...weiter

Albrecht Schuch + Hannah Herzsprung

15 Jahre

(Kinostart: 11.1.) Klang der Vergeltung: 18 Jahre nach seinem Erfolg mit „Vier Minuten“ setzt Regisseur Chris Kraus die Geschichte der hochbegabten Systemsprengerin Jenny fort. Das musikalische Rache-Drama beeindruckt mit starker Hauptdarstellerin, streift aber die Grenze zum Kitsch. ...weiter

Ayşe Polat

Im toten Winkel

(Kinostart: 4.1.) Traumata zwingen zum Leben in der Vergangenheit: Ein deutsches Filmteam will in der Südosttürkei eine Doku über Kurden-Aktivisten drehen und gerät zwischen die Fronten. Es bleibt nicht das einzige Opfer – Regisseurin Ayşe Polat inszeniert mitreißend einen fesselnden Polit-Thriller. ...weiter

Anne Hathaway

Eileen

(Kinostart: 14.12.) Neo-Noir in Massachusetts: Thriller-Autorin Ottessa Moshfegh gilt als neue Fürstin der Finsternis. In der Verfilmung ihres Bestsellers „Eileen“ schildert Regisseur William Oldroyd überzeugend eine fatale Frauenfreundschaft. Dann entgleitet ihm der Film etwas, bis zum allzu offenen Ende. ...weiter