Artikel von Bela Akunin (172)

Geboren 1972 in Woronesch/ Südwestrussland. Umsiedlung in die Bundesrepublik 1990. Studium der Politologie, Ethnologie und Kulturgeschichte Osteuropas in Bremen und Heidelberg. 1999 bis 2002 Weltreise durch vier Kontinente; Reportagen für Reisemagazine. Seither Beiträge für diverse Zeitschriften, Radiosender und Online-Kulturportale. Interessen: Alles in Wort, Schrift und Bild, was über den mitteleuropäischen Tellerrand hinausreicht.

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Valeria Bruni Tedeschi

Die süße Gier – Il Capitale Umano

(Kinostart: 8.1.) An der Familie hängt, zur Familie drängt doch alles: Ohne sie kommt in Italien auch Turbokapitalismus-Kritik nicht aus. Regisseur Paolo Virzì mischt noch Generationen-Konflikte hinein – womit er seinen Film sichtlich überfrachtet. ...weiter

Detlev Buck

Waiting for the Sea

(Kinostart: 11.12.) Schiffbruch im Sandmeer: Im ausgetrockneten Aralsee will Kapitän Marat seinen gestrandeten Kahn zum Wasser ziehen. Diesen Öko-Sisyphos macht Regisseur Bakhtiar Khudoijnazarov zur Hauptfigur eines lupenreinen Sowjet-Heldenepos. ...weiter

Christoph Waltz

The Zero Theorem

(Kinostart: 27.11.) Ein Schlag ins Kontor von Google, Facebook und Konsorten: Monty-Python-Altmeister Terry Gilliam schildert den Alltag eines Hochleistungs-Computer-Nerds. Dass es dabei absolut wahnwitzig und grotesk zugeht, versteht sich von selbst. ...weiter

Berlin

Die Wikinger

So vergeht der Ruhm der Welt: Vor 1000 Jahren versetzten die Wikinger ganz Europa in Angst und Schrecken. Mittlerweile inspirieren sie nicht einmal mehr Kuratoren: Die Überblicks-Ausstellung im Martin-Gropius-Bau fällt kleinteilig und fantasielos aus. ...weiter

Mads Mikkelsen

The Salvation – Spur der Vergeltung

(Kinostart: 9.10.) Frisch aus der goldenen Ära der 1940/60er Jahre: Der Däne Kristian Levring dreht mit Mads Mikkelsen einen klassischen Western. Alles sieht so aus wie bei John Ford oder Sergio Leone – ein Augenschmaus für Liebhaber des Genres. ...weiter

Göran Hugo Olsson

Concerning Violence

(Kinostart: 18.9.) Zeitreise zur Revolutionsromantik der 70er Jahre: "Black Power Mixtape"-Regisseur Olsson gräbt alte TV-Bilder über Guerillas in Afrika aus und lässt Manifeste vorlesen − eine Doku für Nostalgiker des antikolonialen Befreiungskampfs. ...weiter

Nana Ekvtimishvili

Entführung + Mord geschahen täglich

Zeit der Gesetzlosigkeit: In "Die langen hellen Tage" blickt Nana Ekvtimishvili auf die chaotischen 1990er Jahre in Georgien zurück. Im Interview erzählt sie von Brautraub, Ehrenmorden – und wie man Autorenfilme mit Speiseeis finanziert. ...weiter
Nana Ekvtimishvili + Simon Groß

Die langen hellen Tage

(Kinostart: 21.8.) Teenager-Leben in Georgien 1992: Ein ungeliebter Verehrer entführt seine Braut, ihre Freundin verhindert Blutrache. Regisseurin Ekvtimishvili verfilmt ihre Jugenderinnerungen – Momentaufnahmen von Wildwest im Kaukasus. ...weiter

Irrfan Khan

Qissa – Der Geist ist ein Wanderer

(Kinostart: 10.7.) Gender Mainstreaming im Kinderzimmer: Ein Patriarch ohne Stammhalter erzieht seine Tochter zum Jungen – das geht schief. Das langatmige Kammerspiel von Regisseur Anup Singh breitet die Familien-Fixierung in Indien wortreich aus. ...weiter

Berlin

The Ukrainians

Die Kunst des Protestes: An den Umwälzungen in der Ukraine sind viele Künstler aktiv beteiligt. Erstmals in Deutschland zeigt die daadgalerie einen aktuellen Querschnitt: Nüchterne bis resignative Arbeiten lassen Aufbruchstimmung meist vermissen. ...weiter