Artikel von Renée-Maria Richter (131)

Geboren 1972 in Rheinland-Pfalz; nach dem Abitur Umzug nach Berlin. Studium der Germanistik, Komparatistik und Psychologie an der FU Berlin, danach Kamerafrau an der Hochschule für Film und Fernsehen (heute: Filmuniversität) Babelsberg. Mitarbeit bei diversen Film- und TV-Produktionen; schreibt seit 1998 regelmäßig über Kino. Mag Filme, die in keine Schublade passen – oder, noch besser, deren Grenzen sprengen.

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Corinna Belz + Enrique Sánchez Lansch

In den Uffizien

(Kinostart: 25.11.) Die kunstsinnigsten Büros der Welt: Das Museum in Florenz beherbergt eine der größten Renaissance- und Barock-Kollektionen. Die Doku des Regie-Duos Belz und Sánchez Lansch gleicht einem regulären Rundgang – geführt vom deutschen Direktor. ...weiter

Chiara Mastroianni

Zimmer 212 – In einer magischen Nacht 

(Kinostart: 14.10.) Die Geister, mit denen sie schlief: Eine notorische Ehebrecherin wird mit all ihren Liebhaber gleichzeitig konfrontiert. Regisseur Christophe Honoré kreuzt Psychoanalyse mit Screwball-Komödie – für eine feinsinnig sinnliche Gespenster-Schau. ...weiter

Johannes Naber

Curveball – Wir machen die Wahrheit

(Kinostart: 9.9.) Wie eine Hintergrund-Reportage zum Afghanistan-Abzug: Das aberwitzige Lügengebäude, das der BND vor dem Irakkrieg 2003 auftürmte, nimmt Regisseur Johannes Naber genüsslich auseinander. Als brillante Polit-Satire – die leider nur allzu wahr ist. ...weiter

Charles Aznavour

Aznavour by Charles

(Kinostart: 17.6.) Einwandererkind und Weltbürger: Charles Aznavour war der berühmteste französische Chansonnier. Seine Privataufnahmen kompiliert Regisseur Marc di Domenico zur außergewöhnlichen Filmbiographie – sie enthält die Kulturgeschichte einer Epoche. ...weiter

Lars Eidinger

Persischstunden

(Kinostart: 24.9.) Pseudo-Farsi als Tor zur Freiheit: Ein KZ-Häftling rettet seinen Hals, indem er einem SS-Offizier eine Fantasiesprache beibringt. Die akkurat inszenierte Kopfgeburt von Regisseur Vadim Perelman wirkt arg unplausibel – trotz glänzender Hauptdarsteller. ...weiter

Christopher Nolan

Tenet

(Kinostart: 26.8.) Der Feind ist unsere eigene Frage als Gestalt: In seinem SciFi-Spionage-Thriller lässt Regisseur Christopher Nolan die Zeit rückwärts laufen – parallel zur Normalzeit. Etliche James-Bond-Anleihen ergeben ein absurdes Action-Gedankenspiel aus einem Guss. ...weiter

Benedict Cumberbatch

Edison – Ein Leben voller Licht

(Kinostart: 23.7.) Alles ist erleuchtet – besser mit Gleich- oder Wechselstrom? An dieser Frage entzündete sich in den USA der 1880er Jahre ein Stromkrieg zwischen zwei Erfindern. Ihn transformiert Regisseur Alfonso Gomez-Rejon in ein elektrisierendes Historien-Psychodrama. ...weiter

Nuri Bilge Ceylan

The Wild Pear Tree

(Kinostart: 18.6.) Allegorie der Jungakademiker-Arroganz: Ein Nachwuchsautor in der Provinz publiziert sein erstes Buch – das keiner liest. Der türkische Regisseur Nuri Bilge Ceylan, sonst ein Meister subtiler Charakter-Analysen, walzt diesmal seinen Stoff zu breit aus. ...weiter

Petra Höfer + Freddie Röckenhaus

Russland von oben

(Kinostart: 27.2.) Elf Zeitzonen in zwei Stunden: Die Doku-Regisseure Höfer und Röckenhaus überfliegen das größte Land der Erde. In der kondensierten Kino-Version ihrer TV-Serie ist jedoch kaum Raum für Hintergrundinformationen – alles wirkt arg idyllisch. ...weiter

Terrence Malick

Ein verborgenes Leben

(Kinostart: 30.1.) Passiver Widerstand: Weil er den NS-Kriegsdienst aus Glaubensgründen verweigerte, wurde der österreichische Bauer Franz Jägerstätter 1943 hingerichtet. Sein Schicksal verfilmt Regisseur Terrence Malick als brillante Reflexion über Prinzipientreue. ...weiter