Artikel von Ingrid Beerbaum (216)

Ingrid Beerbaum kam bei Berlin zur Welt und hat Germanistik, Slawistik und Soziologie in Potsdam, St. Petersburg und Dnjepropetrowsk studiert. Anschließend war sie im PR-Bereich und als Journalistin für Rundfunk, TV-Sender und Presse tätig. Sie lebt und arbeitet in Berlin als Journalistin und Kritikerin für mehrere Zeitungen und Online-Magazine mit dem Schwerpunkt osteuropäisches Kino. Außerdem ist sie als Kuratorin für das Internationale Kurzfilm-Festival "Interfilm" und als Mitglied des deutschen Filmkritiker-Verbandes in Jurys diverser Festivals im In- und Ausland tätig.

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David Bowie

Moonage Daydream

(Kinostart: 15.9.) The Man Who Sold the World: David Bowie war einer der vielseitigsten und einflussreichsten Künstler der Pop-Ära. Ihm widmet Regisseur Brett Morgen eine schillernde Hommage: mit einem farbensprühenden Doku-Essayfilm, der vor Ideen birst – und allein auf Bowies Worten beruht. ...weiter

Blerta Basholli

Hive

(Kinostart: 8.9.) Paprika-Püree als Emanzipations-Vehikel: Damit befreit sich eine junge Witwe im Kosovo aus der Bevormundung der patriarchalischen Dorfgemeinschaft. Ihre Selbstermächtigung begleitet Regisseurin Blerta Basholli mit Bildern, die lange nachhallen. ...weiter

Romain Duris

Warten auf Bojangles

(Kinostart: 4.8.) Tanz auf dem High-Society-Vulkan: In mondänen Villen an der Côte d’ Azur beginnt eine Amour Fou, die in der Psychiatrie endet. Regisseur Regis Roinsard verfilmt sein Melodram mit viel Retrocharme und bonbonbunter Ausstattung, behandelt sein ernstes Thema aber auch mit Feingefühl. ...weiter

Christian Clavier

Monsieur Claude und sein großes Fest

(Kinostart: 21.7.) Multikulti-Chaos in der französischen Provinz, zum Dritten: Monsieur Claude, dessen Stiefsöhne von drei Kontinenten kommen, soll seinen 40. Hochzeitstag feiern. Mit Verwandten aus aller Welt – das Gag-Feuerwerk, das Regisseur Philippe de Chauveron abbrennt, zündet nicht immer. ...weiter

Woody Allen

Rifkin's Festival

(Kinostart: 7.7.) San Sebastian sehen und zugrunde gehen: Auf dem spanischen Filmfestival zerfällt das Leben eines alternden Cineasten, dessen Frau eine Affäre hat. Kaum verhohlenes Selbstporträt von Regisseur Woody Allen, der es mit liebevoll inszenierten Filmklassiker-Reminiszenzen schmückt. ...weiter

Samuel Finzi

Risiken & Nebenwirkungen

(Kinostart: 9.6.) Wenn der Gatte keine Niere abgeben will: Verweigerte Organspende entzweit ein Wiener Paar. Die Boulevardkomödie verfilmt Regisseur Michael Kreihsl ohne platte Gags, indem er die makabren Umstände seziert – die Eheleute haben sich routiniert auseinander gelebt. ...weiter

Mark Rylance

The Outfit – Verbrechen nach Maß

(Kinostart: 2.6.) Als todschicke Anzüge für Männer von Halbwelt noch Arbeitskleidung waren: Regisseur Graham Moore siedelt seinen 1950er-Jahre-Thriller im Atelier eines Herrenschneiders an. Das er nicht verlässt – als sorgfältig konstruiertes und glänzend gespieltes Film-Noir-Kammerspiel. ...weiter

Corinna Harfouch

Alles in bester Ordnung

(Kinostart: 26.5.) Memorabilia-Liebhaberin trifft Jung-Asketen: Sie füllt ihre Wohnung mit Erinnerungen an ihr bewegtes Leben, er will mit 100 Dingen auskommen. Die leise Culture-Clash-Komödie von Natja Brunckhorst kontrastiert zwei Daseinsentwürfe – teils harmonisch, teils zu konstruiert. ...weiter

David Kross

Leander Haußmanns Stasikomödie

(Kinostart: 19.5.) Back in the GDR: Nach „Sonnenallee“ und „NVA“ komplettiert Regisseur Leander Haußmann seine DDR-Trilogie. Mit einem unbedarften Nachwuchs-Spitzel, der Gefallen am wilden Leben im Prenzlauer Berg findet – die biedere und vorhersehbare Story schlägt kaum witzige Funken. ...weiter

Pan Nalin

Das Licht, aus dem die Träume sind

(Kinostart: 12.5.) Dieses Licht kommt natürlich aus dem Projektor: Der indische Regisseur Pan Nalin erinnert sich an die Aufregung der ersten Kinobesuche. Als Porträt eines neunjährigen Jungen, der sein eigenes Lichtspielhaus einrichtet – gefühlsseliger Balsam für Cineasten-Seelen. ...weiter