Artikel von Renée-Maria Richter (131)

Geboren 1972 in Rheinland-Pfalz; nach dem Abitur Umzug nach Berlin. Studium der Germanistik, Komparatistik und Psychologie an der FU Berlin, danach Kamerafrau an der Hochschule für Film und Fernsehen (heute: Filmuniversität) Babelsberg. Mitarbeit bei diversen Film- und TV-Produktionen; schreibt seit 1998 regelmäßig über Kino. Mag Filme, die in keine Schublade passen – oder, noch besser, deren Grenzen sprengen.

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Jasna Fritzi Bauer

Axolotl Overkill

(Kinostart: 29.6.) Wohlstands-Verwahrlosung deluxe: Jungautorin Helene Hegemann verfilmt ihren Skandal-Bestseller von 2010 selbst – als beliebigen Bildersalat voller Kaputtniks, der nur vom grenzenlosen Narzissmus seiner Macherin zusammengehalten wird. ...weiter

Terrence Malick

Song to Song

(Kinostart: 25.5.) Sex, Drugs, but no Spirit of Rock 'n' Roll: Regie-Einzelgänger Terrence Malick kommt an die Grenzen seiner Stilmittel – großes Star-Aufgebot, rastlos schweifende Kamera und innere Monologe können Liebeshändel unter Musikern kaum darstellen. ...weiter

Matthew McConaughey

Gold

(Kinostart: 13.4.) Die alte Fabel von Aufstieg und Fall: Zwei Glücksritter werden mit vermeintlichem Gold aus Indonesien steinreich – bis die Blase platzt. Matthew McConaughey spielt seinen Hochstapler phänomenal, doch Regisseur Stephen Gaghan inszeniert konventionell. ...weiter

Pablo Larraín

Neruda

(Kinostart: 23.2.) Als das Dichten noch geholfen hat: Den chilenischen Nationalpoeten Pablo Neruda porträtiert Regisseur Pablo Larraín als charismatischen Lebemann auf der Flucht vor der Geheimpolizei – ein grandioses Panorama romantischer Politik. ...weiter

Olivier Assayas

Personal Shopper

(Kinostart: 19.1.) Von allen guten Geistern verlassen: Regisseur Olivier Assayas lässt eine Star-Einkäuferin auf Botschaften aus dem Jenseits warten. Sein Mystery-Thriller voller Geraune über Okkultes walzt das Elend von Lifestyle-Esoterik aus. ...weiter

Christopher Doyle

Hong Kong Trilogy

(Kinostart: 15.12.) Revolution der Regenschirme: 2014 protestierten Hunderttausende in Hongkong gegen Bevormundung durch Beijing. Der Doku-Drama-Verschnitt von Christopher Doyle gerät zum konfusen Remake von Improvisationsfilmen aus den 1970er Jahren. ...weiter

Natalie Portman

Geschichte von Liebe und Finsternis

(Kinostart: 3.11.) Glanz und Elend einer Literatur-Adaption: Star-Schauspielerin Natalie Portman verfilmt als Regisseurin die Roman-Autobiographie des israelischen Autors Amos Oz – ihrem sorgfältig bebilderten Episoden-Reigen fehlt meist die Tiefendimension. ...weiter

Danièle Thompson

Meine Zeit mit Cézanne

(Kinostart: 6.10.) Starliterat und Kraftkerl: Der Romancier Émile Zola und der Maler Paul Cézanne waren enge Freunde. Ihr Verhältnis zeichnet Regisseurin Danièle Thompson nach: als Human-Interest-Bilderbogen, bei dem Kunstgeschichte kaum eine Rolle spielt. ...weiter

Fatih Akin

Tschick

(Kinostart: 15.9.) Wie gut Scheiße bauen tut: Wolfgang Herrndorfs Bestseller verfilmt Regisseur Fatih Akin kongenial als anarchisches Road Movie im sommerlichen Brandenburg – ein Jugendroman als Anleitung zum Ausbruch aus dem normierten Dasein. ...weiter

Isabelle Huppert

Alles was kommt – L'Avenir

(Kinostart: 18.8.) Lebenshilfe für "Le Monde"-Leser: Isabelle Huppert glänzt als Philosophie-Lehrerin, deren Dasein aus den Fugen gerät – doch Regisseurin Mia Hansen-Løve begnügt sich mit einer betriebsam sterilen Selbstbespiegelung des Akademiker-Milieus. ...weiter