Welt in Winterstarre: Ihr schwarzweißes Lichterspiel arrangiert der iranische Star-Regisseur zu betörend schönen Fotografien. Seine an Tusche-Malerei und Impressionismus erinnernden Aufnahmen sind erstmals im deutschsprachigen Raum zu sehen. ...weiter
Der große Körper-Theatraliker: Seit einem halben Jahrhundert inszeniert Grützke raffiniert verschlüsselte Sitten-Bilder. Nun ehrt ihn seine Heimatstadt: mit dem Hannah-Höch-Preis samt umfassender Retrospektive im Ephraim-Palais. ...weiter
Landschaft an sich gibt es nicht: Sie wird stets vom Betrachter konstruiert – und verrät mehr über ihn als über die Gegend. Das führt das Museum Dieselkraftwerk anhand von 200 Werken aus fünf Jahrhunderten anschaulich vor. ...weiter
Nichts boomt in China mehr als der Bau: Ganze Stadtteile entstehen in Windeseile. Welche Architektur-Formen sich dort in jüngster Zeit herausgebildet haben, zeigen die REM Museen: anschaulich, facettenreich und Schwindel erregend. ...weiter
Auf der 13. Architektur-Ausstellung in Venedig sind deutsche Beiträge sehr präsent: Foto-Serien der Becher-Schule und ein Paradigmen-Wechsel im Deutschen Pavillon – der Architekt Muck Petzet empfiehlt Umnutzung anstelle von Neubauten. ...weiter
Gefühls-Chaos in der guten Stube: Das Hygiene-Museum inszeniert das Spektrum der menschlichen Affekte als «Drama in fünf Akten». In einer Guckkasten-Bühne voller possierlicher und grotesker Fundstücke – da bleiben viele Fragen offen. ...weiter
Die Natur folgt nicht mehr allein eigenen Gesetzen: Gen-Technik greift tief in ihre Baupläne ein. Was Gegenwarts-Künstler variantenreich imitieren und reflektieren, wie eine gelungene Ausstellung im Georg Kolbe Museum zeigt. ...weiter
Auf der Suche nach einer jüdischen Kunst: Der US-Maler R.B. Kitaj widmete sich intensiv dem Problem von Identität in der Diaspora. Das Jüdische Museum Berlin zeigt die erste Werkschau seit seinem Freitod - eine echte Wiederentdeckung. ...weiter
Schloss Oranienbaum huldigt den Niederlanden: Einst ließ Henriette von Oranien die Anlage errichten, nun wird dort aktuelles Design gezeigt. Was wenig zusammenpasst – ein eher misslungener culture clash. ...weiter
Farbenprächtig schillernde Fragmente von Reklame und Pornos: Fundstücke aus Zeitschriften verarbeitet die kenianische Künstlerin zu vielschichtigen Collagen. Ihre verstörend verführerischen Werke sind in der Kunsthalle zu sehen. ...weiter
Revolutionär Frantz Fanon gegen Staatschef Léopold Sédar Senghor: Um ihre Thesen kreisen Afrikas Debatten seit 50 Jahren. Manthia Diawara plädiert für Rückbesinnung auf Senghors Négritude-Konzept als Ausweg aus der Falle des Nationalismus. ...weiter
Endspurt für die documenta: Abseits ausgetretener Pfade verstecken sich interessante Werke. Vom Ritter-Spielplatz bis zum Flöten-Konzert auf dem ältesten Instrument der Welt – zu erleben nur mit Helm tief im Berg. ...weiter
Hauptstadt des Etiketten-Schwindels: Unter dem neuen Label «Berlin Art Week» zeigen elf Institutionen ihr ohnehin laufendes Programm. Darunter zwei Kunst-Messen: Die «abc – art berlin contemporary» überzeugt in diesem Jahr auch ohne Konzept. ...weiter
Potpourri in Pavillons: Mehr als 50 über Grünflächen verteilte Werke zeigen alles Mögliche zwischen Agitprop und diskreter Land Art, die im Barock-Park kaum wahrnehmbar ist. Für einen anregenden Sonntags-Spaziergang taugt das allemal. ...weiter
Motiv-Suche im Museums-Depot: Die Brüder Tobias verarbeiten Trouvaillen aus dem Kupferstich-Kabinett zu fantasievollen Neuschöpfungen. Ähnliche Arbeiten zeigt der Hamburger Kunstverein. ...weiter
Vom Warenumschlag- zum Schuttablade-Platz: Im heutigen Kultur-Bahnhof wird ein Sammelsurium von Werken gezeigt, das seine wechselvolle Geschichte widerspiegelt. Leer stehende Lager-Hallen beherbergen aufwändig inszenierte Beiträge. ...weiter
Aushänge-Schild der Arabellion: Der Ägypter Wael Shawky setzt Geschichts-Bilder der islamischen Welt in komplexe Video-Installationen um. Die der Westen kaum versteht – das zeigen sein Beitrag zur documenta und die KunstWerke in Berlin. ...weiter
Einsamer Höhepunkt der documenta 13: facettenreiche Arbeiten afghanischer Künstler, die sich alter Traditionen bedienen und virtuos moderne Techniken einsetzen. So entsteht ein verblüffend vielschichtiges Bild der dortigen Gegenwarts-Kultur. ...weiter
Megaloman wie die documenta, dürftig wie Berlin-Biennalen oder «Based in Berlin» 2011: Die Mammut-Schau von drei Häusern mit «Internationaler Kunst in Deutschland» führt den Zynismus des Kunstbetriebs in der Spektakel-Gesellschaft vor. ...weiter
In Kassels wiedereröffnetem Museum für Kunst seit dem 19. Jahrhundert geht es zu wie im Supermarkt: Originelles findet sich neben Dutzendware, Raritäten neben Ramsch wie vom Grabbeltisch – für jeden Geschmack etwas. ...weiter
Öko-Kunst im Naturkunde-Museum: Acht Künstler zeigen Werke über Landraub, Arten-Vielfalt, Wasser-Reinhaltung oder eine Fantasie-Währung, die mit Erde gedeckt wird. Und ein Kleinod: die erste und größte «Holz-Bibliothek» der Welt. ...weiter
Unansehnlich und unpraktisch: Die documenta-Halle ist nur für spezielle Exponate geeignet. Leiterin Christov-Bakargiev füllt sie mit Sammel-Werken und Mega-Installationen, von denen nur wenige überzeugen. ...weiter
Ameisen beim Abwracken und Fisch-Schwärme aus Altreifen: Burtynsky dokumentiert den Kreislauf der Erdöl-Industrie. Seine betörend schönen Aufnahmen in der Galerie C/O Berlin verbergen nicht, wie unwirtlich diese Mondlandschaften sind. ...weiter
Das zentrale Ausstellungs-Gebäude der documenta steht ganz im Zeichen von Krieg und Gewalt. Leiterin Christov-Bakargiev versammelt Artefakte, die von Zerstörungs-Wut künden – aus sechs Jahrtausenden. ...weiter
Mit Doku-Dramen zur documenta: Von Wedemeyer stellt die Geschichte eines Nazi-KZs im früheren Kloster simultan in drei Film-Episoden nach. Zugleich ist sein China-Reisebericht «Metropolis» in der Berlinischen Galerie zu sehen. ...weiter
Wenn Radio-Nachrichten in sechs Sprachen 20 Minuten dauern: Der australische Filmemacher und Künstler Warwick Thornton schildert, wie die Jahrtausende alte Kultur der australischen Aborigines mithilfe modernster Technik fortbesteht. ...weiter
Jetzt schlägt’s dreizehn: Leiterin Carolyne Christov-Bakargiev bemüht sich nach Kräften, mit wirren Worten und Taten die weltgrößte Kunst-Schau zu ruinieren. Ohne Erfolg: In der Überfülle von 300 Beiträgen finden sich beeindruckende Werke. ...weiter
Kulturkampf in Kassel: Bildhauer Balkenhol stellt in einer Kirche aus, documenta-Chefin Christov-Bakargiev protestiert – und die ganze Stadt ergreift Partei. Obwohl banale Holz-Figuren kaum erbitterten Streit lohnen. ...weiter
Mit freundlicher Unterstützung von RWE und BILD: Eine Mammut-Schau im Martin-Gropius-Bau beleuchtet das Verhältnis von Kunst und Presse. Als Hochglanz-Journal – neben prächtigen Bild-Strecken machen sich geistvolle Inhalte rar. ...weiter
Eine nachholende Kultur-Revolution von Polen für Polen: Biennale-Kurator Żmijewski will mit Kunst handfeste Politik machen. Seine Wiederaufführung der 68er-Revolte im Kunst-Betrieb wird zur Groteske voller Déjà-Vus. ...weiter
Rekord beim alljährlichen Höhepunkt des hauptstädtischen Kunst-Frühlings: 51 Galerien eröffnen gleichzeitig neue Ausstellungen. Altmeister der zeitgenössischen Kunst sollen Besucher-Scharen und kaufkräftige Sammler anlocken. ...weiter
Wunderkammern im Wortsinne: Räume im K21 Ständehaus reserviert die Kunstsammlung NRW für jeweils einen Künstler – zeitweilig oder dauerhaft. Der Rundgang durch sechs neue Kammern gleicht einem Staffellauf der Kontraste. ...weiter
Schwarzes Loch des Sozialistischen Realismus: Der berühmteste Künstler der "Moskauer Konzeptualisten" demonstriert im Sprengel Museum das Verschwinden des sowjetischen Motiv-Kosmos mit virtuoser Tafel-Malerei. ...weiter
Direktor Kaspar König verabschiedet sich vom Museum Ludwig mit einer ambitionierten Ausstellung über Menschenwürde und –rechte. Diese Last können die nur 28 Beiträge nicht schultern: Ihr Zusammenhang bleibt diffus. ...weiter
Die Zeitschrift als Kunstwerk: Ein neues Kultur-Magazin im Riesen-Format macht es seinen Lesern nicht leicht. Was nicht auf die XXL-Seiten des Hefts passt, wird im Projektraum gezeigt – oder auf der Website. ...weiter
Jeder Mensch ein Sammler: Auf der art Karlsruhe verschwimmen die Grenzen zwischen privater Liebhaberei und professionellem Expertentum. Die badische Kunst-Messe zählt mittlerweile zu den drei bedeutendsten im deutschsprachigen Raum. ...weiter
Das Kunstmuseum will das Malerische in Werken von sieben Künstlern aufspüren, die am Computer entstanden. Doch die Beiträge scheren sich kaum darum – ihr gemeinsamer Nenner ist eher die Nähe zur Fotografie. ...weiter
Schnappschüsse eines Super-Stars: Chinas berühmtester Künstler lichtete als junger Emigrant in den USA Freunde und Alltags-Szenen ab. Eine Auswahl zeigt der Martin-Gropius-Bau – aussagekräftig, aber leblos inszeniert. ...weiter
Stilisierte Formen afrikanischer Kult-Objekte haben westliche Künstler seit der klassischen Moderne angeregt. Das zeigt anschaulich eine Kabinett-Ausstellung in der Galerie Hirschmann mit Beispielen bis zur Gegenwart. ...weiter
Fotografie als Schock-Therapie: Der Ukrainer Mikhailov dokumentiert schonungslos Verelendung in der Ex-Sowjetunion. Seine umfassende Werkschau in der Berlinischen Galerie zeigt ihn als experimentierfreudigen Chronisten des Verfalls. ...weiter
Ost-West-Schizophrenie auf der Leinwand: Die Villa Schöningen kontrastiert die Anfänge von Georg Baselitz mit «Remixen», in denen er an Motive aus seinem Frühwerk anknüpft – eine aufschlussreiche Gegenüberstellung. ...weiter
Eine Retrospektive, die keine sein will, sondern eine Hommage an den berühmtesten deutschen Künstler. Ihn zeigt die Neue Nationalgalerie als Rollen-Modell einer Gesellschaft, die alles akzeptiert – sofern es perfekt ist. ...weiter
Keine Globalisierung ohne Dauer-Dolmetschen: Das Deutsche Guggenheim will zeigen, wie Künstler die (Un-) Möglichkeit korrekter Übersetzungen darstellen. Diese Ausstellung bleibt in der bloßen Behauptung stecken. ...weiter
Der weltweite Kunstbetrieb ändert sich radikal: Auktions-Rekorde und Bilder-Inflation in China, neue Museen für das Publikum in Schwellenländern. Eine spektakuläre Ausstellung im ZKM zeigt die Trendwende – quietschbunt und lautstark. ...weiter
Der letzte Sargnagel für alle deutsch-polnischen Spannungen: Die Mammut-Schau im Martin-Gropius-Bau erklärt ultimativ den tausendjährigen Weg zu friedvoller Eintracht. Wer seine Augen liebt, greift besser zum Katalog. ...weiter
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