Bremen

Manet und Astruc – Künstlerfreunde

Hinter jedem Starmaler steht ein starker Förderer: Zacharie Astruc war Publizist, Kollege und enger Freund von Édouard Manet. Ohne ihn hätte sich der Impressionismus-Vorreiter kaum so rasch durchgesetzt. Ihr Zusammenspiel zeigt die Kunsthalle Bremen gelungen facettenreich auf. ...weiter

Berlin

Anna Dorothea Therbusch

Wacher Geist, lockerer Pinsel: Die Berliner Malerin Anna Dorothea Therbusch boxte sich im 18. Jahrhundert gegen viele Widerstände durch. Nun erinnert die Gemäldegalerie zum 300. Geburtstag an die Künstlerin, die erst mit mehr als 40 Jahren richtig durchstartete. ...weiter

Hamburg

Toyen

Radikale Einzelgängerin mit vielen engen Freunden: Die tschechische Surrealistin Toyen schuf ein vielseitig leuchtendes Werk, das nach ihrem Tod in Vergessenheit geriet. Mit einer exzellenten Retrospektive ruft es die Hamburger Kunsthalle in Erinnerung – eine hoch verdiente Wiederentdeckung. ...weiter

Ben Kingsley + Barbara Sukowa

Dalíland

(Kinostart: 7.9.) Bildnis des Künstlers als gealterter Lebemann: Ober-Surrealist Salvador Dalí, früher ein Weltstar, ist heute halb vergessen. Die Gründe zeigt Regisseurin Mary Harron in ihrem bestechend präzisen Biopic – darin brillieren Ben Kingsley als Maler und Barbara Sukowa als seine Musen-Furie Gala. ...weiter

Paul Kuhn + Max Greger

Jazzfieber – The Story of German Jazz

(Kinostart: 7.9.) Fiebrig nur in der Nachkriegszeit: Die Doku von Regisseur Reinhard Kungel feiert Bigband-Leader der TV-Unterhaltung, beweist ansonsten Mut zur Lücke und zeigt aktuellen Jazz als Ausbildungsroutine – alles blutleer als Interview-Patchwork inszeniert. Ein Begräbnis erster Klasse. ...weiter

Tomasz Wasilewski

Die Verlorenen

(Kinostart: 7.9.) Pathos und Verzweiflung: In seinem Dreiecks-Familiendrama führt der polnische Regisseur Tomasz Wasilewski seine wortkargen Hauptfiguren an die Schmerzgrenzen der Liebe. Leider verhebt er sich dabei am eigenen Kunstanspruch. ...weiter

Kunst+Film-Video des Monats:

„Geniale Frauen“ ist ein genialer Titel für eine Ausstellung: Damit hat sie 52 Prozent des Publikums auf ihrer Seite. Allerdings ist diese Beispielsammlung über 30 „Künstlerinnen und ihre Weggefährten“ vom 16. bis 18. Jahrhundert etwas überladen. Nach der ersten Station in Hamburg (vgl. Video) nun bis 30.6. im Kunstmuseum Basel.

Auch neu im Kino ab 25. April

  • Arthur der Große“ mit Mark Wahlberg („Alles Geld der Welt“, „Broken City“): Drama – Extremsportler will Abenteuerlauf in Begleitung eines Straßenköters gewinnen.
  • „Mars Express“: SciFi-Thriller aus Frankreich im Neo-Noir-Stil: Menschen kämpfen gegen Roboter im Jahr 2200.
  • Vom Ende eines Zeitalters“: Doku über das Ende des Bergbaus in Deutschland.
  • „Berlin Utopiekadaver“: Doku über die letzten von Linksautonomen besetzten Häuser.
  • „Spy x Family Code: White“: Anime-Actionkomödie aus Japan – Familie muss Welt retten.

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Frankfurt am Main

Paula Modersohn-Becker

Märtyrerin der Moderne: So jung Paula Modersohn-Becker starb, so früh wurde sie kultisch verehrt – ihren Fans gilt jedes ihrer Bilder als genial. In der Werkschau der Schirn Kunsthalle entpuppt sich die vermeintliche Vorläuferin des Expressionismus als ideale Projektionsfläche. ...weiter

Berlin

Carl Blechen – Das Einfachste und Schwerste

Keiner ließ Bilder so strahlend leuchten wie er: Der romantische Landschaftsmaler hatte viele Verehrer. Für einen Impressionisten-Vorläufer hielt ihn Max Liebermann, die Nazis missverstanden ihn als Deutschtümler. Die Faszination seiner Bilder ist nun in der Liebermann-Villa zu erleben. ...weiter

Halle (Saale)

Sittes Welt – Willi Sitte: Die Retrospektive

Auf zum letzten Gefecht: Wille Sitte war der umstrittenste Künstler der DDR. Zum 100. Geburtstag widmet ihm das Kunstmuseum Moritzburg die erste Werkschau seit gut 30 Jahren – ein Panoptikum zwischen Propaganda und Porno-Barock. ...weiter

Franz Rogowski

Passages

(Kinostart: 30.8.) Ich und ich und ich: In seinem Dreiecksbeziehungs-Drama folgt Regisseur Ira Sachs einem Narzissten, den Franz Rogowski sehr überzeugend spielt, durch sein kompliziertes Liebesleben. Anders als der Filmtitel verspricht, scheint dieser jedoch unfähig, sich zu ändern. ...weiter

Matthias Luthardt

Luise

(Kinostart: 31.8.) Queeres Frühlingserwachen im Ersten Weltkrieg: Eine junge Elsässerin auf dem Einödhof nimmt zwei Flüchtlinge auf und lässt sie nah an sich heran – mit fatalen Folgen. Regisseur Matthias Luthardt gelingt ein dichtes und stimmiges Historien-Kammerspiel samt eindrucksvollen Darstellern. ...weiter

Maïwenn + Johnny Depp

Jeanne Du Barry – Die Favoritin des Königs

(Kinostart: 24.8.) Auf Gnade und Ungnade: Die französische Schauspielerin und Regisseurin Maïwenn stemmt in Personalunion ihr Herzensprojekt. Ihre Hommage an eine Mätresse von Louis XV folgt akkurat und amüsant dem Aufstieg und Fall einer Kurtisane auf dem glatten Parkett im Spiegelsaal von Versailles. ...weiter

Aktuelle Top-Ausstellungen

  • „Tony Cragg. Please touch!“: zeitgenössische Skulpturen zum Berühren bis 26.5. im Kunstpalast, Düsseldorf
  • „The Culture. Hip-Hop und zeitgenössische Kunst im 21. Jahrhundert“ bis 26.5. in der Schirn, Frankfurt am Main
  • „Paris 1874: Revolution in der Kunst – Vom Salon zum Impressionismus“ bis 28.7. im Wallraf-Richartz-Museum, Köln
  • „Caspar David Friedrich. Unendliche Landschaften“ vom 19.4. bis 4.8. in der Alten Nationalgalerie, Berlin
  • „Hilma af Klint und Wassily Kandinsky. Träume von der Zukunft“: Zwei Mal Abstraktion bis 11.8. im K20, Düsseldorf

Arthouse-Kino Top 10 Charts

    1. „Back to Black“ von Sam Taylor-Johnson
    2. „Morgen ist auch noch ein Tag“ von P. Cortellesi
    3. „Ein Glücksfall“ von Woody Allen
    4. „Andrea lässt sich scheiden“ von Josef Hader
    5. „Civil War“ von Alex Garland
    6. „Es sind die kleinen Dinge“ von Mélanie Auffret
    7. „The Zone of Interest“ von Jonathan Glazer
    8. „Evil does not exist“ von Ryûsuke Hamaguchi
    9. „Die Herrlichkeit des Lebens“
    10. „Kleine schmutzige Briefe“ von Thea Sharrock
Berlin

Ways of Seeing Abstraction

Anything goes, solange es ungegenständlich ist: Abstrakte Kunst seit den 1960er Jahren kennt zahllose Spielarten. Das zeigt eine Schau im PalaisPopulaire mit Werken aus der Sammlung der Deutschen Bank – von Lochkarten über Jalousien bis zum Raumpfeiler-Quadrat. ...weiter

Berlin

documenta. Politik und Kunst

Altnazis und Antikommunismus: Das Deutsche Historische Museum zeichnet die Entwicklung der größten Ausstellung für zeitgenössische Kunst nach. Mit wenig Interesse für deren Eigenlogik und Perspektiven – ein papierner Rückblick macht die üblichen Buhmänner dingfest. ...weiter

Frankfurt am Main

Nennt mich Rembrandt!

Wie man den Glanz des Goldenen Zeitalters auf sich lenkt: Das Städel beleuchtet, wie sich Rembrandt in der Metropole Amsterdam als bestens bezahlter Großkünstler etablierte. Diese höchst anschauliche Betrachtung des Kunstbetriebs vor 400 Jahren blendet allerdings seinen Ruin aus. ...weiter

Nida Manzoor

Polite Society

(Kino-Start: 24.8.) Schwesterherz mit Kung-Fu-Kicks vor einer Mesalliance retten: Der wilde Genre-Mix aus Coming-of-Age, Bollywood, Eastern und Romcom von Regisseurin Nida Manzoor wirbelt eine britisch-pakistanischen Familie gehörig durcheinander – wobei die ganze Vollgas-Action sich um Frauen dreht. ...weiter

Dominik Graf

Jeder schreibt für sich allein

(Kinostart: 24.8.) Einübung in Ambiguitätstoleranz: Regisseur Dominik Graf sucht nach Beweggründen von sieben Schriftstellern, die während der NS-Diktatur in Deutschland blieben. Seine Doku beleuchtet ein breites Motiv-Spektrum bei Autoren wie Benn, Kästner und Fallada – von Anbiederung bis Rückzug. ...weiter

Celine Song

Past Lives – In einem anderen Leben

(Kinostart: 17.8.) Wie im richtigen Leben: Seelenverwandtschaft ist nur eines der romantischen Klischees, das Regisseurin Celine Song vom Kopf auf die Füße stellt. Ihre 24 Jahre umspannende Geschichte über zwei Jugendfreunde jongliert auf unerwartet berührende Weise mit Zutaten des Romcom-Rezepts. ...weiter