Göran Hugo Olsson

Concerning Violence

(Kinostart: 18.9.) Zeitreise zur Revolutionsromantik der 70er Jahre: "Black Power Mixtape"-Regisseur Olsson gräbt alte TV-Bilder über Guerillas in Afrika aus und lässt Manifeste vorlesen − eine Doku für Nostalgiker des antikolonialen Befreiungskampfs. ...weiter

David Cronenberg

Maps to the Stars

(Kinostart: 11.9.) Mit 13 Koks, mit 46 Selbstmord: Am Beispiel einer Superstar-Familie zeigt Regisseur Cronenberg Hollywood als goldenen Käfig voller Kaputtniks. Seine bitterböse Satire mit exzellentem Ensemble erstarrt allerdings in Künstlichkeit. ...weiter

Philip Seymour Hoffman

A Most Wanted Man

(Kinostart: 11.9.) Showdown in Hamburg: Ein Tschetschenien-Flüchtling gerät ins Fadenkreuz diverser Geheimdienste. Den Thriller von John Le Carré verfilmt Regisseur Anton Corbijn sachlich kühl; Philip Seymour Hoffman brilliert in seiner letzten Rolle. ...weiter

Kunst+Film-Video des Monats:

„Geniale Frauen“ ist ein genialer Titel für eine Ausstellung: Damit hat sie 52 Prozent des Publikums auf ihrer Seite. Allerdings ist diese Beispielsammlung über 30 „Künstlerinnen und ihre Weggefährten“ vom 16. bis 18. Jahrhundert etwas überladen. Nach der ersten Station in Hamburg (vgl. Video) nun bis 30.6. im Kunstmuseum Basel.

Auch neu im Kino ab 18. April

  • „Es sind die kleinen Dinge“ mit Michel Blanc („Der Aufsteiger – L’éxercice de l’État“): französische Komödie – ein Bretagne-Dorf wehrt sich gegen die Schließung seiner Schule.
  • „Die Liebe in ungleichen Zeiten“: Sansibar 1962, kurz vor der Unabhängigkeit – Drama über die Beziehung eines Freiheitskämpfers und einer Indo-Sansibarin.
  • Amsel im Brombeerstrauch“: Dramödie aus Georgien – eine 50-jährige, ledige Ladenbesitzerin verliebt sich.
  • „Adagio – Erbarmungslose Stadt“ mit Toni Servillo („Loro – Die Verführten“, „La Grande Bellezza“): Korruptions- und Unterwelt-Thriller über Sohn eines Gangsterbosses in Rom.

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Michael Obert

Song from the Forest

(Kinostart: 11.9.) Traurige Tropen: Ein New Yorker lebt seit 30 Jahren im Dschungel mit Pygmäen und nimmt ihre einzigartigen Gesänge auf. Diese faszinierende Kultur interessiert Regisseur Obert kaum; er porträtiert den Aussteiger als Gescheiterten. ...weiter

Hisham Zaman

Der Junge Siyar

(Kinostart: 11.9.) Im Auftrag des Agha: Ein junger irakischer Kurde soll im Westen seine Schwester töten, die aus ihrem Dorf floh. Beklemmende Ehrenmord-Logik verknüpft Regisseur Zaman eindrucksvoll mit der Odyssee illegaler Einwanderer in Europa. ...weiter

Uberto Pasolini

Mr. May + das Flüstern der Ewigkeit

(Kinostart: 4.9.) Beamter für die letzten Dinge: Mr. May arrangiert Begräbnisse für einsam Verstorbene. In seinem Alltag herrscht Friedhofsruhe, bis sein wüster Nachbar stirbt. Regisseur Pasolini porträtiert eine Büromaus, die zu neuem Leben erwacht. ...weiter

Aktuelle Top-Ausstellungen

  • „Tony Cragg. Please touch!“: zeitgenössische Skulpturen zum Berühren bis 26.5. im Kunstpalast, Düsseldorf
  • „The Culture. Hip-Hop und zeitgenössische Kunst im 21. Jahrhundert“ bis 26.5. in der Schirn, Frankfurt am Main
  • „Paris 1874: Revolution in der Kunst – Vom Salon zum Impressionismus“ bis 28.7. im Wallraf-Richartz-Museum, Köln
  • „Caspar David Friedrich. Unendliche Landschaften“ vom 19.4. bis 4.8. in der Alten Nationalgalerie, Berlin
  • „Hilma af Klint und Wassily Kandinsky. Träume von der Zukunft“: Zwei Mal Abstraktion bis 11.8. im K20, Düsseldorf

Arthouse-Kino Top 10 Charts

    1. „Morgen ist auch noch ein Tag“ von P. Cortellesi
    2. „Back to Black“ von Sam Taylor-Johnson
    3. „Andrea lässt sich scheiden“ von Josef Hader
    4. „Ein Glücksfall“ von Woody Allen
    5. „The Zone of Interest“ von Jonathan Glazer
    6. „Kleine schmutzige Briefe“ von Thea Sharrock
    7. „Dune: Part Two“ von Denis Villeneuve
    8. „Die Herrlichkeit des Lebens“
    9. „One Life“ mit Anthony Hopkins
    10. „La Chimera“ von Alice Rohrwacher
Athanasios Karanikolas

Sto spiti – At Home

(Kinostart: 4.9.) Die Perle fällt aus der Fassung: Nach 20 Jahren treuer Dienste feuern griechische Herrschaften ihre kranke Hausangestellte. Regisseur Karanikolas zeigt soziale Kälte in erlesenen Bildern, begnügt sich aber mit nobler Resignation. ...weiter

Volker Schlöndorff

Paris könnte komplett weg sein

Mit "Diplomatie" zeichnet Volker Schlöndorff nach, wie Paris vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg gerettet wurde: Ein einzelner Konsul überredete den deutschen Kommandanten zur Kapitulation – vorbildlich bis heute, so der Regisseur im Interview. ...weiter
Volker Schlöndorff

Diplomatie

(Kinostart: 28.8.) Ein Nazi-General rettete Paris vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. Diese wenig bekannte Episode verwandelt Regisseur Volker Schlöndorff in ein virtuoses Kammerspiel mit zwei Akteuren – als Heldenstück der Überredungskunst. ...weiter