Müncheberg-Trebitz

Idee – Formerlebnis – Gestalt: Edwin Scharff

Heinrich Mann, Max Liebermann oder Emil Nolde: Edwin Scharff hat sie alle porträtiert. Er zählte zu den gefragtesten Bildhauern der Zwischenkriegszeit, geriet aber später aus dem Blick. Das Gustav Seitz Museum rückt sein Werk wieder ins Rampenlicht – im kontrastreichen Vergleich mit seinem Namensgeber. ...weiter

Karlsruhe

Renaissance 3.0 – Kunst + Wissenschaft im 21. Jh.

Lost in High-Tech: In einer wegweisenden Überblicks-Schau will das ZKM vorführen, wie Kunst und Wissenschaft „neue Allianzen“ eingehen – doch beim Rundgang zwischen Chemielabor und Technik-Museum ist von Kunst wenig zu sehen. Einen der kreativsten Beiträge liefert ein Industrieroboter. ...weiter

Berlin

Edvard Munch – Zauber des Nordens

Sprungbrett für die Skandalnudel: Als 1892 seine Solo-Schau in Berlin nach drei Tagen schloss, kam der norwegische Maler groß heraus – und blieb 16 Jahre lang. Seine höchst produktiven Jahre in der Hauptstadt zeichnet eine üppig bestückte Ausstellung in der Berlinischen Galerie facettenreich nach. ...weiter

Ethan Coen

Drive-Away Dolls

(Kinostart: 7.3.) Neustart in die 1990er Jahre: In seinem ersten Solo als Regisseur kehrt Ethan Coen in die Dekade zurück, in der er und sein Bruder ihre größten Erfolge feierten. Doch auch zwei junge Hauptdarstellerinnen können nicht verhindern, dass sein Roadmovie etliche Längen aufweist. ...weiter

Veit Helmer

Gondola

(Kinostart: 7.3.) Wo die Gondeln Schauwert haben: Veit Helmers bewährte Mischung aus Exotismus und Stummfilm-Ästhetik stößt in dieser Romanze an ihre Grenzen. Mit am Reißbrett entworfenen Figuren und einem Übermaß an Klischees ist sein nettgemeinter Drahtseilakt gründlich misslungen. ...weiter

Denis Villeneuve

Dune: Part Two

(Kinostart: 29.2.) Wiedersehen mit Arrakis: Zweieinhalb Jahre nach dem ersten kommt der zweite Teil der monumentalen SciFi-Verfilmung ins Kino. Mit kleinen Änderungen der Romanvorlage überwindet Regisseur Denis Villeneuve das simple Gut-Böse-Schema und nimmt Bezug auf den Nahen Osten. ...weiter

Kunst+Film-Video des Monats:

„Geniale Frauen“ ist ein genialer Titel für eine Ausstellung: Damit hat sie 52 Prozent des Publikums auf ihrer Seite. Allerdings ist diese Beispielsammlung über 30 „Künstlerinnen und ihre Weggefährten“ vom 16. bis 18. Jahrhundert etwas überladen. Nach der ersten Station in Hamburg (vgl. Video) nun bis 30.6. im Kunstmuseum Basel.

Auch neu im Kino ab 18. April

  • „Es sind die kleinen Dinge“ mit Michel Blanc („Der Aufsteiger – L’éxercice de l’État“): französische Komödie – ein Bretagne-Dorf wehrt sich gegen die Schließung seiner Schule.
  • „Die Liebe in ungleichen Zeiten“: Sansibar 1962, kurz vor der Unabhängigkeit – Drama über die Beziehung eines Freiheitskämpfers und einer Indo-Sansibarin.
  • Amsel im Brombeerstrauch“: Dramödie aus Georgien – eine 50-jährige, ledige Ladenbesitzerin verliebt sich.
  • „Adagio – Erbarmungslose Stadt“ mit Toni Servillo („Loro – Die Verführten“, „La Grande Bellezza“): Korruptions- und Unterwelt-Thriller über Sohn eines Gangsterbosses in Rom.

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Stuttgart

Wolfgang Laib: The Beginning of Something Else

Milchsteine, Reisfelder und Pollenteppiche: Aus organischem Material fertigt der schwäbische Land-Art-Künstler mit viel Geduld und Ausdauer karge Werke. Seinem Minimalismus mit spirituellem Anspruch, der in Ostasien viel populärer ist als hierzulande, widmet das Kunstmuseum eine mehrstöckige Retrospektive. ...weiter

Potsdam

Wolken und Licht – Impressionismus in Holland

Wonnen der Gewöhnlichkeit: Der niederländische Impressionismus war weniger bunt und sinnesfreudig als anderswo. Stattdessen entsprachen weite, flache Landschaften unter bedecktem Himmel dem Nationalgefühl – mit Windmühlen unter Wolkenformationen in zahllosen subtilen Farbnuancen. ...weiter

Frankfurt am Main

Plastic World

Die dritte Schöpfung: Plastik-Produkte prägen den Planeten wie kein anderes Material. Welche Rolle Kunststoffe in den bildenden Künsten spielen, führt die Schirn Kunsthalle vor – mit einer famosen Tour d'Horizon, in der Riesenspielzeug-Kugelblasen ebenso ihren Platz haben wie Strände aus Schaumstoff. ...weiter

Sandra Hüller

The Zone of Interest

(Kinostart: 29.2.) Big Brother in der Nazi-Villa: Regisseur Jonathan Glazer beobachtet die Familie von Rudolf Höß, Lagerkommandant in Auschwitz, aus der Distanz. Dabei bedient er keine Stereotype über KZs und den Holocaust – für ein erschütterndes Dokument über die menschliche Fähigkeit zur Verdrängung. ...weiter

Wei Shujun

Only the River flows

(Kinostart: 29.2.) Detektiv des Absurden: In der atmosphärisch dichten Verfilmung eines Avantgarde-Kriminalromans tappt ein Ermittler im doppelten Sinne im Dunkeln. Mit seinem stimmigen Neo-Noir-Thriller erinnert Regisseur Wei Shujun auch an die Schattenseiten von Chinas Wirtschaftsboom. ...weiter

Berlin

Warten auf Tricia Tuttle

Ende eines Fünf-Jahres-Plans: Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek haben den Festspielen jede Lebendigkeit ausgetrieben. Die Profillosigkeit ihrer „Encounters“-Erfindung greift auf den Wettbewerb über. Dazu passt der Goldene Bär für die 67-Minuten-Doku „Dahomey“ über die Rückgabe kolonialer Raubkunst. ...weiter

Aktuelle Top-Ausstellungen

  • „Tony Cragg. Please touch!“: zeitgenössische Skulpturen zum Berühren bis 26.5. im Kunstpalast, Düsseldorf
  • „The Culture. Hip-Hop und zeitgenössische Kunst im 21. Jahrhundert“ bis 26.5. in der Schirn, Frankfurt am Main
  • „Paris 1874: Revolution in der Kunst – Vom Salon zum Impressionismus“ bis 28.7. im Wallraf-Richartz-Museum, Köln
  • „Caspar David Friedrich. Unendliche Landschaften“ vom 19.4. bis 4.8. in der Alten Nationalgalerie, Berlin
  • „Hilma af Klint und Wassily Kandinsky. Träume von der Zukunft“: Zwei Mal Abstraktion bis 11.8. im K20, Düsseldorf

Arthouse-Kino Top 10 Charts

    1. „Morgen ist auch noch ein Tag“ von P. Cortellesi
    2. „Back to Black“ von Sam Taylor-Johnson
    3. „Andrea lässt sich scheiden“ von Josef Hader
    4. „Ein Glücksfall“ von Woody Allen
    5. „The Zone of Interest“ von Jonathan Glazer
    6. „Kleine schmutzige Briefe“ von Thea Sharrock
    7. „Dune: Part Two“ von Denis Villeneuve
    8. „Die Herrlichkeit des Lebens“
    9. „One Life“ mit Anthony Hopkins
    10. „La Chimera“ von Alice Rohrwacher
Frankfurt am Main + Hamburg

Herausragend! Das Relief von Rodin bis Picasso

Zwischen zweiter und dritter Dimension: Reliefs gelten als Zwischengattung der bildenden Künste. Wie die sich im 19. und 20. Jahrhundert entwickelt hat, zeichnen Städel Museum und Hamburger Kunsthalle nach – allerdings ohne klare Kriterien, so dass in diesem Potpourri alles Mögliche als Relief auftritt. ...weiter

Hannover + Chemnitz

Welche Moderne? In- und Outsider der Avantgarde

Jeder Mensch ist ein Künstler, aber manche sind besser als andere: Eine Ausstellung im Sprengel Museum und den Kunstsammlungen Chemnitz will Naive Maler vom Anfang des 20. Jahrhunderts aufwerten – ihre Werke kämen an Klassiker der Moderne heran. Diese These wirkt im direkten Vergleich sehr gewagt. ...weiter

Berlin

O Quilombismo

Befreiungstheologie für die Globalisierung: Das Haus der Kulturen der Welt feiert seine Wiedereröffnung mit dem Rat, sich an Siedlungen von Ex-Sklaven zu orientieren. Abgesehen von postkolonialem Populismus bietet es hervorragende Einblicke in nichtwestliche Kunstformen – sinnlich und aufregend. ...weiter

Thomas Karrer + Karin Bucher

Kraft der Utopie – Leben mit Le Corbusier in Chandigarh

(Kinostart: 22.2.) Eine Modellstadt aus Betonbauten mitten in Nordindien: Das ist Chandigarh. Dort konnte Le Corbusier, Prophet der Architektur-Moderne, seine Visionen verwirklichen. Die Doku des Regie-Duos Karrer und Bucher setzt allerdings mehr auf Impressionen als auf Erläuterungen seiner Bauweise. ...weiter

Reinaldo Marcus Green

Bob Marley: One Love

(Kinostart: 15.2.) The Harder They Come: Der Reggae-Ikone wird ein Biopic gewidmet. Als Quasi-Staatsakt: Die gesamte Familie Marley und halb Jamaica sind daran beteiligt. Womit sich Regisseur Reinaldo Marcus Green übernimmt – in seinem Messias-Porträt spielt dessen künstlerische Entwicklung keine Rolle. ...weiter

Denis Moschitto

Schock

(Kinostart: 15.2.) Ein Arzt sieht rot: Denis Moschitto spielt in „Schock“ einen Mediziner, der etwas zu tief ins Kölner Unterwelt-Milieu verstrickt ist. Dabei debütiert er auch als Ko-Regisseur von Daniel Rakete Siegel mit feinem Gespür für die Straßen seiner Stadt – und hoher Schmerzgrenze. ...weiter