Berlin

Antike Welten

Diskus-Werfer bei der Vorbereitung zum Wettkampf; Detail vom Wein-Mischkessel (Kelch-Krater) des Vasen-Malers Euphronios, Capua (Italien), um 515 v. Chr.
Das Alte Museum eröffnet seine Abteilung griechischer Kunst. Nun ist die gesamte Antiken-Sammlung wieder in einem Haus zu sehen: nüchtern präsentiert, aber äußerst anschaulich.

Noch eine Wiedervereinigung: Die Berliner Antiken-Sammlung ist wieder unter einem Dach im Alten Museum untergebracht. Seit Juli 2010 kann man im ersten Stock die Kunst der Etrusker und Römer bewundern. Nun öffnet auch das neu eingerichtete Erdgeschoss mit griechischer Kunst wieder seine Pforten.

 

Info

Antike Welten

 

ab 24.02.2011
täglich 10-18 Uhr, donnerstags bis 22 Uhr im Alten Museum, Museumsinsel, Berlin

 

Weitere Informationen

Anders als im Obergeschoss ist die Kunst der Griechen chronologisch angeordnet: Von der geometrischen und archaischen Zeit über die klassische Ära bis zum Hellenismus. Dabei setzt jeder Saal eigene Schwerpunkte: Götterhimmel und Grabkultur werden ebenso ausführlich vorgestellt wie das Theater und der Alltag. Münzen und Schmuck sind eigene Kabinette gewidmet. Einzelne Fundorte werden gesondert beleuchtet; manche Phasen und Stile sind in der Sammlung reich vertreten, andere weniger.

 

Bronze-Jüngling als SMB-Symbol

 

Natürlich kommen die Highlights besonders gut zur Geltung: etwa die «Berliner Göttin», die perfekt erhaltene Grabstatue einer jungen Frau im archaischen Stil. Oder der «betende Knabe», ein Bronze-Jüngling mit erhobenen Händen; er dient den Staatlichen Museen als Symbol. Spektakuläres findet sich auch bei der Kleinplastik: so die Tonfigur einer Frau mit bizarrem Hut aus Tanagra in Böotien. Ihre Kopfbedeckung gibt bis heute Rätsel auf.


Impressionen der Ausstellung


 

Offene und nüchterne Räume

 

Hintergrund

Lesen Sie hier eine Rezension der Ausstellung "Die Rückkehr der Götter" mit Leihgaben der Berliner Antiken-Sammlung im Römisch-Germanischen Museum, Köln

 

und hier einen kultiversum-Bericht über die Ausstellung "Italia Antiqua" mit Kunst der Etrusker und Römer im Alten Museum, Berlin.

Die Räume sind offen und nüchtern gehalten, fast schon kühl. Nur wenige Wände wurden farbig gefasst. Das kommt den ausgestellten Werken zugute. Zwischen den Marmor-Statuen, Grabstelen, Vasen, Architektur-Teilen und Terrakotten stellen sich zahlreiche Blickbeziehungen ein.

 

Bei der Anordnung haben die Kuratoren auf jede Trennung von Kunstgattungen oder Regionen verzichtet. Stattdessen gruppierten sie die Exponate so, dass sie einander erläutern und kommentieren. Wo es sich anbot, stellten sie auch römische Kopien verlorener griechischer Originale auf. Alles im Bemühen, diese längst versunkenen Epochen anschaulich darzustellen – das ist ihnen geglückt.