Für Gregory Crewdsons erste Werkschau in Berlin wäre wohl kaum ein Ort besser geeignet als das alte Postfuhramt Berlin, in dem die Galerie C/O bisher noch residieren darf. Der krude Charme des alten Gemäuers passt bestens zu diesen Bildern, die wie aus der Zeit gefallen wirken.
Info
Gregory Crewdson -
In A Lonely Place
02.07.2011 - 04.09.2011
täglich 11 bis 20 Uhr in der Galerie C/O, Oranienburger Str 35/36, Berlin
Stilleben mit Menschen
«Beneath the Roses» leuchtet typisch amerikanische Kleinstadtidyllen zu beunruhigenden Szenarien aus. «Sanctuary» versammelt dokumentarische Aufnahmen der leeren, verfallen wirkenden Filmstudios in Rom. Im Kontrast zu diesen beiden Reihen rundet die denkbar simple, monochrome und kleinformatige Serie «Fireflies» die Schau ab.
Die Serie «Beneath the Roses» ist das Herzstück dieser Ausstellung; Stillleben mit Menschen könnte man diese Aufnahmen nennen. Wie in einem Thriller ist man von diesen Großformaten augenblicklich gefangen genommen. Die Szenerien sind einerseits trivial, andererseits beunruhigend gespenstisch – der Betrachter weiß kaum, ob er sich der Schönheit oder der Melancholie ergeben soll.
30 Beleuchter für ein Bild
Hintergrund
Lesen Sie hier eine Rezension der Ausstellung "Unheimliche Wirklichkeiten" mit Werken von Duane Henson + Gregory Crewdson im Museum Frieder Burda, Baden-Baden.
Während der Aufnahmen selbst sind rund 30 Mitarbeiter – zumeist Beleuchter – bei der Arbeit. Ein Aufwand, der sich lohnt, denn der komplexe Lichteinsatz lenkt die Blicke unwiderstehlich hinein in die Bilder; sie entfalten eine Sogwirkung, die mit Schnappschüssen nicht zu erreichen wäre.