Bildanalyse am lebendigen Objekt
Diese Elemente und Bezüge überträgt Majewski kongenial auf die Leinwand. Teilweise lässt er originalgetreu kostümierte Schauspieler direkt vor einer Kopie des Gemäldes agieren, teilweise die auf ihm festgehaltenen Szenen in realen Landschaften nachspielen. Dabei sind dank Computertechnik die einzelnen Bildebenen derart ineinander verwoben, dass sie ununterscheidbar werden – die Illusion ist perfekt.
Nur Bruegel (Rutger Hauer) und sein Auftraggeber Jonghelinck (Michael York) sprechen miteinander: Der Maler erläutert, welche Absichten er mit seiner Komposition verfolgt. So werden ihre Dialoge zur Bildanalyse am lebendigen Objekt – und ihre Darstellung zum Essay über Möglichkeiten und Grenzen von Malerei.
Von Vögeln zu Tode gepickt
Alle übrigen Figuren äußern sich allenfalls in inneren Monologen. Maria (Charlotte Rampling) etwa sinniert über die wankelmütige Menge, die ihrem Sohn anfangs zujubelte und ihn nun verflucht, sowie das ihm zugefügte Leid. Das erfährt ein armer Bauer am eigenen Leib: Er wird von spanischen Schergen gerädert und aufgespießt, damit ihn Vögel zu Tode picken.
Hintergrund
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