Noomi Rapace, bekannt als Lisbeth Salander in der Millenium-Trilogie von Stieg Larson, spielt in «Bessere Zeiten» die durch ihre Kindheit traumatisierte Leena. Deren neues Familien-Glück wird jäh unterbrochen, als sie telefonisch erfährt, dass ihre Mutter Aili im Sterben liegt.
Bessere Zeiten Regie: Pernilla August, 94 min., Schweden/ Finnland, 2010; Info
mit Noomi Rapace, Outi Mäenpää, Ola Rapace
Diese Nachricht bringt Leena aus dem Gleichgewicht: Ihre eigene, verdrängte Vergangenheit holt sie wieder ein. Auf Drängen ihres Mannes, der nichts von Leenas Eltern weiß, reist die ganze Familie ins schwedische Ystad, wo Leena ihre Kindheit verbracht hat – auch wenn sich alles in ihr dagegen sträubt.
Eltern waren Alkis
In Rückblenden erzählt der Film, wie Leenas Eltern Kimmo und Aili mit ihr und ihrem kleinen Bruder Sakari aus Finnland nach Ystad auswanderten. Der Traum von einem besseren Leben scheiterte: Die Eltern wurden schwere Alkoholiker. Beinahe wäre Leena wie ihr Bruder in einem Elends-Strudel untergegangen.
Offizieller Film-Trailer
Sozialer Aufstieg nach schlimmer Kindheit
In Ystad angekommen, entfremdet sich Leena rasch von ihrer eigenen Familie. Niemand kann verstehen, was sie erlebt hat. Schließlich stellt sich Leena der Begegnung mit ihrer sterbenden Mutter: Sie sind immer noch verwandt – auch wenn die Tochter versucht hat, sich völlig von ihr zu lösen.
Hintergrund
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Ein Film wie ein Alptraum: Er öffnet schmerzende Wunden der Hauptfigur aus der Vergangenheit. Zwar ist Leena mühevoll der soziale Aufstieg gelungen, den ihre Eltern ersehnten, aber sie kann die Erinnerungen an eine furchtbare Kindheit nicht verwinden. Dieses Familiendrama setzt Regisseurin August, die ihre Film-Karriere einst als Darstellerin in «Fanny und Alexander» von Ingmar Bergman begann, in ihrem Debüt vielschichtig und sensibel in Szene.