Artikel von Philipp Rhensius (57)

Philipp Rhensius ist Autor, Soziologe und Musiker. Seine Interessen umkreisen Musik, die Politik des Alltags, Filme, Popkultur und Philosophie. Seine Texte erscheinen u.a. in: taz, F.A.Z., Spex, Neue Zürcher Zeitung, Süddeutsche Zeitung, norient.com und diversen Sammelbänden. An Filmen interessiert ihn vor allem die Metanoia: die Verschiebung der Wahrnehmung, die Auflösung vermeintlicher Gewissheiten und die Veränderung des Verhältnisses zur Welt.

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Sam Riley

Cranko

(Kinostart: 3.10.) Tanz auf dem schwäbischen Vulkan: In den 1960er Jahren führte der südafrikanische Choreograph John Cranko das Stuttgarter Ballett zu Weltruhm. Regisseur Joachim A. Lang beleuchtet Licht- und Schattenseiten seiner Karriere, ist aber sehr von seiner Neigung zur Selbstzerstörung gebannt. ...weiter

Stéphanie Di Giusto

Rosalie

(Kinostart: 19.9.) Im Gasthaus zur bärtigen Wirtin: Aus der historisch verbürgten Biografie einer ungewöhnlich behaarten Frau macht Regisseurin Stéphanie Di Guisto eine elegant inszenierte Geschichtsstunde – Hauptdarstellerin Nadia Tereszkiewic pendelt glaubwürdig zwischen Sanftmut und Angriffslust. ...weiter

Dakota Johnson + Sean Penn

Daddio - Eine Nacht in New York

(Kinostart: 27.6.) Taxifahrt als Therapie: Aus einer Standardsituation entwickelt Christy Hall in ihrem Regie-Debüt ein so intimes wie spannendes Kammerspiel. Während draußen der Verkehr stockt, nutzen zwei Fremde die Anonymität der Großstadt, um in ihrem Gefühlsleben zu wühlen. ...weiter

Alex Garland

Civil War

(Kinostart: 18.4.) Stell Dir vor, in den USA herrscht Krieg, und keiner weiß, worum es geht: Der Action-Film von Regisseur Alex Garland verzichtet auf politische Motive oder sonstige Begründungen. Stattdessen zeigt er, wie die gesellschaftliche Ordnung schlagartig zerfällt, und die Medien das sensationslüstern aufsaugen. ...weiter

Nicolas Cage

Dream Scenario

(Kinostart: 21.3.) Mindfuck in der Albtraumfabrik: In der Science-Fiction-Komödie von Kristoffer Borgli wird Nicolas Cage zum ersten „Traum-Influencer“. Zwischen Horror und Humor entspinnt sich eine durchgehend doppelbödige Parabel über den Narzissmus unserer Zeit. ...weiter

Ben Kingsley

A Great Place to Call Home

(Kinostart: 1.2.) E.T. für Erwachsene: Ein freundliches Alien mit guten Manieren besucht eine US-Kleinstadt und landet im Vorgarten. Daraus macht Regisseur Marc Turtletaub eine skurrile Komödie mit feinem Humor und hochkarätigem Senioren-Ensemble – der außerirdische Gast kommt gerade zur rechten Zeit. ...weiter

Margarethe von Trotta

Ingeborg Bachmann - Reise in die Wüste

(Kinostart: 19.10.) Sie haben es nicht gut gemacht: Ingeborg Bachmann und Max Frisch, Traumpaar des bundesdeutschen Feuilletons, führten jahrelang eine vergiftete Beziehung. Die Sympathie von Regisseurin Margarethe von Trotta gilt der 1973 gestorbenen Schriftstellerin und ihrer Sprache. ...weiter

Jørgen Leth + Andreas Koefoed

Music for Black Pigeons

(Kinostart: 21.9.) Bescheidenheit ist seine Zier: Die Doku des Regie-Duos Leth und Koefoed beobachtet den Gitarristen Jakob Bro über einen Zeitraum von 14 Jahren in seinem musikalischen Umfeld zwischen Kopenhagen und New York – und zeichnet ein facettenreiches Bild der wilden Welt des heutigen Jazz. ...weiter

Lars Kraume

Die Unschärferelation der Liebe

(Kinostart: 29.6.) Quantenphysik der Emotionen: Obwohl Greta ständig Ungereimtes von sich gibt, lässt sich Alexander auf eine Beziehung mit ihr ein. Ihre Achterbahnfahrt ambivalenter Gefühle auf der Theaterbühne adaptiert Regisseur Lars Kraume fürs Kino – und lässt bewusst Eindeutigkeit vermissen. ...weiter

Christoph Hochhäusler

Bis ans Ende der Nacht

(Kinostart: 22.6.) Früher waren Lennard und Robert ein Paar – nun simulieren Leni und Robert, ein Paar zu sein, um im Drogenmilieu zu ermitteln. Seinen Gender-Krimi inszeniert Regisseur Christoph Hochhäusler als düsteren Film noir; Thea Ehre erhielt einen Silbernen Bären für die beste Nebenrolle. ...weiter