Artikel von Oliver Heilwagen (424)

Jahrgang 1968, Studium der Geschichte, Philosophie und Volkswirtschaft in Göttingen, Bordeaux, Berlin und Moskau. Rundfunk-Volontariat, danach Redakteur und/oder Autor für diverse Medien, u.a. bei F.A.Z., Die Welt, Der Tagesspiegel, Berliner Zeitung, Deutschlandradio, Netzeitung und kultiversum - Die Kulturplattform. Mitgründer und seit 2011 V.i.S.d.P von Kunst+Film. Interessen: Alte Meister, ost- und außereuropäische Kunst sowie Autorenfilme mit dem, was früher "gesellschaftliche Relevanz" hieß.

Alle Autoren bei kunstundfilm.de

August Diehl

Der junge Karl Marx

(Kinostart: 2.3.) Sozialisten haben Marx nur beschrieben; es kommt aber darauf an, sein Denken zu filmen: Regisseur Raoul Peck macht anschaulich, wie er seine radikale Kapitalismus-Kritik entwickelte – epochale Philosophie als mitreißendes Historiendrama. ...weiter

67. Berlinale

Expansionskurs in der Sackgasse

Nach dem Berlinale-Boom: Das Festival war deutlich schlechter besucht als in den Vorjahren. Überteuerter Eintritt für Mittelmaß im Wettbewerb und Strippenzieher-Steckenpferde in den Sektionen schreckt Publikum ab – doch Leiter Kosslick will sich ein Denkmal setzen. ...weiter

Chris Kraus

Enkel von NS-Opfern machten Witze

Ein Titel wie ein Haiku, ein Drama mit langem komödiantischen Anlauf: Mit "Die Blumen von gestern" will Regisseur Chris Kraus die Nachfahren von Tätern und Opfern miteinander versöhnen. Dazu inspirierte ihn seine Familiengeschichte, erzählt er im Interview. ...weiter
Lars Eidinger

Die Blumen von gestern

(Kinostart: 12.1.) There is no business like shoah business: In der eigenartigen Welt der Holocaust-Forscher siedelt Regisseur Chris Kraus eine Tragikomödie an. Gegen den Strich, abseits aller Rituale und aberwitzig grotesk – ein Experiment mit vollem Risiko. ...weiter

Stuttgart

Francis Bacon – Unsichtbare Räume

Mit Sinnbildern der gequälten Kreatur wurde Francis Bacon berühmt. Seine Stilmittel waren sehr ökonomisch; darunter flüchtig skizzierte Raumlinien. Ihnen ist erstmals eine fulminante Ausstellung in der Staatsgalerie gewidmet – ein echter Augenöffner. ...weiter

Denis Villeneuve

Arrival

(Kinostart: 24.11.) Reden ist immer die Lösung: Aus dem Erstkontakt mit Aliens macht Regisseur Denis Villeneuve einen faszinierend intelligenten SciFi-Psychothriller über einen Gesprächs-Marathon – im herrschenden Digital-Wahn fast ein Aufruf zur Konterrevolution. ...weiter

Frederick Lau + Moritz Bleibtreu

Das kalte Herz

(Kinostart: 20.10.) Friede den Köhler-Hütten, Krieg den Kaufleute-Palästen: Das Märchen von Wilhelm Hauff verfilmt Regisseur Johannes Naber als zeitlose Parabel über Ausbeutung und Profitstreben – in einem mythischen Schwarzwald voll visueller Poesie. ...weiter

Berlin

Dada Afrika -Dialog mit dem Fremden

Avantgarde mit Faible für Exotik: Die Dadaisten begeisterten sich für außereuropäische Kulturen. Wie vielfältig das ihr Schaffen inspirierte, zeigt die Berlinische Galerie – und übertreibt, indem sie diese Künstler zu Afrika-Verstehern hochstilisiert. ...weiter

Oliver Stone

Snowden

(Kinostart: 22.9.) Porträt des Whistleblowers als NSA-Programmierer: Regisseur Oliver Stone zeigt Edward Snowdens Leben, bevor er mit Enthüllungen einen Mega-Skandal auslöste. Formal konventionell, inhaltlich revolutionär – gewiss Stones wichtigster Film. ...weiter

Eiichi Yamamoto

Belladonna of Sadness

(Kinostart: 1.9.) Ein Hexen-Märchen als psychedelische Farbexplosion: 1973 entstand in Japan ein formvollendetes Gesamtkunstwerk der Pop-Ära. Der einmalige Animationsfilm kommt endlich auf die Leinwand – mit der wohl wildesten Orgie der Kino-Geschichte. ...weiter