Artikel von Eric Mandel (69)

Eric Mandel (*1974, West-Berlin), schrieb und schreibt seit mehr als 20 Jahren für diverse Zeitungen und Magazine über Musik, Kino und Literatur, z.Zt. für u.a. Jazzthetik, Norient.com, taz und Bazaar Berlin. Seit 2015 produziert und moderiert er "The FreakOuternational Radio Show" für multicult.fm und veröffentlicht nebenher auf dem Weblabel "edelfaul recordings" anstrengende Musik.

Alle Autoren bei kunstundfilm.de

Harald Pulch

Oskar Fischinger – Musik für die Augen

(Kinostart: 21.9.) Der Erfinder des Musikvideos: Oskar Fischinger tüftelte schon in den 1920er Jahren an neuen Kombinationen aus Filmbildern und Klängen. Sein wechselvolles Leben erzählt seine Witwe in der Doku von Regisseur Harald Pulch – und lüftet dabei manche Geheimnisse aus seiner Trickkiste. ...weiter

Paul Kuhn + Max Greger

Jazzfieber – The Story of German Jazz

(Kinostart: 7.9.) Fiebrig nur in der Nachkriegszeit: Die Doku von Regisseur Reinhard Kungel feiert Bigband-Leader der TV-Unterhaltung, beweist ansonsten Mut zur Lücke und zeigt aktuellen Jazz als Ausbildungsroutine – alles blutleer als Interview-Patchwork inszeniert. Ein Begräbnis erster Klasse. ...weiter

Matthias Luthardt

Luise

(Kinostart: 31.8.) Queeres Frühlingserwachen im Ersten Weltkrieg: Eine junge Elsässerin auf dem Einödhof nimmt zwei Flüchtlinge auf und lässt sie nah an sich heran – mit fatalen Folgen. Regisseur Matthias Luthardt gelingt ein dichtes und stimmiges Historien-Kammerspiel samt eindrucksvollen Darstellern. ...weiter

Salif Keïta

Le Mali 70

(Kinostart: 17.8.) Glaube nicht, dass du jemanden kennst, bevor ihr zusammen gearbeitet habt: Ein 14-köpfiges Berliner Ensemble reist nach Bamako, um mit Musikern legendärer Bands zu spielen. Die Doku von Markus CM Schmidt zeugt von seltener Sensibilität und Akzeptanz auf Augenhöhe. ...weiter

Christopher Nolan

Oppenheimer

(Kinostart: 20.7.) Falsches Spiel mit dem Atombomben-Vater: In seinem ersten Biopic will Christopher Nolan alles anders als seine Vorgänger machen. Er erzählt das Leben des Mannes, der verlernte die Bombe zu lieben, als Kaleidoskop aus Rückblenden – und landet bäuchlings auf dem harten Boden eines Justizdramas. ...weiter

François Ozon

Mein fabelhaftes Verbrechen

(Kinostart: 6.7.) Lecker und überflüssig wie ein feines Dessert: Regisseur François Ozon verfilmt eine Komödie von 1934. Um ihre Karriere voranzubringen, bezichtigen sich zwei Schauspielerinnen des Mordes an einem Produzenten. Was gelogen ist, aber Anlass für wortreich flotte Enthüllungs-Kaskaden. ...weiter

Marcel Mettelsiefen

Tanja – Tagebuch einer Guerillera

(Kinostart: 15.6.) Von Europa nach Kolumbien zum Freiheitskampf im Dschungel: Die Niederländerin Tanja Nijmeijer war jahrelang in den Reihen der FARC-Guerilla aktiv. Regisseur Marcel Mettelsiefen porträtiert sie fair und unvoreingenommen, mit authentischem Bildmaterial, aber schwacher Übersetzung. ...weiter

Michal Vinik

Valeria is getting married

(Kinostart: 25.5.) Heiratsvermittlung als Stresstest: In ihrem Kammerspiel über eine arrangierte Ehe kommt die israelische Regisseurin Michal Vilnik ohne Geschlechterkampf und Gewalt aus. Stattdessen bietet ihr konzentriert-minimalistisch inszeniertes Drama einen humanen Hoffnungsschimmer. ...weiter

German Kral

Adiós Buenos Aires

(Kinostart: 11.5.) Wo man singt, da lass dich ruhig nieder: Ein Tango-Musiker kann 2001 nicht auswandern, weil die Wirtschaft kollabiert. Stattdessen erlebt er kleine Erfolge mit seiner Band – und einer Unfallgegnerin. Regisseur German Kral inszeniert ein schönes Feelgood-Movie für Resignierte. ...weiter

Brandon Cronenberg

Infinity Pool

(Kinostart: 20.4.) Postkolonialer Horrorfilm: Im exotischen Ferienparadies können sich Urlauber von jeder Straftat freikaufen – wenn sie Klonen und Tod ihres Doppelgängers bezahlen. Wie sein Vater David frönt Regisseur Brandon Cronenberg dem Body-Horror – samt Francis-Bacon-Masken und Drogensex. ...weiter