Artikel von Ingrid Beerbaum (199)

Ingrid Beerbaum kam bei Berlin zur Welt und hat Germanistik, Slawistik und Soziologie in Potsdam, St. Petersburg und Dnjepropetrowsk studiert. Anschließend war sie im PR-Bereich und als Journalistin für Rundfunk, TV-Sender und Presse tätig. Sie lebt und arbeitet in Berlin als Journalistin und Kritikerin für mehrere Zeitungen und Online-Magazine mit dem Schwerpunkt osteuropäisches Kino. Außerdem ist sie als Kuratorin für das Internationale Kurzfilm-Festival "Interfilm" und als Mitglied des deutschen Filmkritiker-Verbandes in Jurys diverser Festivals im In- und Ausland tätig.

Alle Autoren bei kunstundfilm.de

Kirill Serebrennikow

Petrov's Flu – Petrow hat Fieber

(Kinostart: 26.1.) Petrov, von der Grippe geplagt, ist auf dem Weg zu Exfrau und Kind – das wird zur Reise durch eine zerfallende Gesellschaft: Regisseur Kirill Serebrennikow inszeniert einen Fiebertraum in der postsowjetischen Provinz und bringt lange nicht mehr gesehene Magie ins Kino. ...weiter

Elwira Niewiera + Piotr Rosołowski

Das Hamlet Syndrom

(Kinostart: 19.1.) Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage: Das Regie-Duo Elwira Niewiera + Piotr Rosołowski porträtiert fünf junge Ukrainer, deren Leben schon beim russischen Angriff 2014 auf den Kopf gestellt wurde. Der Film entstand vor dem jüngsten Krieg – und zeigt, welche Traumata er hinterlassen wird. ...weiter

Benito Zambrano

Die Insel der Zitronenblüten

(Kinostart: 29.12.) Wohl bekomm’s: Eine spanische Ärztin kehrt nach Mallorca zurück, um ihre Schwester wiederzusehen, ein Erbe anzutreten und Zitronenkuchen zu backen. Sein leicht übertrieben dramatisches Melodram inszeniert Regisseur Benito Zambrano mit stimmigen Bildern und harmonischem Ensemble. ...weiter

James Cameron

Avatar: The Way of Water (3D)

(Kinostart: 14.12.) Nichts geht über meine Omatikaya-Familie auf dem Pandora-Planeten: Mit der Fortsetzung des SciFi-Blockbusters von 2009 verbreitet Regisseur James Cameron sehr altmodisch traditionelle Werte – verpackt in avancierte Animationstechnik, insbesondere bei spektakulären Unterwasser-Szenen. ...weiter

Nastassja Kinski + Albrecht Schuch

Die Stillen Trabanten

(Kinostart: 1.12.) Nachts werden Sehnsüchte wach: Im Episodenfilm von Regisseur Thomas Stuber nach Erzählungen von Clemens Meyer erleben gewöhnliche Leute emotional aufwühlende Begegnungen. Alle Akteure haben ihre Ecken und Kanten, und nicht jede Hoffnung erfüllt sich – wie im wirklichen Leben. ...weiter

Ralph Fiennes

The Menu

(Kinostart: 17.11.) Spezialhölle für Superfoodies: Ein gefeierter Spitzenkoch lässt dekadente Gourmets einen unvergesslichen Abend im Luxus-Restaurant erleben. Regisseur Mark Mylod richtet seine gallige Gesellschaftskritik aus erlesenen Zutaten an – Ralph Fiennes glänzt als ausgebrannter Küchendiktator. ...weiter

Isabelle Huppert + Lambert Wilson

Mrs. Harris und ein Kleid von Dior

(Kinostart: 10.11.) Nichts geht über schicken Fummel vom Nobelschneider: Dafür tut eine Putzfrau alles. Paul Gallicos Aschenputtel-Erfolgsroman von 1958 hat Regisseur Anthony Fabian neu verfilmt: als charmante Sittenkomödie mit Retro-Flair, liebevoll ausgestattet und konsequent märchenhaft. ...weiter

Oleg Senzow

Rhino

(Kinostart: 3.11.) Wie ein schmächtiger Junge zum verrohten Gangsterboss mutiert: Das schildert der ukrainische Regisseur Oleg Senzow nach vier Jahren in russischer Haft. Detailgetreu inszeniert, mit einem Kleinkriminellen als Hauptdarsteller – als lakonische Analyse des postsowjetischen Gewalt-Kreislaufs. ...weiter

Jean Dujardin

November

(Kinostart: 20.10.) Sieben Jahre nach den Attentaten von Paris mit 130 Opfern kommt der erste Film über die Terroranschläge ins Kino: Regisseur Cédric Jimenez schildert sie ausschließlich aus Sicht der Ermittler. Sein temporeicher Action-Thriller ist detailgetreu inszeniert, blendet aber Täter-Motive aus. ...weiter

Daniela Abke

Belleville. Belle et Rebelle

(Kinostart: 13.10.) Wie aus der Zeit gefallen: Das Café Musette „Vieux Belleville“ im gleichnamigen Pariser Stadtteil ist ein Anlaufpunkt für sangesfreudige Nonkonformisten. Sie porträtiert Regisseurin Daniela Abke liebevoll, einfühlsam und völlig unsentimental in stimmungsvollem Schwarzweiß. ...weiter