Artikel von Ingrid Beerbaum (215)

Ingrid Beerbaum kam bei Berlin zur Welt und hat Germanistik, Slawistik und Soziologie in Potsdam, St. Petersburg und Dnjepropetrowsk studiert. Anschließend war sie im PR-Bereich und als Journalistin für Rundfunk, TV-Sender und Presse tätig. Sie lebt und arbeitet in Berlin als Journalistin und Kritikerin für mehrere Zeitungen und Online-Magazine mit dem Schwerpunkt osteuropäisches Kino. Außerdem ist sie als Kuratorin für das Internationale Kurzfilm-Festival "Interfilm" und als Mitglied des deutschen Filmkritiker-Verbandes in Jurys diverser Festivals im In- und Ausland tätig.

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Christian Schwochow

Westen

(Kinostart: 27.3.) Aus den Stasi- in die CIA-Verhöre: DDR-Übersiedler kamen im Westen zunächst in Notaufnahmelager. Dieses triste Zwischenreich einer abgeschlossenen Parallelgesellschaft zeigt Regisseur Schwochow atmosphärisch dicht und pointiert. ...weiter

Dietrich Brüggemann

Kreuzweg

(Kinostart: 20.3.) In der Nachfolge Jesu Christi: Eine 14-Jährige wächst in einer strenggläubigen Familie auf und zieht radikale Konsequenzen. Für seine berührende Milieu-Studie bekam Regisseur Brüggemann den Silbernen Bären für das beste Drehbuch. ...weiter

Benno Fürmann

Der blinde Fleck

(Kinostart: 23.1.) Kürzer als der NSU-Skandal, aber umso heftiger: Als 1980 eine Bombe das Oktoberfest sprengte, bekleckerte sich der Verfassungsschutz nicht mit Ruhm. Das Dokudrama von Daniel Harrichs klebt leider uninspiriert an den Fakten. ...weiter

Naomi Watts

Diana

(Kinostart: 9.1.) Die Person hinter dem Blitzlichtgewitter: Regisseur Oliver Hirschbiegel porträtiert die Prinzessin von Wales als Frau, die sich von höfischen Zwängen emanzipierte – und wird dafür von der britischen Yellow Press scharf kritisiert. ...weiter

Abdellatif Kechiche

Blau ist eine warme Farbe

(Kinostart: 19.12.) Autorenfilm-Skandalerfolg des Jahres: Der Cannes-Gewinner 2013 von Regisseur Kechiche wird für seine authentische lesbische Liebesgeschichte gelobt; manche stört viel expliziter Sex. Dahinter steht ein klassischer Bildungsroman. ...weiter

Lucy Mulloy

Una Noche - Eine Nacht in Havanna

(Kinostart 12.12.) Leben auf Kuba nicht als Klischee-Parade mit Rum und Son-Musik, sondern als authentisches Jugend-Drama: Ein Trio flieht übers Meer, weil es die Enge nicht mehr aushält – unsentimental präzise von Regisseurin Lucy Molloy gefilmt. ...weiter

Aida Begić

Djeca - Kinder von Sarajevo

(Kinostart: 7.11.) Ein Bürgerkrieg, der nicht vergehen will: Regisseurin Aida Begić schildert den Alltag zweier Kriegswaisen in Bosniens Hauptstadt. Nüchterne Bilder der ruhelosen Kamera und eine nie ruhige Klangkulisse entfalten eigenartige Sogwirkung. ...weiter

Axel Ranisch

Ich fühl mich Disco

(Kinostart 31.10.) Nach "Dicke Mädchen" porträtiert Axel Ranisch wieder einen Antihelden: Der pubertierende Florian muss mit Mamas Tod und Papas Moped zurechtkommen, obwohl er lieber Schlager singt. Schräg-ernster, rundum gelungener Wohlfühl-Film. ...weiter

Caroline Link

Exit Marrakech

(Kinostart: 24.10.) Nach "Nirgendwo in Afrika" nun irgendwo in Marokko: Oscar-Preisträgerin Caroline Link inszeniert einen Vater-Sohn-Konflikt in der Wüste. Nur das Zusammenspiel der Hauptdarsteller bewahrt den Film vor dem Abdriften ins Rührstück. ...weiter

Danis Tanović

Aus dem Leben eines Schrottsammlers

(Kinostart: 10.10.) Lebensrettung nur bei Barzahlung: Eine Klinik in Bosnien verweigert einer Roma-Frau die Not-OP. Für sein authentisches Doku-Drama über Alltags-Diskriminierung erhielt Regisseur Tanović den Großen Preis der Berlinale-Jury 2013. ...weiter