Artikel von Eric Mandel (71)

Eric Mandel (*1974, West-Berlin), schrieb und schreibt seit mehr als 20 Jahren für diverse Zeitungen und Magazine über Musik, Kino und Literatur, z.Zt. für u.a. Jazzthetik, Norient.com, taz und Bazaar Berlin. Seit 2015 produziert und moderiert er "The FreakOuternational Radio Show" für multicult.fm und veröffentlicht nebenher auf dem Weblabel "edelfaul recordings" anstrengende Musik.

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German Kral

Adiós Buenos Aires

(Kinostart: 11.5.) Wo man singt, da lass dich ruhig nieder: Ein Tango-Musiker kann 2001 nicht auswandern, weil die Wirtschaft kollabiert. Stattdessen erlebt er kleine Erfolge mit seiner Band – und einer Unfallgegnerin. Regisseur German Kral inszeniert ein schönes Feelgood-Movie für Resignierte. ...weiter

Brandon Cronenberg

Infinity Pool

(Kinostart: 20.4.) Postkolonialer Horrorfilm: Im exotischen Ferienparadies können sich Urlauber von jeder Straftat freikaufen – wenn sie Klonen und Tod ihres Doppelgängers bezahlen. Wie sein Vater David frönt Regisseur Brandon Cronenberg dem Body-Horror – samt Francis-Bacon-Masken und Drogensex. ...weiter

Russell Crowe + Franco Nero

The Pope’s Exorcist

(Kinostart: 6.4.) Hauptberuf Teufelsaustreibung: Sie will ein römischer Priester im Auftrag des Papstes 70.000 Mal praktiziert haben. Der Klerikal-Schocker von Regisseur Julius Avery bietet weitere alternative Wahrheiten – etwa die Enthüllung, dass die Spanische Inquisition auf das Konto von Dämonen ging. ...weiter

Sophie Linnenbaum

The Ordinaries

(Kinostart: 30.3.) Die Welt der Filmrollen als Klassengesellschaft: „Hauptfiguren“ diskriminieren „Outtakes“, wie im richtigen Leben. Regisseurin Sophie Linnenbaum entwirft eine verspielte SciFi-Coming-of-Age-Dystopie wie in Fantasy-Jugendromanen, aber voller geistreicher Ideen und Scherze. ...weiter

Cate Blanchett + Nina Hoss

Tár

(Kinostart: 2.3.) Demontage einer Star-Dirigentin: Lydia Tár hat in der elitären Welt der klassischen Musik alles erreicht, was sie auskostet – bis sie zu weit geht. Das vielschichtige und -stimmige Psychogramm von Regisseur Todd Field besticht durch Raffinesse; in der Hauptrolle brilliert Cate Blanchett. ...weiter

Will Merrick + Nicholas D. Johnson

Missing

(Kinostart: 23.2.) Klick und weg: Die Suche einer Tochter nach ihrer verschwundenen Mutter inszeniert das US-Regieduo Merrick und Johnson als Mystery-Desktop-Thriller – also nur mit Bilder- und Datenwelten aus PC-Speichern und Internet. Als Teil der Zukunft – aber sicher nicht der Zukunft des Kinos. ...weiter

Gunnar Vikene

War Sailor

(Kinostart: 9.2.) Kriegsmatrosen ohne Heimathafen: Als die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg Norwegen besetzt, müssen zwei Seeleute fortan auf US-Konvois fahren, die Bomben transportieren. In eindrucksvollen Bildern zeigt Regisseur Gunnar Vikene, dass Neutralität vor Kriegselend nicht schützt. ...weiter

Samir Nasr

Sharaf

(Kinostart: 26.1.) Ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet: So gerät ein junger Ägypter in die Mühlen der Justiz. Das ausgezeichnet inszenierte und gespielte Gefängnisdrama von Regisseur Samir Nasr zeigt am Beispiel dieses Mikrokosmos die Mechanismen nahöstlicher Diktaturen. ...weiter

Margot Robbie + Brad Pitt

Babylon – Rausch der Ekstase

(Kinostart: 19.1.) Hollywood sehen und sterben: Regisseur Damien Chazelle zeigt die Anfänge der US-Filmindustrie als monumentalen Mahlstrom, der alle Akteure verschlingt. Dabei feiert seine opulente Ausstattungsorgie die dämonischen Reize der Traumfabrik, doch nach furiosem Auftakt geht ihr bald die Puste aus. ...weiter

Giuseppe Tornatore

Ennio Morricone – Der Maestro

(Kinostart: 22.12.) Mehr als „Spiel mir das Lied vom Tod“: Der 2020 verstorbene Ennio Morricone war der vielseitigste und wirkmächtigste Film-Komponist aller Zeiten – er beherrschte sämtliche Stile und Genres. Sein Schaffen dokumentiert Regisseur Giuseppe Tornatore so prägnant wie erschöpfend. ...weiter