Artikel von Oliver Heilwagen (424)

Jahrgang 1968, Studium der Geschichte, Philosophie und Volkswirtschaft in Göttingen, Bordeaux, Berlin und Moskau. Rundfunk-Volontariat, danach Redakteur und/oder Autor für diverse Medien, u.a. bei F.A.Z., Die Welt, Der Tagesspiegel, Berliner Zeitung, Deutschlandradio, Netzeitung und kultiversum - Die Kulturplattform. Mitgründer und seit 2011 V.i.S.d.P von Kunst+Film. Interessen: Alte Meister, ost- und außereuropäische Kunst sowie Autorenfilme mit dem, was früher "gesellschaftliche Relevanz" hieß.

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Aschaffenburg

Christian Schad Museum – Neueröffnung

Neusachlicher Maler der mondänen Moderne, Esoteriker und Opportunist: Christian Schad war eine der schillerndsten Künstlerpersönlichkeiten der Zwischenkriegszeit. Ein neues, ihm gewidmetes Museum präsentiert opulent und anschaulich sämtliche Facetten von Werk und Charakter. ...weiter

Zhang Yimou

Eine Sekunde

(Kinostart: 14.7.) Zeitgeschichts-Narben lassen sich nicht wegwaschen: Während der Kulturrevolution will ein Häftling seine Tochter im Kino sehen – und gerät in eine Propaganda-Dauerschleife. Seine wundervoll doppelbödige Tragikomödie trug Regisseur Zhang Yimou arge Probleme mit der Zensur ein. ...weiter

Kassel

documenta fifteen

Die documenta ist tot, es lebe die documenta: Die weltgrößte Ausstellung für zeitgenössische Kunst wird vom indonesischen ruangrupa-Kollektiv völlig umgekrempelt – und in ein gut gelauntes Graswurzel-Initativen-Festival im durchökonomisiert-pazifischen Zeitalter verwandelt. ...weiter

Berlin

Opera Opera – Allegro ma non troppo

Heiter, aber nicht zu sehr: Das PalaisPopulaire zeigt Werke von 35 Gegenwartskünstlern, die sich mit dem Musiktheater beschäftigen. Die meisten Beiträge kommen aus dem MAXXI-Museum in Rom, doch italienischer Belcanto-Schmelz bleibt außen vor – die Schau ähnelt eher deutschem Regietheater. ...weiter

Berlin

Beirut and the Golden Sixties

Die lange Levante-Party der 1960er Jahre: Damals war Beirut Banktresor und Amüsiermeile der arabischen Welt. Und ihr Kulturzentrum – Kunst, die dort entstand, beeindruckt durch Virtuosität und Sinnlichkeit. Das führt ein faszinierender Epochen-Rückblick im Gropius Bau mit origineller Inszenierung vor. ...weiter

David Teboul

Sigmund Freud – Freud über Freud

(Kinostart: 5.5.) Ein gottloser Jude entdeckt das Unbewusste: Freud war einer der bedeutendsten Denker des 20. Jahrhunderts. Ihn porträtiert Regisseur David Teboul eindrucksvoll mit Korrespondenz-Zitaten – kongenial illustriert durch einfallsreich verfremdete Archiv- und Symbolbilder. ...weiter

Audrey Diwan

Das Ereignis

(Kinostart: 31.3.) Mein Bauch gehört mir: Eine ungewollt schwangere Studentin nimmt 1963 gegen alle Widerstände eine Abtreibung vor. Die kühle Seelenqualen-Chronik von Regisseurin Audrey Diwan nach einer Vorlage von Annie Ernaux scheut keine Drastik – prämiert mit der Goldenen Palme 2021. ...weiter

Berlin

Iran – Kunst und Kultur aus fünf Jahrtausenden

In Persien steht nicht nur eine der Wiegen der Weltzivilisation – die Region verband auch Jahrtausende lang Einflüsse aus Europa mit solchen aus Fernost. Das zeigt eine brillante Ausstellung in der James-Simon-Galerie; sie versammelt tatsächlich 5000 Jahre auf engstem Raum. ...weiter

72. Berlinale

Halbherziges Gesundschrumpfen

Die gute Nachricht ist: Die Filmfestspiele fanden statt. Die schlechte ist: Überzogene Sicherheitsvorkehrungen nahmen ihnen jeden Reiz und schreckten das Publikum ab. Die Preisträger decken wie üblich das Spektrum zwischen halbwegs zugänglich und sperrig pseudoavantgardistisch ab. ...weiter

Agnieszka Holland

Charlatan

(Kinostart: 20.1.) Männer, die auf Urinproben starren: Das Leben des tschechischen Kräuterheilers Jan Mikolášek verfilmt Regisseurin Agnieszka Holland als vielschichtiges Psychogramm eines schwulen Nonkonformisten, der in zwei Diktaturen verfolgt wurde. ...weiter