Artikel von Ingrid Beerbaum (216)

Ingrid Beerbaum kam bei Berlin zur Welt und hat Germanistik, Slawistik und Soziologie in Potsdam, St. Petersburg und Dnjepropetrowsk studiert. Anschließend war sie im PR-Bereich und als Journalistin für Rundfunk, TV-Sender und Presse tätig. Sie lebt und arbeitet in Berlin als Journalistin und Kritikerin für mehrere Zeitungen und Online-Magazine mit dem Schwerpunkt osteuropäisches Kino. Außerdem ist sie als Kuratorin für das Internationale Kurzfilm-Festival "Interfilm" und als Mitglied des deutschen Filmkritiker-Verbandes in Jurys diverser Festivals im In- und Ausland tätig.

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Majid Majidi

Sun Children

(Kinostart: 5.5.) Schatzsuche mit doppeltem Boden: Regisseur Majid Majidi lässt Straßenkinder in Teheran nach Kostbarem graben – in ihrer Schule. Sie finden nicht, was sie suchen; doch dieses rasante und mitreißende Sozialdrama ist voller authentischer Einblicke in den iranischen Alltag. ...weiter

Michelle Yeoh

Everything Everywhere All At Once

(Kinostart: 28.4.) Das Finanzamt als Tor zum Paralleluniversum: Weil sie Ärger mit der Steuererklärung hat, mutiert eine chinesische Hausfrau zur multiplen Superheldin. Überbordendes Ideen- und Bildergewitter vom Regieduo Kwan/ Scheinert für ein knallbuntes Anarcho-Märchen. ...weiter

Sylvie Ohayon

Haute Couture – Die Schönheit der Geste

(Kinostart: 21.4.) Aschenputtel aus der Banlieue: Die Leiterin eines Modeateliers gibt einer Taschendiebin die Chance, für sie als Schneiderin zu arbeiten. Realitätsnahe Sozialreportage mit märchenhaften Zügen, von Regisseurin Sylvie Ohayon warmherzig mit leichter Hand inszeniert. ...weiter

Joe Wright

Cyrano

(Kinostart: 3.3.) Mit Fake-Briefen ein liebend Herz gewinnen: Die Musicalfassung des Bühnenklassikers „Cyrano de Bergerac“ adaptiert Regisseur Joe Wright für die Leinwand. Statt großer Nase plagt den Titelhelden sein kleiner Wuchs – in einem schön inszenierten, aber unharmonischen Musik-Drama-Mix. ...weiter

Kaouther Ben Hania

Der Mann, der seine Haut verkaufte

(Kinostart: 24.2.) Seine Haut zum Kunstmarkt tragen: Ein syrischer Flüchtling lässt sich das Bild eines Schengen-Visums tatöwieren, um an das Original zu kommen – und wird zum letzten Schrei für Galeriebesucher. Gelungene Satire auf Kunstbetriebs-Exzesse von Regisseurin Kaouther Ben Hania. ...weiter

Kenneth Branagh

Tod auf dem Nil

(Kinostart: 10.2.) Krimiklassiker-Modernisierung, zweiter Teil: Regisseur Kenneth Branagh verfilmt abermals einen Roman von Agatha Christie. Mit guten Schauspielern in schönen Kostümen und malerischem Dekor – doch diese reine Studio-Produktion ohne Ägypten-Flair wirkt etwas steril. ...weiter

Valérie Donzelli

Notre Dame – Die Liebe ist eine Baustelle

(Kinostart: 9.12.) Volltreffer im Karriere-Roulette: Eine Aushilfs-Architektin gewinnt den Wettbewerb zur Gestaltung des Kathedralen-Vorplatzes. Noch ein Mühlstein in ihrem komplizierten Leben – darüber macht Regisseurin Valérie Donzelli eine märchenhafte Komödie zwischen Satire und Romantik. ...weiter

Eric Besnard

À la Carte! – Freiheit geht durch den Magen

(Kinostart: 25.11.) Vom Spitzenkoch im Ancien Régime zum Gastro-Revolutionär: In seinem kino-kulinarischen Drei-Gänge-Menü schildert Regisseur Eric Besnard die Erfindung der Haute Cuisine – mit einer zarten, delikaten Liebesgeschichte zum Dessert. ...weiter

Albrecht Schuch

Lieber Thomas

(Kinostart: 11.11.) Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin: Der Dichter Thomas Brasch lebte als Poète maudit dort, wo das am allerwenigsten hinpasste – in der DDR. Seine Biographie verfilmt Regisseur Andreas Kleinert freizügig und furios, mit einem fabelhaften Albrecht Schuch in der Hauptrolle. ...weiter

Sönke Wortmann

Contra

(Kinostart: 28.10.) Pygmalion im Uni-Hörsaal: Ein arroganter Professor trainiert eine Migranten-Studentin für Debatten-Wettbewerbe. Das Remake einer französischen Komödie gerät sehr deutsch: Regisseur Sönke Wortmann zeichnet Figuren und Milieus sorgfältig, aber mit wenig Esprit. ...weiter