(Kinostart: 29.10., VoD-Start: 1.3.21) Demokratierettung auf eigene Faust: Die Antifa macht Jagd auf Neonazis und wen sie dafür hält. Anschauliche Innenansichten des linksradikal-autonomen Milieus verbindet Regisseurin Julia von Heinz mit dem etwas überzogenen Porträt einer Aktivistin. ...weiter
(Kinostart: 29.10.) In Gemäldegewittern: Ein Psychotherapeut fühlt sich von Bildern bedroht – und heilt sich, indem er sie klauen lässt. Das inszeniert der ungarische Regisseur Miroslav Krstić als originellen Animationsfilm aus Malerei-Zitaten: ein Rätselspaß für Kunstfreunde. ...weiter
(Kinostart: 29.10.) Schläfer im Größenwahn: Regisseur Michael Venus schickt in seinem Horrorfilm-Debüt Mutter und Tochter in ein abgründiges Provinzhotel – und überzeugt mit dem Bogen, den er zwischen dunkler Geschichte und der Gegenwart schlägt. ...weiter
(Kinostart: 22.10.) Ist das noch mein Leben oder schon ein düsterer Traum? Moritz Bleibtreu überzeugt als Regisseur und Hauptdarsteller dieses abgründig inszenierten Thrillers; im Mittelpunkt steht ein Wachmann, der den Bezug zur Realität verliert. ...weiter
(Kinostart: 22.10.) Was vom Kriege übrig blieb: Im befreiten, aber ruinierten Leningrad sind zwei Freundinnen durch Schuld und Zuneigung untrennbar verbunden. Regisseur Kantemir Balagow verfilmt einen Roman von Swetlana Alexijewitsch einfühlsam als universelle Fabel. ...weiter
(Kinostart: 22.10.) Robin Hood im Dschungel: Regisseur Niklaus Hilber schildert das kurze, wilde Leben des Schweizers Bruno Manser, der mit Penan-Nomaden gegen die Abholzung von Borneo kämpfte, als fesselnd facettenreiches Biopic der besonderen Art. ...weiter
(Kinostart: 22.10) Femme fatale als Männerfantasie: Eine junge Chilenin rebelliert mit Flammenwerfer, Tanz und Sex. Regisseur Pablo Larraín, berühmt für bestechende Film-Analysen seines Landes, hat einen überlangen Videoclip gedreht, der eher kalt lässt. ...weiter
(Kinostart: 15.10.) Aus dem Pflegeheim zum Weltraumflug: Regisseurin Shelagh McLeod lässt einen pensionierten Ingenieur, der seinem Lebenstraum nachjagt, ins All abheben – in einer betulichen Erbauungsgeschichte mit vorhersehbarem Verlauf und naiver Botschaft. ...weiter
(Kinostart: 15.10.) Stasi-Methoden in der Schweiz? Allerdings: 1989 kam heraus, dass der Staatsschutz jeden zehnten Bürger bespitzelt hatte. Diesen "Fichenskandal" verarbeitet Regisseur Micha Lewinsky zu einer feinsinnigen Spionage-Komödie der leisen Töne. ...weiter
(Kinostart: 15.10.) Jacken aus Perücken, Recycling-Kleider, verschleierte Models und Schmuck aus Eis: Der belgische Modeschöpfer Martin Margiela hat die Branche revolutioniert. Regisseur Reiner Holzemer porträtiert ihn konventionell, arbeitet aber seinen Stil hervorragend heraus. ...weiter
(Kinostart: 8.10.) Der Teflon-Mann: In jahrelanger Kleinarbeit weist ein US-Anwalt nach, dass der Chemieriese DuPont schädliche Kunststoffe im Wasser verklappt – jedes Lebewesen ist betroffen. Diesen Umweltskandal stellt Regisseur Todd Haynes schnörkellos und fesselnd dar. ...weiter
(Kinostart: 8.10.) Mama hat den besten Shit: Eine Arabisch-Übersetzerin wird im Nu zur Haschisch-Großhändlerin. Die Krimikomödie von Regisseur Jean-Paul Salomé amüsiert mit Situationskomik, blendet aber tiefer schürfende Aspekte der Buchvorlage aus. ...weiter
(Kinostart: 8.10.) Exotismus statt ethnologischem Interesse: Der französische Regisseur Bertrand Bonello verfolgt zwar den Zombie-Mythos zurück zu seinen Voodoo-Ursprüngen auf Haiti, benutzt ihn aber nur für einen – gelungen inszenierten – Horrorfilm. ...weiter
(Kinostart: 1.10.) Flickenteppich USA: Jeder Bundesstaat hat andere Gesetze zu Abtreibung – dafür reist eine schwangere 17-Jährige nach New York. Die etwas andere Coming-of-Age-Story von Regisseurin Eliza Hittman glänzt mit präziser Beobachtung alltäglicher Zumutungen. ...weiter
(Kinostart: 1.10.) Fassbinder auf Fassbinder anwenden: Regisseur Oskar Roehler, Enfant Terrible des deutschen Gegenwartskinos, verfilmt das Leben seines Regie-Idols. Als bewundernswert stringente und selbstreflexive Fan-Hommage – aber auch als reinen Männerfilm. ...weiter
(Kinostart: 1.10.) Schluss mit 90-60-90: Britische Feministinnen probten 1970 den Aufstand gegen TV-Schönheitsterror. Daran erinnert der Historienfilm von Regisseurin Philippa Lowthorpe: mit schwungvoll sinnlichem Erzählfluss, aber auch schablonenhaft didaktischen Dialogen. ...weiter
(Kinostart: 24.9.) Pseudo-Farsi als Tor zur Freiheit: Ein KZ-Häftling rettet seinen Hals, indem er einem SS-Offizier eine Fantasiesprache beibringt. Die akkurat inszenierte Kopfgeburt von Regisseur Vadim Perelman wirkt arg unplausibel – trotz glänzender Hauptdarsteller. ...weiter
(Kinostart: 24.9.) Roman-Biographie als Gag-Feuerwerk: In seiner Verfilmung des Klassikers von Charles Dickens stürzt sich Regisseur Armando Iannucci vor allem auf komisch exzentrische Episoden; dabei gerät die Sozialkritik der Vorlage etwas ins Hintertreffen. ...weiter
(Kinostart: 24.9.) Schwules Online-Dating statt Mullah-Regime: Ein junger Exilperser lebt in der deutschen Provinz in den Tag hinein – bis er sich in einen iranischen Flüchtling verliebt. Debütfilm von Regisseur Faraz Shariat mit viel Sendungs- und Stilbewusstsein. ...weiter
(Kinostart: 24.9.) Traumatisiert oder besessen? Regisseurin Katrin Gebbe inszeniert ihr Drama um ein gewalttätiges Adoptivkind als überraschenden Genre-Mix – mit einer brillanten Nina Hoss als Mutter zwischen Entschlossenheit und Überforderung. ...weiter
(Kinostart: 17.9.) Chanel-Kostüme und heimliche Verehrer statt dubioser Polizei-Machenschaften: Regisseur Benedict Andrews verschenkt im Biopic über die Schauspielerin und Bürgerrechtsaktivistin Jean Seberg das Potenzial ihrer dramatischen Lebensgeschichte. ...weiter
(Kinostart: 17.9.) Mit Künstlichkeit die Normalität zerlegen: Regisseur Roy Andersson inszeniert scheinbar beiläufige Alltagsmomente und zeigt dabei die Verlorenheit des Einzelnen. So entsteht ein melancholisch-lakonisches Panorama der Entfremdung. ...weiter
(Kinostart: 10.9.) Frauenpower im Quartett: Regisseurin Evelyn Schels porträtiert vier erfolgreiche Künstlerinnen, die mit Ausdrucksformen des Körpers arbeiten. In der optisch gefälligen Doku bleiben Fragen nach dem, was sie verbindet, oder gar Kritik außen vor. ...weiter
(Kinostart: 10.9.) Die Welt als Nussschale: Drei kanadische Filmemacher führen vor, wie menschliche Eingriffe die Erde prägen. Ihr betörender Bilderbogen wechselt ständig die Schauplätze und überflutet den Zuschauer, was ihn ratlos zurücklässt. ...weiter
(Kinostart: 10.9.) Mit Streichhölzern durch die Galaxis: 1986 drehte der sowjetische Regisseur Georgi Danelija während der Perestroika eine SciFi-Groteske, die anarchischen Witz à la Monty Python mit sarkastischer Systemkritik verband – sein Kultfilm läuft endlich hier an. ...weiter
(Kinostart: 3.9.) Die Letzten werden die Ersten sein: Ein junger Häftling gibt sich als Landpfarrer aus. Das packende Dorf-Drama von Regisseur Jan Komasa fesselt durch seinen charismatischen Hauptdarsteller – und bietet tiefe Einblicke in die katholische polnische Provinz. ...weiter
(Kinostart: 3.9.) Persönliche Begleitung ins Jenseits: Das beschäftigt einen jungen Geist in Paris – bis sich eine Lebende in ihn verliebt. Der Debüt-Spielfilm von Regisseur Stéphane Batut oszilliert überzeugend zwischen Naturalismus und Traum; nur das Ende fällt deutlich ab. ...weiter
(Kinostart: 3.9.) Missbrauch führt zur Psychose: Regisseur Midi Z beleuchtet eindrucksvoll Sexismus und Ausbeutung in der Filmindustrie. Sein komplex konstruierter und stilsicher inszenierter Thriller zeigt die #MeToo-Thematik aus taiwanesischer Perspektive. ...weiter
(Kinostart: 26.8.) Der Feind ist unsere eigene Frage als Gestalt: In seinem SciFi-Spionage-Thriller lässt Regisseur Christopher Nolan die Zeit rückwärts laufen – parallel zur Normalzeit. Etliche James-Bond-Anleihen ergeben ein absurdes Action-Gedankenspiel aus einem Guss. ...weiter
(Kinostart: 27.8.) Sterben in Schönheit: Regisseur Diao Yinan, Berlinale-Gewinner 2014, hat einen weiteren Neo-Noir-Thriller in Chinas Provinz gedreht. Seine exquisite Bildgestaltung geht aber zu Lasten von Handlungslogik und Figurenzeichnung. ...weiter
(Kinostart: 27.8.) Blutgeld und Einschaltquoten: Der Regisseur Massoud Bakhshi erzählt eindrücklich von einer zum Tode verurteilten jungen Frau, die in einer Reality-Show um ihr Leben kämpft – dieses Fernsehformat gibt es im Iran wirklich.
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Im Hamsterrad des Verdachts: Im Drama "Exil" spielt Mišel Matičević einen gut integrierten Ingenieur aus dem Kosovo, der argwöhnt, diskriminiert zu werden. Solche Erfahrungen seien ihm nicht fremd, erzählt Matičević im Interview. ...weiter
(Kinostart: 20.8.) Weitergehen, ohne je anzukommen: Wie Kafkas Landvermesser K. jagt der kosovarische Ingenieur Xhafer einem unerreichbaren Ziel hinterher – der Integration. Seine wachsende Paranoia registriert Regisseur Visar Morina mit unbarmherziger Präzision. ...weiter
(Kinostart: 20.8.) Wie ein Griff in die Steckdose: Das Leben des exzentrischen Elektro-Erfinders Nikola Tesla verfilmt Regisseur Michael Almereyda als wirre Freistil-Übung – bedeutungshuberndes Technik-Geschwafel dürfte alle Nicht-Nerds abschrecken. ...weiter
(Kinostart: 13.8.) Wie man eine Verbrecher-Organisation zerschlägt: Der Kronzeuge Tommaso Buscetta brachte in den 1980/90ern Hunderte von Mafiosi in den Knast. Das zeichnet Regisseur Marco Bellocchio grandios nüchtern und schnörkellos nach – ein monumentales Anti-Mafia-Epos. ...weiter
(Kinostart: 13.8.) Papa ist Gemüse: Eine Tochter müht sich mit ihrem demenzkranken Vater ab, der von quälenden Visionen heimgesucht wird. Dessen Innenleben veranschaulicht Regisseurin Sally Potter plausibel; Javier Bardem spielt ihn meisterlich nuanciert. ...weiter
(Kinostart: 13.8.) Psychedelischer Rausch trifft Volksmärchen: Der Regisseur Marcell Jankovics schuf vor fast 40 Jahren eine wilde Orgie an Farben und Formen. Nun ist sein inhaltlich eher traditionelles Märchen endlich hierzulande zu bewundern. ...weiter
(Kinostart: 14.8.) In wessen Unterbewusstsein sind wir? 2010 drehte Regisseur Christopher Nolan einen verschachtelten SciFi-Psychothriller über manipulierbare Träume. Seine komplexe Kopfgeburt kommt wieder ins Kino – und soll wohl über die Verschiebung von "Tenet" hinwegtrösten. ...weiter
(Kinostart: 6.8.) Jeder kann es schaffen: Ein PR-Profi will mit viel Getöse einen Nobody zum Bürgermeister machen. Regisseur Jon Stewart seziert genüsslich die Inhaltsleere des US-Politbetriebs – auch wenn manche Gags hierzulande kaum verständlich sind. ...weiter
(Kinostart: 6.8.) Wenn ein Wunderkind verschwindet: Ein jüdischer Violinvirtuose aus Polen ließ 1951 seine Ersatzfamilie im Stich. 35 Jahre später findet ihn sein Kindheitsfreund wieder – komplexes Melodram von Regisseur François Girard, am Ende leicht verkitscht. ...weiter
(Kinostart: 6.8.) B-Movie-Horror statt sozialer Relevanz: Regisseur Malik Vitthal erzählt überraschungsfrei von einer Polizistin, die dem brutalen Tod eines Kollegen nachforscht – und verschenkt ein spannendes Thema: willkürliche Polizeigewalt. ...weiter
(Kinostart: 30.7.) Kräuter-Rentier statt Kartoffelbrei: Ein chinesischer Meisterkoch revolutioniert Essgewohnheiten in Lappland. Die kulinarische Feelgood-Komödie von Regisseur Mika Kaurismäki mundet durchaus, indem sie alle Konflikte weichkocht. ...weiter
(Kinostart: 30.7.) Den Maghreb therapieren: Eine junge Psychologin eröffnet eine Freiluft-Praxis in Tunesiens Hauptstadt. Dort geht es kaum um Probleme und Komplexe einer blockierten Gesellschaft – Regisseurin Manele Labidi setzt auf Klischee-Komik und Brachialhumor. ...weiter
(Kinostart: 23.7.) Alles ist erleuchtet – besser mit Gleich- oder Wechselstrom? An dieser Frage entzündete sich in den USA der 1880er Jahre ein Stromkrieg zwischen zwei Erfindern. Ihn transformiert Regisseur Alfonso Gomez-Rejon in ein elektrisierendes Historien-Psychodrama. ...weiter
(Kinostart: 23.7.) Tanz als Ticket für die große, weite Welt: Ein junges Talent setzt alles daran, um ins Georgische Nationalballett aufgenommen zu werden. Dabei kommen ihm intensive Gefühle für einen Kollegen in die Quere – mitreißendes Drama von Regisseur Levan Akin. ...weiter
(Kinostart: 16.7.) Es braust ein Ruf wie Donnerhall: Alfred Döblins Meisterwerk über die Höllenfahrt eines Arbeiters aktualisiert Regisseur Burhan Qurbani als politisch korrektes Problemfilm-Einerlei. Aus ihm sticht nur Albrecht Schuch als brillanter Psychopath heraus. ...weiter
(Kinostart: 16.7.) Mit einer Phiole Radium ins Bett gehen: Die zweifache Nobelpreisträgerin widmete sich Tag und Nacht der Physik. Ihre Idealisierung vermeidet Regisseurin Marjane Satrapi, doch ihr facettenreiches Biopic krankt ein wenig an überflüssigen Aktualisierungen. ...weiter
(Kinostart: 16.7.) Von Berggipfeln und den Abgründen der chilenischen Geschichte: Regisseur Patricio Guzmán nutzt die Anden als Kontrastfolie, um über die Pinochet-Diktatur zu reflektieren – ein assoziativer Ansatz, der nur teilweise aufgeht. ...weiter
(Kinostart: 9.7.) Wenn der innere Wolf ruft: Eine Französin lässt sich von Nomaden in der Mongolei zur Schamanin ausbilden. Gelungene Mischung aus berührendem Drama und einfühlsamer Semi-Doku von Regisseurin Fabienne Berthaud ohne Ethnokitsch oder Gefühlsduselei. ...weiter
(Kinostart: 9.7.) Venus im Rollstuhl mit Beinprothese: Solche provokanten Inszenierungen machten den Modefotografen Helmut Newton in den 1970/80ern berühmt. Ihn porträtiert Regisseur Gero von Bohm vor allem mithilfe von artigem Kollegen-Lob; Archivbilder haben mehr zu sagen. ...weiter
In "Undine" belebt Regisseur Christian Petzold den Wassergeist-Mythos für eine tödlich unbedingte Liebesgeschichte. Damit wolle er auch Geheimnisse und den Zauber von Berlin bewahren, der zurzeit zerstört wird, erklärt er im Interview. ...weiter
(Kinostart: 2.7.) Gefühlsrausch unter Wasser: Mit ihrem neuen Geliebten lehnt sich Paula Beer als Wassergeist gegen einen fatalen Mythos auf. Regisseur Christian Petzold verwebt Legende und Gegenwart zur ergreifend schönen Geschichte einer unmöglichen Liebe. ...weiter
(Kinostart: 2.7.) Halbherzig in den Freitod: Regisseur Jonas Alexander Arnby beleuchtet in seinem emotional gleichförmigen Drama das Innenleben eines Selbstmörders und die Implikationen von aktiver Sterbehilfe – der Film wirkt etwas unentschlossen. ...weiter
(Kinostart: 2.7.) Immer schön das Heft in der Hand behalten: Modedesigner Jean Paul Gaultier, berühmt für schräge Entwürfe, inszeniert sein Leben als Revue-Show. Dabei begleitet ihn Regisseur Yann L’Hénoret: für ein Feuerwerk der schrill-bunten Kostüme, aber brav inszeniert. ...weiter
(Kinostart: 2.7.) Schürzenjagen bis ins hohe Alter: Ein halbes Jahrhundert später erzählt Regisseur Claude Lelouch den Nouvelle-Vague-Klassiker weiter, der ihn einst berühmt machte. Das ist bisweilen berührend, oft vorhersehbar und etwas betulich. ...weiter
(Kinostart: 25.6.) Retter oder Versager: Regisseur Clint Eastwood inszeniert die wahre und wechselvolle Geschichte eines Wachmanns als klassisches Underdog-Drama. Nach einer heroischen Rettungsaktion geriet er selbst ins Visier der Ermittler. ...weiter
(Kinostart: 25.6.) Auf derselben Schule, aber in verfeindeten Gangs: Zwei Freunde werden in ein brutales Rachedrama hineingezogen. Das Ghetto-Sozialdrama des britischen Rappers Andrew Onwubolu wirkt authentisch, aber im Vergleich zu Genre-Klassikern etwas epigonal. ...weiter
(Kinostart: 25.6.) Sich durchschlagen für soziale Integration: Eine Roma-Frau in Hamburg trainiert für ihr Comeback als Boxerin. Gelungene Milieuschilderung mit eindrucksvoller Hauptdarstellerin von Regisseur Hüseyin Tabak, der seinen Film leider thematisch überfrachtet. ...weiter
(Kinostart: 25.6.) Ein Kindergeburtstag lässt in Abgründe blicken: In seiner Schwarzweiß-Tragikomödie über elterliche Überforderung zitiert Regisseur Carlos Andrés Morelli munter aus der Filmgeschichte und beweist dabei geschmackssicher fein dosierten Stilwillen. ...weiter
(Kinostart: 18.6.) Allegorie der Jungakademiker-Arroganz: Ein Nachwuchsautor in der Provinz publiziert sein erstes Buch – das keiner liest. Der türkische Regisseur Nuri Bilge Ceylan, sonst ein Meister subtiler Charakter-Analysen, walzt diesmal seinen Stoff zu breit aus. ...weiter
(Kinostart: 18.6.) Belächelte Propheten im eigenen Land: Die Regisseure Adele Schmidt und José Zegarra Holder zeichnen die Geschichte des Krautrock nach. Zwar mit Leerstellen, aber durchaus erhellend – und so vielstimmig, wie es bei diesem Phänomen angemessen ist. ...weiter
(Kinostart: 11.6.) Wie sie wurde, was sie ist: Ethno-Dokumentarfilmerin Ulrike Ottinger lässt ihre künstlerischen Anfänge in Paris Revue passieren. Im kulturellen Zentrum der damaligen Welt kamen viele Einflüsse zusammen; dazu liefert diese Doku informative Fußnoten. ...weiter
(Kinostart: 11.6.) Porträt des Wutbürgers als kindlich Versehrter: Ein gewitzter Schläger aus dem Plattenbau-Ghetto erobert Europas Theaterbühnen. Den Roman von Jaroslav Rudiš verfilmt Štěpán Altrichter etwas blutleer, aber mit furiosem Hauptdarsteller. ...weiter
(Kinostart: 4.6.) "Herr der Fliegen" im Stil von Werner Herzog: Eine jugendliche Guerilla-Truppe im Dschungel von Lateinamerika wird durch ihre Gruppendynamik gesprengt. Das fasst Regisseur Alejandro Landes in eine surreal anmutende Parabel mit fesselnden Bildern. ...weiter
(Kinostart: 4.6.) Nach Istanbul, nach Istanbul: Regisseur Emin Alper porträtiert drei Schwestern, die in einem archaischen Bergdorf in Zentralanatolien festsitzen. Seine genau beobachtete Sozialstudie beeindruckt vor allem durch großartige Landschaftsaufnahmen. ...weiter
(Kinostart: 12.3.) Odyssee statt Homoerotik: Regisseur Stefan Ruzowitzky adaptiert Hermann Hesses Klassiker als Abenteuerfilm. Die etwas hanebüchene Inszenierung wirkt am besten, sobald die Freundschaft des Duos im Mittelpunkt steht. ...weiter
(Kinostart: 12.3.) Wahlkämpferin wider Willen: Anstatt zu emigrieren, bewirbt sich eine Ärztin für den Gemeinderat. Was in Saudi-Arabien einem Spießrutenlauf gleicht: Regisseurin Haifaa Al Mansour zeichnet ein subtiles Bild der patriarchalen Verhältnisse. ...weiter
(Kinostart: 5.3.) Slapstickhaft durch familiäre Untiefen: Regisseur Hirokazu Kore-eda inszeniert locker-flockig die schwierige Beziehung einer Schauspieldiva zu ihrer Tochter. Ein schräger Film im Film ist nur eine von vielen originellen Ideen. ...weiter
(Kinostart: 5.3.) Baumwurzel mit Talblick: Mit seiner monumentalen "Heimat"-Trilogie hat Autorenfilmer Edgar Reitz fast im Alleingang die deutsche Vergangenheit kulturell rehabilitiert. Ihm widmet Anna Hepp ein arg improvisiertes und manieriertes Film-Porträt. ...weiter
Mit dem Goldenen Bären für "There Is No Evil" von Mohammad Rasoulof kürte die Jury ein Polit-Drama hoch verdient zum Gewinnerfilm. Das neue Leitungs-Duo hat das Festival nur halbherzig reformiert; der zusätzliche "Encounters"-Wettbewerb wirkt überflüssig. ...weiter
(Kinostart: 27.2.) Unternehmens-Veräußerung in der Unterwelt: Ein Drogenbaron will sein Marihuana-Imperium verkaufen. Wie schwierig das ist, schildert Regisseur Guy Ritchie in seiner amüsanten Gangster-Komödie mit großem Star-Ensemble. ...weiter
(Kinostart: 27.2.) Wenn der Ex-Partner nach seinem Selbstmord herumspukt: In dieser Neuverfilmung eines 1897 erschienenen Romans von H.G. Wells setzt Regisseur Leigh Whannell auf sich langsam steigernde Spannung – in der Hauptrolle glänzt Elisabeth Moss. ...weiter
(Kinostart: 27.2.) Elf Zeitzonen in zwei Stunden: Die Doku-Regisseure Höfer und Röckenhaus überfliegen das größte Land der Erde. In der kondensierten Kino-Version ihrer TV-Serie ist jedoch kaum Raum für Hintergrundinformationen – alles wirkt arg idyllisch. ...weiter
(Kinostart: 20.2.) Und ewig lockt der hohe Norden: Jack Londons Roman-Klassiker über den Goldrausch in Alaska aus Hunde-Perspektive wurde schon oft verfilmt. Die Version von Regisseur Chris Sanders ist opulent animiert – mit Harrison Ford als Idealbesetzung eines Säufers. ...weiter
(Kinostart: 20.2.) Aluminiumschwere Entfremdung in der Schweiz: Ein Dienstleistungs-Tester mit Schuldgefühlen stellt einer jungen Witwe nach. Das inszeniert Regisseur Francesco Rizzi in einer aseptischen Schweiz unter Neonlicht – quälend langsam und zäh. ...weiter
(Kinostart: 13.2.) Sturz eines weißen alten Mannes: Den Chef des konservativen US-Senders "Fox News" brachten Vorwürfe sexueller Belästigung zu Fall. Diese Affäre zeichnet Regisseur Jay Roach präzise, aber etwas zahm nach – trotz eindrucksvoller Starbesetzung. ...weiter
(Kinostart: 13.2.) Pfeifkonzert: Ein rumänischer Polizist lernt auf der Kanaren-Insel nonverbale Verständigung. Der ambitionierte Genre-Mix von Regisseur Corneliu Porumboiu aus Gauner-Komödie, Neo-Noir-Thriller und Sozialkritik wirkt reichlich überkonstruiert. ...weiter
(Kinostart: 6.2.) Landesverräter oder nicht? Die Dreyfus-Affäre spaltete Frankreich kurz vor 1900 in zwei Lager. Ihren Verlauf inszeniert Regisseur Roman Polanski virtuos wie einen heutigen Spionage-Thriller – anschaulicher lässt sich Geschichte kaum verfilmen. ...weiter
(Kinostart: 6.2.) New York als geschlossene Wagenburg: Um zwei Schießwütige zu stellen, wird Manhattan von der Außenwelt abgeriegelt. Was man kaum bemerkt: Der Thriller von Regisseur Brian Kirk bleibt – abgesehen von gelungener Action – recht konventionell. ...weiter
(Kinostart: 6.2.) Im Herzen der Finsternis inhaftiert: Zwei norwegische Söldner wurden 2009 im Kongo Opfer einer Polit-Intrige. Ihr Schicksal verfilmt Regisseur Marius Holst als Knast-Kammerspiel – vom Schauplatz Afrika sieht man außer Gefängnissen nicht viel. ...weiter
Eine Ode an das elementare Gefühl für Gut und Böse: August Diehl spielt Franz Jägerstätter, der wegen NS-Kriegsdienst-Verweigerung hingerichtet wurde. Im Interview spricht Diehl über das Eintauchen in eine andere Welt – die Kamera ist beim Aufwachen dabei. ...weiter
(Kinostart: 30.1.) Passiver Widerstand: Weil er den NS-Kriegsdienst aus Glaubensgründen verweigerte, wurde der österreichische Bauer Franz Jägerstätter 1943 hingerichtet. Sein Schicksal verfilmt Regisseur Terrence Malick als brillante Reflexion über Prinzipientreue. ...weiter
(Kinostart: 30.1.) Bücher schreiben, musizieren oder heiraten: Am Beispiel von vier Schwestern verhandelt ein US-Jugendbuch-Bestseller 1868/9 weibliche Lebensentwürfe. Ihn hat Regisseurin Greta Gerwig neu verfilmt – leichtfüßig, unterhaltsam und nuancenreich. ...weiter
(Kinostart: 30.1.) Rundfahrt durch die Welt der Scheinselbstständigen: Ein Paketzusteller steht derart unter Stress, dass er das Glück seiner Familie ruiniert. Regisseur Ken Loach, Altmeister des sozialen Realismus, inszeniert einen Horrorfilm über alltägliche Demütigungen. ...weiter
(Kinostart: 23.1.) Ein Zündfunke reicht, und die Lage eskaliert: Der in Mali geborene Regisseur Ladj Ly zeigt anschaulich, was Unruhen in der Pariser Banlieue auslöst. Temporeich und authentisch – Victor Hugo wäre stolz auf diese Aktualisierung seines Romans. ...weiter
(Kinostart: 23.1.) Schwelgerisches vom Baumflüsterer: Regisseur Jörg Adolph findet eindrucksvolle Bilder für das Leben im Wald – zumindest wie es Bestsellerautor Peter Wohlleben sieht. Eine kritische Auseinandersetzung mit seinen Thesen bleibt aus. ...weiter
(Kinostart: 23.1.) Als Solistin gescheitert, nun zerfressen von Ehrgeiz: Regisseurin Ina Weisse porträtiert so subtil wie aufwühlend eine Geigenlehrerin, die ihren Schüler mit ihren Ambitionen überfordert – Nina Hoss spielt die Hauptrolle fulminant. ...weiter
(Kinostart: 16.1.) Krieg als inneres Erlebnis: Regisseur Sam Mendes schickt zwei Soldaten auf ein Himmelfahrtskommando durch das Niemandsland zwischen den Frontlinien. Und der Zuschauer ist ständig mittendrin – Gräuel und Schrecken so hautnah wie nie zuvor. ...weiter
(Kinostart: 16.1.) Als Karikatur eines Rebellen schwer beliebt: Deutschrocker Udo Lindenberg ist längst ein Denkmal seiner selbst. Das Potenzial seiner wild bewegten Anfänge schöpft Regisseurin Hermine Huntgeburth nicht aus – trotz eines tollen Hauptdarstellers. ...weiter
(Kinostart: 16.1.) Absurdistan ist überall: Der palästinensische Filmemacher Elia Suleiman findet Abgründiges in Nahost, Paris und New York. Seine Aneinanderreihung skurriler Vignetten hat poetische Reize, wirkt aber auf Dauer recht manieriert. ...weiter
(Kinostart: 9.1.) Sag es mit Blumen: Künftig kommt Glück als Parfümduft. In ihrer etwas anderen Gentechnik-Dystopie führt Regisseurin Jessica Hausner brillant vor, wie Machbarkeitswahn und Zwang zur Selbstoptimierung in emotionaler Entfremdung enden. ...weiter
(Kinostart: 9.1.) Gemeinsam sind wir stark? Von wegen: Auch Genossenschaften können zu Organisationen der Ausbeutung und Korruption werden. Doch der ambitionierte Agrar-Krimi aus Island von Regisseur Grímur Hákonarson verschenkt sein Potential. ...weiter
(Kinostart: 2.1.) Jazz als permanente Revolution: Der Trompeter Miles Davis hat die Musik des 20. Jahrhunderts verändert wie kein zweiter. Regisseur Stanley Nelson gelingt ein kaleidoskopartiges Doku-Porträt, das Schattenseiten und Schwächen nicht ausspart. ...weiter
(Kinostart: 2.1.) Tragik eines verglühenden Sterns: Im soliden, wenn auch etwas konventionell inszenierten Biopic über Hollywood-Diva Judy Garland bietet Regisseur Rupert Goold der Hauptdarstellerin Renée Zellweger viel Raum, sich dramatisch in Szene zu setzen. ...weiter
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