Devid Striesow

Ich bin dann mal weg

(Kinostart: 24.12.) Pilgerreise mit nassen Zigaretten und Fuß-Blasen: Hape Kerkelings Bestseller über seine Jakobsweg-Wanderung verfilmt Regisseurin Julia von Heinz als banalen Episoden-Reigen – ein dauerschmunzelnder Devid Striesow wirkt wenig spirituell. ...weiter
21.12.2015

André Schäfer

Herr von Bohlen

(Kinostart: 19.11.) Acht Martinis vor dem Mittagessen: Arndt von Bohlen und Halbach war einer der schillerndsten deutschen Playboys – schwerreich, weltläufig und schwul. Die Doku von André Schäfer will ihn würdigen, zerfasert aber in konfusen Anekdoten. ...weiter
15.11.2015

Jens Becker + M. van der Duin

Erich Mielke – Meister der Angst

(Kinostart: 5.11.) Banalität des sozialistischen Bösen: Als Stasi-Chef war Erich Mielke fast 40 Jahre lang heimlicher Herrscher der DDR. Wie er sich so lange an der Macht hielt, kann diese Doku kaum klären: Ihr Material ist zu statisch und konventionell. ...weiter
04.11.2015

Katja Riemann

Er ist wieder da

(Kinostart: 8.10.) Hitler feiert ein strahlendes Comeback: zuerst als TV-Star, dann bei der schweigenden Mehrheit. Timur Vermes' Bestseller verfilmt Regisseur David Wnendt virtuos als ätzende Satire – alles Polit-Gequassel versendet sich folgenlos. ...weiter
06.10.2015

Burkhart Klaußner

Der Staat gegen Fritz Bauer

(Kinostart: 1.10.) Er spürte Adolf Eichmann auf und brachte den ersten Auschwitz-Prozess ins Rollen: Dem eigenwilligen Juristen setzt Regisseur Lars Kraume ein Denkmal – merkwürdig verzerrt und verdruckst. Besser ist die Doku "Fritz Bauer – Tod auf Raten". ...weiter
28.09.2015

Daniel Brühl

Ich und Kaminski

(Kinostart: 17.9.) Kunstbetriebs-Satire mit perfektem Timing: Den Roman von Daniel Kehlmann verfilmt "Good Bye, Lenin!"-Regisseur Wolfgang Becker kongenial – indem er seinen mit Blindheit geschlagenen Protagonisten sachte die Augen öffnet. ...weiter
16.09.2015

Philipp Eichholtz

Liebe Mich !

(Kinostart: 20.8.) Ohne Kohle, Bude und Apple-Laptop durch die Hauptstadt: Sarah hat es sichtlich schwer. Sein Porträt einer verhuschten Studentin hat Regisseur Philipp Eichholtz mit Mini-Budget und maximaler Improvisation gedreht: ein charmantes Debüt. ...weiter
18.08.2015

Sebastian Schipper

Coconut Hero

(Kinostart: 13.8.) Richtig Schluss machen ist gar schwer: Trotz Krebstumor kriegt ein junger Kanadier einfach nicht die Kurve. Das Coming-of-Age-Drama von Regisseur Florian Cossen gerät zur bemühten Groteske voller eindimensionaler Abziehbilder. ...weiter
10.08.2015

Jasna Fritzi Bauer

About a Girl

(Kinostart: 6.8.) "I hope I die before I get old": Nach ihrem Selbstmord-Versuch geht für eine 15-Jährige der Schulstress erst richtig los. Darüber dreht Regisseur Mark Monheim eine subtile Tragikomödie – nicht rabenschwarz, sondern in zarten Grautönen. ...weiter
05.08.2015

Berlin

Fassbinder – Jetzt

Staatsbegräbnis unter Bergen von Archiv-Schutt: Die Hommage zum 70. Geburtstag von Rainer Werner Fassbinder wird beim Umzug aus Frankfurt in den Martin-Gropius-Bau auf den dreifachen Umfang aufgebläht. Nun erschlägt Papierkram das Regie-Genie. ...weiter
20.07.2015

Dominik Graf

Was heißt hier Ende? Michael Althen

(Kinostart: 18.6.) Er lernte seine Frau im Kino kennen, sein Nachruf beschleunigte Antonionis Tod: Der renommierte Filmkritiker Michael Althen lebte ganz für die Leinwand. Ihm widmet Regisseur Dominik Graf ein liebevolles, etwas längliches Porträt. ...weiter
17.06.2015

Florian David Fitz

Die Lügen der Sieger

(Kinostart: 18.6.) Nichts ist so, wie es scheint: Ein Enthüllungs-Journalist und seine Kollegin verheddern sich in Halbwahrheiten und Lobby-Manipulationen. Den visuell dichten Polit-Thriller inszeniert Regisseur Christoph Hochhäusler etwas überdeutlich. ...weiter
15.06.2015

Sebastian Schipper

Victoria

(Kinostart: 11.6.) Sportliche Leistung: Regisseur Schipper hat seinen 140-Minuten-Film in einer einzigen Aufnahme gedreht. Diese Vorgabe engt seinen Krimi im Berliner Nachtleben so ein, dass die Kollektiv-Improvisation seltsam künstlich anmutet. ...weiter
09.06.2015

Rüdiger Suchsland

Von Caligari zu Hitler

(Kinostart: 28.5.) Mehr als Caligari, Metropolis und Blauer Engel: In den 1920ern entstanden etliche Meisterwerke. Filmkritiker Rüdiger Suchsland präsentiert faszinierende Perlen; seine Verknüpfung mit deutscher Geschichte gerät ein wenig überambitioniert. ...weiter
01.06.2015

Margarethe von Trotta

Die abhandene Welt

(Kinostart: 7.5.) Auf der Suche nach der verlorenen Schwester: Regisseurin von Trotta lässt Katja Riemann nach dem Ebenbild ihrer Mutter fahnden, doch sie entpuppt sich als deren Tochter. Was glatt und harmonisch abläuft – ein perfekter Weihnachtsfilm. ...weiter
06.05.2015

Marcus Vetter

The Forecaster

(Kinostart: 7.5.) Prognosen für Pegida-Spekulanten: Ein selbst ernannter Finanzguru will mit seiner Zauberformel die Zukunft voraussagen. Die Doku von Regisseur Vetter verknüpft VWL für Anfänger mit einem Heldenepos zur lupenreinen Verschwörungstheorie. ...weiter

Annekatrin Hendel

Fassbinder

(Kinostart: 30.4.) Sekten-Chef und Workoholic: Rainer Werner Fassbinder war der eigenwilligste und produktivste Regisseur des deutschen Kinos. Mit Archiv-Material und Weggefährten-Interviews rekonstruiert Regisseurin Hendel das Phänomen RWF. ...weiter
30.04.2015

Rosa von Praunheim

Härte

(Kinostart: 23.4.) Hau drauf und Schluss: Schwulen-Ikone Rosa von Praunheim porträtiert einen gefürchteten Ex-Zuhälter und Karate-Weltmeister, der im Knast seine Kindheit aufarbeitete – er wurde als Junge von seiner Mutter jahrelang sexuell missbraucht. ...weiter
20.04.2015

Oliver Hirschbiegel

Elser war wie Edward Snowden

Der Hitler-Attentäter Georg Elser überraschte alle: Keiner glaubte, dass er auf eigene Faust gehandelt hatte. In seinem Biopic zeigt ihn Regisseur Hirschbiegel als normalen jungen Mann seiner Zeit, der einfach nur seinem Gewissen folgte. ...weiter
11.04.2015
Oliver Hirschbiegel

Elser

(Kinostart: 9.4.) Der kaum bekannte Hitler-Attentäter: Georg Elser baute im Alleingang eine Bombe, die den Diktator beinahe beseitigt hätte. Regisseur Oliver Hirschbiegel rekonstruiert die Tat-Folgen, ohne seinem Protagonisten wirklich nahe zu kommen. ...weiter
09.04.2015

Robert Bramkamp

Art Girls

(Kinostart: 9.4.) L’art pour l’art: Regisseur Robert Bramkamp will den heiß und leer laufenden Berliner Kunstbetrieb parodieren, doch trotz vieler hübscher Ideen misslingt das: Die Realität ist einfach noch viel bizarrer und absurder als die Fiktion. ...weiter

Wim Wenders

In 3D sind Menschen fast wie nackt

Alles wird gut: Der neue Film von Wim Wenders, „Every Thing Will Be Fine“, handelt von Traumatisierung und Heilung. Das könne jede beliebige Geschichte leisten, sagt der Regisseur im Interview: In 3D lasse sich das wie unter einer Lupe beobachten. ...weiter
01.04.2015
Wim Wenders

Every Thing Will Be Fine

(Kinostart: 2.4.) Schuld und Sühne: Ein Schriftsteller kann sich einen Autounfall nicht verzeihen – doch sein Werk profitiert davon. Regisseur Wenders variiert das Diktum von Sigmund Freud, dass keiner ohne Neurosen ein guter Autor wird. ...weiter

Oskar Roehler

Tod den Hippies – Es lebe der Punk!

(Kinostart: 26.3.) Keine Atempause, Geschichte wird gemacht: Nach den 1970ern verfilmt Regisseur Roehler sein Leben in den 1980er Jahren. Wobei er fast alles ignoriert, was die Punk-Szene in Westberlin ausmachte – zugunsten larmoyanter Nabelschau. ...weiter
23.03.2015

Ben Becker

Von jetzt an kein Zurück

(Kinostart: 12.3.) Unter den Talaren Muff von 1000 Jahren: Bis etwa 1970 ging es in BRD-Jugendheimen zu wie in NS-Lagerhaft. An diesen Skandal erinnert Regisseur Christian Frosch nüchtern, aber schonungslos: ein aufwühlender Sozial-Schocker. ...weiter
11.03.2015

Andreas Dresen

Die beste Zeit ihres Lebens

In "Als wir träumten" lässt Andreas Dresen die wilde Wendezeit in Leipzig wieder aufleben. Er erlebte sie in Ostberlin: mit geklauten Taschenbüchern, ohne Karte ins Kino schleichen und ersten Joints zu hartem Drum'n'Bass, erzählt er im Interview. ...weiter
26.02.2015
Andreas Dresen

Als wir träumten

(Kinostart: 26.2.) Im Niemandsland der Geschichte: Nach der Wende schlägt eine Leipziger Jugendclique lustvoll über die Stränge. Den Erfolgsroman von Clemens Meyer verfilmt Andreas Dresen wild und hektisch mit treibenden Techno-Beats – so muss es sein. ...weiter
25.02.2015

65. Berlinale

Neue Sichtweisen für die Zukunft

Heute beginnt die Berlinale. Die "Perspektive Deutsches Kino" ist die Talentschmiede des Festivals; hier werden Nachwuchs-Regisseure vorgestellt. Sektions-Leiterin Linda Söffker spricht über die Kunst, sich Frische und Unabhängigkeit zu erhalten. ...weiter
05.02.2015
Maurizius Staerkle-­Drux

Die Böhms: Architektur der Familie

(Kinostart: 29.1.) Segen und Fluch eines Familien-Unternehmens: Seit drei Generationen sind alle Böhms Architekten, und der 95-jährige Patriarch ist immer noch der Boss. Regisseur Staerkle-Drux porträtiert eine Dynastie und vernachlässigt ihre Werke. ...weiter
28.01.2015

Marina Kem

Bonne Nuit Papa

(Kinostart: 29.1.) Ausländische Akademiker in der DDR sind ähnlich fast vergessen wie die Massaker der Roten Khmer. Regisseurin Marina Kem zeichnet die Biografie ihres kambodschanischen Vaters nach – als gefühlige Nabelschau für die ganze Familie. ...weiter
27.01.2015

Jessica Hausner

Amour Fou

(Kinostart: 15.1.) Ein Fall von Leichenfledderei: Regisseurin Jessica Hausner verlegt den Doppel-Selbstmord von Kleist und Henriette Vogel in ein Wachsfigurenkabinett steifer Kleiderständer. Dieser Puppenstuben-Welt kann man nur durch Freitod entfliehen. ...weiter
13.01.2015