Halle (Saale)

Margret Eicher: Medientapisserien

Gobelins für die Gegenwart: Margret Eicher gestaltet Wandteppiche mit den Bilderfluten aus Massenmedien und Internet. Ihre postmodern anspielungsreichen Collagen sind im Kunstmuseum Moritzburg zu sehen – bis zu 30 Meter lange Tapisserien voller Pop-Ikonen und Pinup-Nymphen. ...weiter

Berlin

Magyar Modern: Ungarische Kunst in Berlin 1910 – 1933

Von Budapest in die Reichshauptstadt: Sie wurde in der Zwischenkriegszeit zum bevorzugten Exil-Ort ungarischer Künstler. Wie präsent diese in allen Sparten von der Malerei über die Fotografie bis zur Architektur waren, zeigt nun die Berlinische Galerie anhand von 200 glänzend inszenierten Werken. ...weiter

Frankfurt/ Main

Gauri Gill

Von Zeichnungen übersäte Fotos und Menschen unter Pappmaché-Tiermasken: Die Aufnahmen von Gauri Gill zeigen überraschende Facetten von Indien abseits geläufiger Klischees. Der südasiatischen Fotokünstlerin widmet die Schirn Kunsthalle eine so opulente wie anschaulich inszenierte Werkschau. ...weiter

Colin Firth

Empire of Light

(Kinostart: 20.4.) Video Killed the Cinema Star: In den 1980er Jahren siecht ein Filmpalast an der englischen Küste dahin – daran ändert auch die Romanze zwischen neurotischer Managerin und schwarzem Kartenverkäufer nichts. Das nostalgische Melodram von Regisseur Sam Mendes wirkt unausgegoren. ...weiter

Brandon Cronenberg

Infinity Pool

(Kinostart: 20.4.) Postkolonialer Horrorfilm: Im exotischen Ferienparadies können sich Urlauber von jeder Straftat freikaufen – wenn sie Klonen und Tod ihres Doppelgängers bezahlen. Wie sein Vater David frönt Regisseur Brandon Cronenberg dem Body-Horror – samt Francis-Bacon-Masken und Drogensex. ...weiter

Vincent Cassel + Romain Duris

Die Drei Musketiere – D'Artagnan

(Kinostart: 13.4.) Einer für alle, alle für einen: Alexandre Dumas’ unverwüstlicher Abenteuerroman ist etliche Male verfilmt worden. Die neueste, zweiteilige Version von Regisseur Martin Bourboulon besticht durch naturalistische Ästhetik und differenzierte Charaktere – sogar Milady ist mehr als nur intrigant. ...weiter

Kunst+Film-Video des Monats:

Schwüle Erotik war in der Salonkunst des 19. Jahrhunderts gang und gäbe – doch keiner mixte sie so wild mit morbider Dekadenz und scharfer Sozialkritik wie Félicien Rops. Der belgische Graphiker schuf explizite Szenen an der Grenze zur Pornographie – zu sehen bis 7. Mai in der Ausstellung „»Paris ist meine Bibliothek«: Zeichnungen und Druckgraphik von Félicien Rops“ in der Hamburger Kunsthalle.

Auch neu im Kino ab 8. Juni

  • „The Adults“: US-Tragikomödie: Junger Pokerspieler kehrt nach dem Tod der Mutter in seine Heimatstadt zurück, um sich mit seinen Schwestern zu versöhnen.
  • „Doggy Style“: bissige Tierfilm-Parodie – ein ausgesetzter Hund will sich gemeinsam mit anderen Streunern an seinem Ex-Besitzer rächen.
  • „Memory of Water“: Science-Fiction aus Finnland – in der Welt der Zukunft mangelt es an Wasser.
  • Transformers: Aufstieg der Bestien: Science-Fiction-Actionfilm, siebter Teil der Reihe.

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Dresden + Wiesbaden

Weltflucht und Moderne – Oskar Zwintscher

Ein sächsischer Gustav Klimt, mit Betonung auf sächsisch: Das Albertinum will den Maler Oskar Zwintscher als Star-Künstler der Zeit um 1900 rehabilitieren. Was nur bedingt überzeugt: Der handwerklich hervorragende Porträtist schuf ansonsten eher unoriginell überladene Werke. ...weiter

Potsdam

Surrealismus und Magie – Verzauberte Moderne

Kunst-Revolution mit Okkultismus und Alchemie: Beides schätzten die Gefolgsleute von André Breton als Motiv-Fundus. Die Themen-Schau im Museum Barberini präsentiert etliche kaum bekannte Meisterwerke, manövriert aber die surrealistische Bewegung zu sehr in die Esoterik-Ecke. ...weiter

Trier

Der Untergang des Römischen Reiches

So vergeht der Ruhm der Welt: Warum das Imperium Romanum zerfiel und sich auflöste, ist seit 1500 Jahren umstritten. Eine hervorragend gestaltete Ausstellungs-Trias in drei Museen entwirrt die komplexe Gemengelage von Faktoren – Rom wurde nicht an einem Tag zerstört, und viele wirkten daran mit. ...weiter

Emily Atef

Irgendwann werden wir uns alles erzählen

(Kinostart: 13.4.) Softporno mit seelischem Tiefgang: Kurz nach dem Mauerfall erlebt eine 19-Jährige in der thüringischen Provinz eine Amour fou. In der Hauptrolle beeindruckt Marlene Burow als sinnliche Nymphe, Regisseurin Emily Atef schwelgt in pittoresken Bildern – aber alles verpufft folgenlos. ...weiter

Patricio Guzmán

Mi País Imaginario – Das Land meiner Träume

(Kinostart: 13.4.) Kämpfen für eine bessere Zukunft: Vor vier Jahren wurde Chile von einer Protestwelle überrollt. Regisseur Patricio Guzmán schlägt einen Bogen von der Allende-Regierung über die Pinochet-Diktatur bis zur aktuellen Situation – für ein sehr persönliches, aber auch recht einseitiges Zeitdokument. ...weiter

Tarik Saleh

Keiner kann den Koran ändern

Mit dieser Begründung lehnt der Großimam der Al-Azhar-Universität in Kairo ab, den Regierungskurs zu unterstützen. Den Machtkampf zwischen Politik und Religion schildert Regisseur Tarik Saleh als fesselnden Geheimdienst-Thriller – er wirke auf Ägypter recht unheimlich, so Saleh im Interview. ...weiter

Aktuelle Top-Ausstellungen

  • „Alle Macht der Imagination!“: zeitgenössische Kunst aus Tschechien bis 9.7. im Lipsiusbau, Dresden
  • „Macht Raum Gewalt: Planen und Bauen im National- sozialismus“ bis 16.7. in der Akademie der Künste, Berlin
  • „Ukrainische Moderne“ aus dem Nationalmuseum in Kiew bis 24.9. im Museum Ludwig, Köln
  • „Herausragend! Das Relief von Rodin bis Picasso“ bis 17.9. im Städel, Frankfurt, danach in der Hamburger Kunsthalle
  • Archäologische Schätze aus Usbekistan“ bis 5.11. in der James-Simon-Galerie, Berlin

Arthouse-Kino Top 10 Charts

    1. „Das Lehrerzimmer“ von İlker Çatak
    2. „Roter Himmel“ von Christian Petzold
    3. „Die Nachbarn von oben“ von Sabine Boss
    4. „All the Beauty and the Bloodshed“ von Laura Poitras
    5. „Living – Einmal wirklich leben“ von Oliver Hermanus
    6. „The Whale“ von Darren Aronofsky
    7. „Das Rätsel“ von Regis Roinsard 
    8. „Im Taxi mit Madeleine“ mit Dany Boon
    9. „Beau is Afraid“ von Ari Aster
    10. „Sonne und Beton“ von David Wnendt
Berlin

Schliemanns Welten

Heinrich Schliemann war viel mehr als nur der Entdecker von Troja. Als polyglotter Kaufmann wurde er mit unter 30 Millionär – später reiste er ständig um die Welt. Seine abenteuerliche Biographie reicht für ein Dutzend Leben aus; das zeigt eine anschauliche Gedenkschau zum 200. Geburtstag in zwei Museen. ...weiter

Berlin

Louise Bourgeois – The Woven Child

Drastisch surrealistische Skulpturen und Installationen voller expliziter Symbolik machten die französisch-amerikanische Bildhauerin weltberühmt. Der Gropius Bau stellt die textilen Arbeiten ihres Spätwerks aus – in der sterilen Inszenierung geht viel von ihrer verstörenden Wucht verloren. ...weiter

München

Jenseits von Hellas – Santiago Calatrava

Zwerge, die auf den Schultern von Riesen stehen: Der spanische Stararchitekt zeigt in der Glyptothek Skulpturen, die von antiken Vorbildern inspiriert sind. Eine eindrucksvolle Tour d’Horizon durch zeitlose Prinzipien der Darstellung von Menschen – allerdings kümmerlich erläutert. ...weiter

Tarik Saleh

Die Kairo-Verschwörung

(Kinostart: 6.4.) Stasispitzel an der Elite-Uni: Ein Novize gerät in Machtkämpfe an der Al-Azhar, quasi dem Vatikan des Islam. Der packende Klerikal-Politthriller von Regisseur Tarik Saleh bietet einzigartige Einblicke in orientalisches Denken und Handeln, die so noch nie im westlichen Kino zu sehen waren. ...weiter

Russell Crowe + Franco Nero

The Pope’s Exorcist

(Kinostart: 6.4.) Hauptberuf Teufelsaustreibung: Sie will ein römischer Priester im Auftrag des Papstes 70.000 Mal praktiziert haben. Der Klerikal-Schocker von Regisseur Julius Avery bietet weitere alternative Wahrheiten – etwa die Enthüllung, dass die Spanische Inquisition auf das Konto von Dämonen ging. ...weiter

Michal Blaško

Victim

(Kinostart: 6.4.) Wie eine Hexenjagd entsteht: Ein Migranten-Junge in Tschechien wird schwer verletzt, Schuld sind angeblich Roma – seine Mutter tritt ungewollt eine rassistische Kampagne los. Gewissensbisse und Gruppendynamik zeigt Regisseur Michal Blaško schnörkellos neorealistisch. ...weiter