Berlin

Phantome der Nacht – 100 Jahre Nosferatu

Die Geburt des Vampirfilms aus dem Geist der Werbegrafik: Der Produzent von Murnaus Stummfilm-Klassiker war Esoteriker und Reklame-Profi. Zum 100. Jubiläum der Uraufführung zeigt die Sammlung Scharf-Gerstenberg Einflüsse, Entstehung und Wirkung – originell und angemessen düster inszeniert. ...weiter

Speyer

Die Habsburger im Mittelalter – Aufstieg einer Dynastie

Mächtiger geht es nicht: Keine Dynastie in Europa hat länger ge- und mehr Territorien beherrscht als die Habsburger. Wie ihnen das gelang, zeichnet das Historische Museum der Pfalz aufwändig und einfallsreich nach; aber nur die ersten 250 Jahre – das folgende Weltreich fehlt. ...weiter

Leipzig

Olga Costa – Dialoge mit der mexikanischen Moderne

Mexikanische Malerei des 20. Jahrhunderts wird hierzulande sehr selten gezeigt. Eine überschaubare Auswahl bietet das Museum der bildenden Künste, deklariert als Werkschau einer gebürtigen Leipzigerin – mit dem paradoxen Effekt, dass die Beigaben viel mehr beeindrucken als die Titularkünstlerin. ...weiter

Hayao Miyazaki

Der Junge und der Reiher

(Kinostart: 4.1.) Fantasy zur Conditio humana: Hayao Miyazaki, der japanische Disney, erzählt eine Coming-of-Age-Story über einen Jungen, der um seine Mutter trauert – als Wandler zwischen zwei Welten mit brillanten Bildern voller überbordender Fantasie. Ein West-Ost-Crossover im prekären Gleichgewicht. ...weiter

Berlin

Großes Kino – Filmplakate aller Zeiten

Keine Kassenschlager ohne Kinoplakate: Trotz Digitalisierung bleiben sie die wichtigsten Werbeträger für Filme. 300 Exemplare seit Beginn der bewegten Bilder präsentiert die Kunstbibliothek – die Geschichte des Mediums ist so abwechslungsreich und interessant wie ein kurzweiliger Kinobesuch. ...weiter

Andrew Legge

Lola

(Kinostart: 28.12.) Schwestern schreiben Weltkriegs-Geschichte: mit einer Maschine, die Radio- und TV-Signale aus der Zukunft empfängt. Mit kleinem Budget und umso größerem Ideenreichtum gelingt Regisseur Andrew Legge eine fantastische Parabel mit Groove auf die Janusköpfigkeit der Wissenschaft. ...weiter

Kunst+Film-Video des Monats:

„Geniale Frauen“ ist ein genialer Titel für eine Ausstellung: Damit hat sie 52 Prozent des Publikums auf ihrer Seite. Allerdings ist diese Beispielsammlung über 30 „Künstlerinnen und ihre Weggefährten“ vom 16. bis 18. Jahrhundert etwas überladen. Nach der ersten Station in Hamburg (vgl. Video) nun bis 30.6. im Kunstmuseum Basel.

Auch neu im Kino ab 18. April

  • „Es sind die kleinen Dinge“ mit Michel Blanc („Der Aufsteiger – L’éxercice de l’État“): französische Komödie – ein Bretagne-Dorf wehrt sich gegen die Schließung seiner Schule.
  • „Die Liebe in ungleichen Zeiten“: Sansibar 1962, kurz vor der Unabhängigkeit – Drama über die Beziehung eines Freiheitskämpfers und einer Indo-Sansibarin.
  • Amsel im Brombeerstrauch“: Dramödie aus Georgien – eine 50-jährige, ledige Ladenbesitzerin verliebt sich.
  • „Adagio – Erbarmungslose Stadt“ mit Toni Servillo („Loro – Die Verführten“, „La Grande Bellezza“): Korruptions- und Unterwelt-Thriller über Sohn eines Gangsterbosses in Rom.

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Hamburg

Femme Fatale: Blick – Macht – Gender

Kampf der Geschlechter, nächste Runde: Erotisch aufgeladene Fantasien von männermordenden Frauen geistern seit alters her durch die abendländische Kultur. 200 drastische Darstellungen zeigt die Hamburger Kunsthalle – um sie am Ende für überholt zu erklären: mit Gegenwartskunst, die Diversität feiert. ...weiter

Mannheim

Becoming CoBrA – Anfänge einer europäischen Kunstbewegung

Nach uns die Freiheit: Schon während des Zweiten Weltkriegs probten Künstler unter NS-Besatzung den ästhetischen Aufstand. Vor allem in Dänemark, den Niederlanden und Belgien – 1948 gründeten sie gemeinsam CoBrA. Wie diese wilde Bilderstürmer-Malerei entstand, führt die Kunsthalle anschaulich vor. ...weiter

Frankfurt am Main

Guido Reni – Der Göttliche

Meister des himmelnden Blicks: Wohl kein Barockmaler ist so häufig nachgeahmt worden wie Guido Reni – seine Heiligenbilder finden sich bis heute in vielen katholischen Kirchen. Mit einer großen Retrospektive will das Städel Museum ihn aus der Kitsch-Ecke holen; das gelingt nur zum Teil. ...weiter

Éric Toledano + Olivier Nakache

Black Friday for Future

(Kinostart: 28.12.) Knietief im Dispo: Einmal mehr lassen die Regisseure Éric Toledano und Olivier Nakache zwei unterschiedliche Milieus aufeinanderprallen. Ihre Komödie um zwei hochverschuldete Konsum-Junkies und eine Gruppe von Klima-Aktivisten hat nur einen Haken: Sie ist nicht komisch. ...weiter

Fanny Ardant + John Malkovich

Monsieur Blake zu Diensten

(Kinostart: 21.12.) Flucht aus der Verantwortung: Ein verwitweter Unternehmer schöpft als Butler in der französischen Provinz neuen Lebensmut. In der gut gelaunten Verfilmung seines eigenen Romans kann sich Regisseur Gilles Legardinier auf seinen frankophilen Hauptdarsteller verlassen. ...weiter

Wim Wenders

Perfect Days

(Kinostart: 21.12.) Der Zauber der stillen Örtchen: Wim Wenders Porträt eines fiktiven Toilettenputzers in Tokio feiert ohne dramatischen Bogen die Schönheit der kleinen Dinge. Seine filmische Meditation ist auch eine Hommage an den japanischen Meisterregisseur Yasujiro Ozu. ...weiter

Aktuelle Top-Ausstellungen

  • „Tony Cragg. Please touch!“: zeitgenössische Skulpturen zum Berühren bis 26.5. im Kunstpalast, Düsseldorf
  • „The Culture. Hip-Hop und zeitgenössische Kunst im 21. Jahrhundert“ bis 26.5. in der Schirn, Frankfurt am Main
  • „Paris 1874: Revolution in der Kunst – Vom Salon zum Impressionismus“ bis 28.7. im Wallraf-Richartz-Museum, Köln
  • „Caspar David Friedrich. Unendliche Landschaften“ vom 19.4. bis 4.8. in der Alten Nationalgalerie, Berlin
  • „Hilma af Klint und Wassily Kandinsky. Träume von der Zukunft“: Zwei Mal Abstraktion bis 11.8. im K20, Düsseldorf

Arthouse-Kino Top 10 Charts

    1. „Morgen ist auch noch ein Tag“ von P. Cortellesi
    2. „Back to Black“ von Sam Taylor-Johnson
    3. „Andrea lässt sich scheiden“ von Josef Hader
    4. „Ein Glücksfall“ von Woody Allen
    5. „The Zone of Interest“ von Jonathan Glazer
    6. „Kleine schmutzige Briefe“ von Thea Sharrock
    7. „Dune: Part Two“ von Denis Villeneuve
    8. „Die Herrlichkeit des Lebens“
    9. „One Life“ mit Anthony Hopkins
    10. „La Chimera“ von Alice Rohrwacher
Bremen

Sunset – Ein Hoch auf die sinkende Sonne

In Zeiten des abnehmenden Lichts: Die Kunsthalle Bremen präsentiert 120 Sonnenuntergänge vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart, sämtlich auf der Horizontline aufgereiht – ein heiterer und farbintensiver Rundgang voller anregender kunsthistorischer und naturwissenschaftlicher Einblicke. ...weiter

Chemnitz

Pompeji und Herculaneum – Leben und Sterben unter dem Vulkan

Kein Untergang lebt länger fort: Die Ruinen beider Städte am Golf von Neapel, unter Vesuv-Asche und -Lava konserviert, machen antiken Alltag für die Nachwelt anschaulich. Das zeigt die Ausstellung im SMAC mit geschicktem Multimedia-Einsatz – archäologische Aspekte bleiben unterbelichtet. ...weiter

Aachen

Belkis Ayón: Ya Estamos Aquí

Mein Leben im Busch der Geister: Die früh verstorbene Künstlerin Belkis Ayón hat die Mythen der afrokubanischen Abakuá-Religion in monumentale Druckgrafiken übertragen. Ihr so faszinierendes wie verstörendes Werk zeigt das Ludwig Forum – in der ersten Retrospektive im deutschsprachigen Raum. ...weiter

Matthias Schweighöfer

Girl you know it's true

(Kinostart: 21.12.) Musiker wie Ersatzteile einer Hitfabrik: Das Discopop-Duo “Milli Vanilli” stürmte 1989 die Charts – und stürzte im Folgejahr ab, als herauskam, dass es seine Songs nicht selbst gesungen hatte. Regisseur Simon Verhoeven rollt den Skandal auf: nostalgisch, unterhaltsam und ohne Schadenfreude. ...weiter

Anne Hathaway

Eileen

(Kinostart: 14.12.) Neo-Noir in Massachusetts: Thriller-Autorin Ottessa Moshfegh gilt als neue Fürstin der Finsternis. In der Verfilmung ihres Bestsellers „Eileen“ schildert Regisseur William Oldroyd überzeugend eine fatale Frauenfreundschaft. Dann entgleitet ihm der Film etwas, bis zum allzu offenen Ende. ...weiter

Henrik Martin Dahlsbakken

Munch

(Kinostart: 14.12.) Vier gewinnt – dachte sich Regisseur Henrik Martin Dahlsbakken, als er das Leben von Edvard Munch auf vier verschiedene Episoden reduzierte, die er mit vier unterschiedlichen Schauspielern verfilmte. Doch sein Potpourri wird der inneren Zerrissenheit des Proto-Expressionisten nicht gerecht. ...weiter