Rückblick auf einen völlig entgrenzten Kunst-Begriff: Revolutionäre Künstler in der Sowjet-Union wollten den neuen Menschen formen – mit kollektiv produzierten und konsumierten Werken. Kuratorin Degot sieht Parallelen zur Gegenwart. ...weiter
Wider den Mythos vom Kanon der Weltkunst: André Malraux träumte vom imaginären Museum – Chris Marker und Alais Resnais kritisierten ihn als Kultur-Chauvinisten. Philosoph Didi-Huberman erklärt, was das mit der documenta zu tun hat. ...weiter
Jetzt schlägt’s dreizehn: Leiterin Carolyne Christov-Bakargiev bemüht sich nach Kräften, mit wirren Worten und Taten die weltgrößte Kunst-Schau zu ruinieren. Ohne Erfolg: In der Überfülle von 300 Beiträgen finden sich beeindruckende Werke. ...weiter
(Kinostart: 20.6.) Schwarzmarkt mit Restmedikamenten von Krebstoten: Venezuela leidet unter der Inkompetenz seiner korrupten Regierung. Die Folgen für das Gesundheitswesen dokumentiert Tuki Jencquel – leider recht wirr und ohne Kontext. ...weiter
(Kinostart: 13.6.) Handysüchtige Zombies im Koffeinrausch: Regisseur Jim Jarmusch entwirft mit seinem neuerlichen Ausflug ins Genrefach ein schrulliges, kurzweiliges Panoptikum. Aus vielen schönen Ideen entsteht jedoch kein stimmiges Ganzes. ...weiter
(Kinostart: 13.6.) Kopflastig verschwommener Kostümschinken: Oscar-Preisträger László Nemes scheucht eine Waise 1913 durch Budapest. Indem er Stilmittel seines Lehrmeisters Béla Tarr verramscht, gelingt ihm ein Historien-Porno mit garantiertem Schockeffekt. ...weiter
Kunst+Film-Video des Monats:
„Geniale Frauen“ ist ein genialer Titel für eine Ausstellung: Damit hat sie 52 Prozent des Publikums auf ihrer Seite. Allerdings ist diese Beispielsammlung über 30 „Künstlerinnen und ihre Weggefährten“ vom 16. bis 18. Jahrhundert etwas überladen. Nach der ersten Station in Hamburg (vgl. Video) nun bis 30.6. im Kunstmuseum Basel.
Auch neu im Kino ab 18. April
„Es sind die kleinen Dinge“ mit Michel Blanc („Der Aufsteiger – L’éxercice de l’État“): französische Komödie – ein Bretagne-Dorf wehrt sich gegen die Schließung seiner Schule.
„Die Liebe in ungleichen Zeiten“: Sansibar 1962, kurz vor der Unabhängigkeit – Drama über die Beziehung eines Freiheitskämpfers und einer Indo-Sansibarin.
„Amsel im Brombeerstrauch“: Dramödie aus Georgien – eine 50-jährige, ledige Ladenbesitzerin verliebt sich.
„Adagio – Erbarmungslose Stadt“ mit Toni Servillo („Loro – Die Verführten“, „La Grande Bellezza“): Korruptions- und Unterwelt-Thriller über Sohn eines Gangsterbosses in Rom.
Wöchentlich aktuelle Kinostarts, Film-Kritiken + Ausstellungs-Tipps direkt in Ihre Mailbox:
Kulturkampf in Kassel: Bildhauer Balkenhol stellt in einer Kirche aus, documenta-Chefin Christov-Bakargiev protestiert – und die ganze Stadt ergreift Partei. Obwohl banale Holz-Figuren kaum erbitterten Streit lohnen. ...weiter
Vom Erforschen und Erträumen eines Kontinents: Das Museum für Kunst und Technik im 19. Jahrhundert erinnert an Pioniere der geistigen Globalisierung – im prachtvollen Rahmen der Africana-Sammlung eines Ex-Verkehrsministers. ...weiter
Mit freundlicher Unterstützung von RWE und BILD: Eine Mammut-Schau im Martin-Gropius-Bau beleuchtet das Verhältnis von Kunst und Presse. Als Hochglanz-Journal – neben prächtigen Bild-Strecken machen sich geistvolle Inhalte rar. ...weiter
(Kinostart: 13.6.) Macho-Pfiffe einfach wegpinkeln: Kims neues Genital macht manches leichter. Anderes nicht: Ihr Kuschelbär-Freund bleibt überfordert. Regisseur Philipp Eichholtz' smarte Komödie über Geschlechterrollen gerät am Ende ein wenig konventionell. ...weiter
(Kinostart: 6.6.) Mehr Schwatzorgie als Seitensprünge: Regisseur Olivier Assayas will die erotische Doppelmoral unter Pariser Intellektuellen enthüllen. Doch sein Sittenbild gerät zur spannungsarmen Zeitdiagnostik – seine Figuren interessiert mehr ihre Jobs als die Liebe. ...weiter
(Kinostart: 6.6.) Pakt des Schweigens in Chile: Eine Frau der Oberschicht bändelt mit ihrem Reitlehrer an – von seiner dunklen Vergangenheit will ihr Umfeld nichts wissen. Die vielschichtige Sozialstudie von Regisseurin Marcela Said kommt nicht richtig in Fahrt. ...weiter
Aktuelle Top-Ausstellungen
„Tony Cragg. Please touch!“: zeitgenössische Skulpturen zum Berühren bis 26.5. im Kunstpalast, Düsseldorf
„The Culture. Hip-Hop und zeitgenössische Kunst im 21. Jahrhundert“ bis 26.5. in der Schirn, Frankfurt am Main
„Paris 1874: Revolution in der Kunst – Vom Salon zum Impressionismus“ bis 28.7. im Wallraf-Richartz-Museum, Köln
„Caspar David Friedrich. Unendliche Landschaften“ vom 19.4. bis 4.8. in der Alten Nationalgalerie, Berlin
„Hilma af Klint und Wassily Kandinsky. Träume von der Zukunft“: Zwei Mal Abstraktion bis 11.8. im K20, Düsseldorf
Klein und geteilt: Die Halbinsel ist das Stiefkind westlicher Aufmerksamkeit unter den ostasiatischen Kulturen. Eine Wander-Ausstellung, die in drei Städten Koreas Eigenheiten vorstellen soll, begräbt sie leider mit Fach-Chinesisch. ...weiter
Postermotiv-Lieferant des depressiven Zeitalters: Munch malte die bürgerliche Welt als Schreckens-Kabinett des Dr. Caligari. Damit passt er prima in unsere an sich selbst irre werdende Zeit, wie der Besucher-Ansturm auf die Schirn zeigt. ...weiter
Das Wallraf-Richartz-Museum rekonstruiert das Anschauungs-Material eines Vortrags von 1905: Deutlich wird, wie Aby Warburg mit bahnbrechenden Ideen unser Bilder-Verständnis revolutionierte – bis heute. ...weiter
(Kinostart: 30.5.) Doppel-Flucht aus Marokko nach Calais: In seinem transkontinentalen Road Movie erzählt Regisseur Sebastian Schipper stimmig, wie eine unwahrscheinliche Freundschaft entsteht – ohne dabei Widrigkeiten der Realität zu beschönigen. ...weiter
(Kinostart: 30.5.) Abgeschoben in die "Fuckbox": Dieser minimalistische Science-Fiction-Film über eine Strafkolonie im Weltall schert sich nicht um Genre-Konventionen. Mit eigenwilligen Einfällen schafft Regisseurin Claire Denis eine klaustrophobische Atmosphäre. ...weiter
(Kinostart: 30.5.) Vergangenheitsbewältigung in Rumänien: Eine Regisseurin will den Holocaust im Weltkrieg thematisieren – ihre Landsleute leugnen oder vertuschen. Trotz interessanter Details gerät der Film von Regisseur Radu Jude recht statisch und schematisch. ...weiter
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