So schlicht der Titel, so umfassend der Anspruch: «The Moderns» will die Beziehung zwischen Forschung und Kunst um 1900 darstellen. Die Ausstellung soll zeigen, wie neue wissenschaftliche Erkenntnisse tradierte Weltbilder auflösten und damit den Aufbruch der Avantgarden ermöglichten. Dazu stellt sie 80 teils erstklassigen Kunstwerke Schriften und Artefakten aus Physik, Chemie und Technik gegenüber.
Info
The Moderns
25.06.2010 - 23.01.2011
täglich 10 - 18 Uhr, donnerstags bis 21 Uhr
im Museum für Moderne Kunst Stiftung Ludwig (MUMOK), Museumsplatz 1, Wien
Objekte stehen pars pro toto
Ähnlich rhapsodisch wird der Fortschritt der Wissenschaften abgehandelt. Von fotografischen Bewegungsstudien um 1880 über die Entdeckung von Röntgenstrahlen, elektromagnetischen Wellen und Wechselstrom bis zur Relativitätstheorie müssen einzelne Objekte pars pro toto für die Entwicklung ganzer Disziplinen herhalten.
Impressionen der Ausstellung
Kunst und Wissenschaft
Der vollmundige Anspruch, das Wechselspiel von Kunst und Wissenschaft zu dokumentieren, scheitert kläglich. Forschung ist viel zu abstrakt und komplex, als dass sie mit wenigen hermetischen Wandtexten und verstaubten Instrumenten anschaulich würde.
Die futuristische Begeisterung für Geschwindigkeit kann ein Original-Motor neben einem Flugzeug-Bild nicht erklären. Und die Generalthese, dass die Wissenschaften die Künstler inspiriert haben, ist so richtig wie trivial. Dennoch lohnt der Besuch, etwa für die vorzügliche Auswahl von Skulpturen. Wie stark sie an Ingenieurs-Konstruktionen angelehnt sind, wird hier augenfällig – trotz der Konzeption, nicht wegen ihr.