Gera

Otto Dix – Trau Deinen Augen

Vor den Gipfelhöhen des Erfolgs – und danach: Die neue Dauerausstellung in Dix' Heimatstadt konzentriert sich auf das wenig bekannte Früh- und Spätwerk. Mit allerlei Überraschungen, etwa Heiligen in Bonbonfarben oder neoexpressionistischen Zigeunerinnen; klar gegliedert und kundig kommentiert. ...weiter

Düsseldorf

Elias Sime: Echo የገደል ማሚቶ

Epiphanie des Elektroschrotts: Aus Bauteilen ausgeschlachteter Computer fertigt der Äthiopier Elias Sime faszinierende Wand-Objekte an, die je nach Perspektive verschieden wirken. Seinen so originellen wie attraktiven Recycling-Arbeiten widmet der Kunstpalast die erste Werkschau in Deutschland. ...weiter

Hamburg

In Her Hands – Bildhauerinnen des Surrealismus

Surrealismus einmal ganz anders: Die Dänin Sonja Ferlov Mancoba, Maria Martins aus Brasilien und Isabelle Waldberg aus der Schweiz verband ihre eigenwilligen, höchst individuellen Auffassungen von Skulptur. Ihre Werke entdeckt das Bucerius Kunst Forum in einer fulminanten Ausstellung neu. ...weiter

Cate Blanchett + Michael Fassbender

Black Bag – Doppeltes Spiel

(Kinostart: 15.5.) Spione wie wir: Unter dem Deckmantel eines Agententhrillers verhandelt Regisseur Steven Soderbergh Fragen zu Wahrheit, Vertrauen und Wirklichkeit. Meisterhaft gespielt von Michael Fassbender und Cate Blanchett – von Soderbergh selbst glänzend gefilmt und messerscharf geschnitten. ...weiter

Helene Zengel

Transamazonia

(Kinostart: 15.5.) Das Mädchen, das vom Himmel fiel: Vage an einem realen Fall orientiert, schildert Regisseurin Pia Marais, wie sich eine Missionars-Tochter im brasilianischen Regenwald von ihrer Wunderheilerin-Rolle emanzipiert. Leider ächzt der Film zunehmend unter seiner umweltpolitischen Last. ...weiter

Jia Zhangke

Caught by the Tides

(Kinostart: 15.5.) Recycling aus der Restekiste: An zwei Jahrzehnte altes Filmmaterial stückelt Regisseur Jia Zhangke neu gedrehte Aufnahmen an. Für einen banalen Geliebtensuche-Plot, durch den Zhao Tao als stumme Hauptdarstellerin irrt – so demontiert Chinas wohl bedeutendster Autorenfilmer sein Denkmal. ...weiter

Kunst+Film-Video des Monats:

Die Klassische Moderne war keine Männersache – Frauen mischten bei allen Avantgarde-Strömungen kräftig mit. Das zeigt anschaulich diese Kooperation dreier Museen in drei Ländern: mit vielen Werken aus den Benelux-Staaten, Südosteuropa und Übersee, die hierzulande selten zu sehen sind: „Radikal! Künstlerinnen und Moderne 1910 – 1950“ bis 18. Mai im Saarlandmuseum, Saarbrücken.

Auch neu im Kino ab 15. Mai

  • „Mein Platz ist hier – Il mio posto e qui“: Drama aus Italien über eine alleinerziehende Mutter, die zwischen älterem Bauern und schwulem Kriegsheimkehrer schwankt.
  • „Sieben Tage“: Drama über eine Frauenrechtlerin im Iran, die zwischen Flucht mit Familie oder Rückkehr ins Gefängnis wählen muss.
  • „Tanz der Titanen“ von Guy Maddin (“The forbidden room”): Politsatire über einen fiktiven G7-Gipfel mit Lachnummer-Regierungschefs.
  • „Barbara Morgenstern und die Liebe zur Sache“: Doku über die Pionierin des lyrischen Elektro-Pop.
  • „Wo/men“: Doku über sechs Burrneshas, d.h. Albanerinnen, die soziale Rollen von Männern annehmen.

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Saarbrücken + Wien

Radikal! Künstlerinnen und Moderne 1910 – 1950

Eine andere Moderne ist möglich: In allen Avantgarde-Strömungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben Frauen Wegweisendes geleistet. Das führen Saarlandmuseum und Belvedere als beeindruckend vielfältige Tour d'horizon voller Originalität vor – samt vollmundigem Verbalradikalismus. ...weiter

Potsdam

Kosmos Kandinsky – Geometrische Abstraktion im 20. Jahrhundert

Mit „Geistigem in der Kunst“ zur ungegenständlichen Gestaltung: Wassily Kandinsky war einer der Wegbereiter der abstrakten Malerei. Wie seine Impulse von etlichen Künstlergruppen aufgenommen und bis in die 1970er Jahre weiterentwickelt wurden, zeigt eine umfassende Themen-Schau im Museum Barberini. ...weiter

Berlin

A World in Common – Contemporary African Photography

Die ganze Bilder-Welt soll es sein: Die Galerie C/O Berlin gibt einen Überblick über zeitgenössische afrikanische Fotografie. Opulent inszeniert, abwechslungsreich und teils auch überraschend – allerdings ist die Auswahl übermäßig auf die Auseinandersetzung mit der Kolonialvergangenheit fixiert. ...weiter

Dag Johan Haugerud

Oslo-Stories: Träume

(Kinostart: 8.5.) Queeres Erwachen in Oslo: Eine Schülerin verknallt sich in ihre Lehrerin – aus ihren Notizen machen Mutter und Großmutter ein Buch. Das verwandelt Regisseur Dag Johan Haugerud mit beeindruckendem Feingefühl in ein Psychogramm der ersten Liebe; prämiert mit dem Goldenen Bären. ...weiter

Noémie Merlant

Balconettes

(Kinostart: 8.5.) „Fenster zum Hof“ aus weiblicher Sicht: Regisseurin Noémie Merlant inszeniert farbenfroh eine erotisch aufgeladene Horrorkomödie mit schwarzem Humor. Doch zwischen feministischer Selbstermächtigung und drastischen Schocks trifft der Film oft nicht den richtigen Ton. ...weiter

Sam Riley

Islands

(Kinostart: 8.5.) Niemand ist eine Insel – in diesem Fall doch: Ein Touristen-Tennislehrer auf den Kanaren wird in eine durchsichtige Dreiecksgeschichte verwickelt. Der Möchtegern-Thriller von Regisseur Jan-Ole Gerster gleicht einem Alptraum-Urlaub, bei dem man jedes Gerede der Hotel-Nachbarn mit anhören muss. ...weiter

Aktuelle Top-Ausstellungen

  • „21 x 21. Die Ruhrkunstmuseen auf dem Hügel“: Highlights aus 21 Museen bis 27.7. in der Villa Hügel, Essen
  • „European Realities“: Neue Sachlichkeit in Osteuropa bis 10.8. im Museum Gunzenhauser, Chemnitz
  • „The True Size of Africa“: Überblick über die dortige Gegenwartskunst bis 17.8. in der Völklinger Hütte
  • „Yoko Ono: Music of the Mind“ bis 31.8. im Gropiusbau + „Dream Together“ bis 14.9. in der Neuen Nationalgalerie
  • „Caesar & Kleopatra“: Das berühmteste antike Liebespaar bis 26.10. im Historischen Museum der Pfalz, Speyer

Arthouse-Kino Top 10 Charts

  1. „Der Pinguin meines Lebens“ mit Steve Coogan
  2. „Islands“ von Jan-Ole Gerster mit Sam Riley
  3. „Konklave“ von Edward Berger mit Ralph Fiennes
  4. „Der Meister und Margarita“ mit August Diehl
  5. „Oslo Stories: Träume“ von Dag Johan Haugerud
  6. „Ich will Alles! Hildegard Knef“ von Luzia Schmid
  7. „Like A Complete Unknown“ mit T. Chalamet
  8. „Flow“ von Gints Zilbalodis
  9. „Wenn das Licht zerbricht“ von Rúnar Rúnarsson
  10. „Ozean mit David Attenborough“
Dresden

100 Ideen vom Glück – Kunstschätze aus Korea

Filme, Pop und Küche aus Korea sind sehr beliebt – doch seine Kultur ist hierzulande fast unbekannt. Das ändert eine fulminante Ausstellung mit Werken aus 1600 Jahren im Residenzschloss. Der Clou: Höfische Kunst ist in den Paraderäumen zu sehen; so lassen sich zwei Monarchie-Kulturen direkt vergleichen. ...weiter

Berlin

Nan Goldin – This Will Not End Well

Die US-Fotografin Nan Goldin ist ein Genie: Niemand anderem ist es gelungen, trotz offenkundiger handwerklicher Unbedarftheit so viel Aufmerksamkeit und Ruhm einzuheimsen. Das Geheimnis ihres Erfolgs enthüllt eine große Werkschau in der Neuen Nationalgalerie – sie bebildert kollektive Ausschweifungs-Fantasien. ...weiter

Berlin + München + Chemnitz

Planet Africa – Eine archäologische Zeitreise

Afrika ist aller Zivilisation Anfang: Die enorm vielfältige und komplexe Geschichte des schwarzen Kontinents wird vor allem von Archäologen entschlüsselt. Ihren heutigen Kenntnisstand präsentiert diese Wanderausstellung für zwei Erdteile anschaulich und abwechslungsreich – nur Defizite kommen kaum vor. ...weiter

Burhan Qurbani

Kein Tier. So wild.

(Kinostart: 8.5.) Monarchen-Gemetzel in Neukölln-Nord: Regisseur Burhan Qurbani verlegt Shakespeares blutigste Tragödie „Richard III.“ ins arabische Clan-Milieu. Obwohl die Vorlage für ein mitreißendes Drama garantieren sollte, treiben Überfrachtung und Wichtigtuerei dem Film jedes Leben aus. ...weiter

Michail Lockshin

Kreml kann Bulgakow nicht verbieten

Kassenschlager trotz Zensur und Boykott: Die Neuverfilmung der Stalinismus-Satire „Der Meister und Margarita“ von Michail Bulgakow wurde 2024 in Russland zum Kino-Hit. Warum, erklärt Regisseur Michail Lockshin – mit Fantasy-Sowjet-Architektur und August Diehl als deutscher Verkörperung des Teufels. ...weiter
August Diehl

Der Meister und Margarita

(Kinostart: 1.5.) Die vielschichtige Satire von Michail Bulgakow gilt als bester literarischer Kommentar zur Stalin-Ära. Regisseur Michail Lockshin hat sie neu verfilmt: mit fantastischer Sowjet-Architektur, exzellenten Schauspielern, darunter August Diehl als Teufel, und etlichen Parallelen zur Ära Putin. ...weiter

Kommende Top-Ausstellungen

  • „Lygia Clark“: Retrospektive der brasilianischen Künstlerin vom 23.5. bis 12.10. in der Neuen Nationalgalerie, Berlin
  • „Rendezvous der Träume. Surrealismus und deutsche Romantik“ vom 13.6. bis 12.10. in der Kunsthalle, Hamburg
  • „13. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst“ vom 14.6. bis 14.9 an verschiedenen Orten in Berlin
  • „Werner Tübke. Metamorphosen“: Retrospektive des DDR-Altmeister-Malers vom 2.7. bis 28.9. im Städel, Frankfurt
  • „Marc Aurel. Kaiser, Feldherr, Philosoph“ vom 15.6. bis 23.11. im Rheinischen Landesmuseum + Stadtmuseum
  • „Wim Wenders“: Werkschau des Filmregisseurs zum 80. Geburtstag vom 1.8. bis 11.1. in der Bundeskunsthalle, Bonn

Kommende Top-Kinofilme 2025

  • „Monsieur Aznavour“ mit Tahar Rahim („Der Mauretanier“, „Le Passé – Das Vergangene“): Biopic über den berühmten französisch-armenischen Chansonnier, Start: 22.5.
  • „Der Phönizische Meisterstreich“ von Wes Anderson („Asteroid City“) mit Benicio Del Toro („Birds of Passage“): Spionage-Komödie um Familienunternehmen, Start: 29.5.
  • „Saint-Exupery – Die Geschichte vor dem kleinen Prinzen“ mit Louis Garrel („Der Schatten von Caravaggio“): Biopic über den Autor als Piloten in den 1930ern, Start: 29.5.
  • „Die Bonnards – malen und lieben“ von Martin Provost (“Violette”): Biopic über den Nabis-Maler Pierre Bonnard und seine Lebensgefährtin Marthe de Meligny, Start: 5.6.
München

Aber hier leben? Nein danke - Surrealismus + Antifaschismus

Mit Traumprotokollen und Cadavres exquis die Welt ändern: Anfangs war der Surrealismus fast militant politisch. Wie er entschieden für Freiheit und Revolution stritt, doch dabei stetig an Boden verlor, zeichnet das Lenbachhaus nach – allerdings überladen und mit eigenwillig gesetzten Schwerpunkten. ...weiter

München

Rachel Ruysch - Nature into Art

Mit Blütenblättern zu Weltruhm: Niemand hat jemals Blumen-Stillleben so frisch, lebendig und detailreich gemalt wie die Barockkünstlerin Rachel Ruysch in Amsterdam. Ihren unnachahmlich raffinierten Kompositionen widmet die Alte Pinakothek eine glänzend kuratierte Retrospektive. ...weiter

Mannheim

Die Neue Sachlichkeit – Ein Jahrhundertjubiläum

Die Nüchternheit einer entzauberten Welt aushalten: 1925 prägte eine Ausstellung in Mannheim den Begriff „Neue Sachlichkeit“. Zum Jubiläum richtet die Kunsthalle dieser dominanten Strömung der Zwischenkriegszeit eine fulminante Gedenkschau aus – umfassender und souveräner geht es kaum. ...weiter

Reto Caduff

Einfach machen! She-Punks von 1977 bis heute

(Kinostart: 1.5.) Als die Welt neu anfing: Dokumentarfilmer Reto Carduff folgt dem Weg von Punk-Musikerinnen aus West-Berlin, Zürich und Düsseldorf, von ihren wilden Anfängen bis heute. Nach seinem ungestümen Auftakt verliert der Film jedoch Fokus und Energie, sobald er sich der Gegenwart zuwendet. ...weiter

Jan Henrik Stahlberg

Muxmäuschenstill x

(Kinostart: 1.5.) Die Rückkehr des Muxismus: 21 Jahre nach seinem Überraschungserfolg lässt Jan Henrik Stahlberg wieder den Selfmade-Revoluzzer Mux von der Leine. Einmal mehr schlägt dessen gerechte Empörung regelmäßig in selbstgerechten Autoritarismus um - zur Ermüdung seines Publikums. ...weiter

Lambert Wilson + Barbara Sukowa

Klandestin

(Kinostart: 24.4.) Vier Menschen, eine Zwickmühle: Aus vier Blickwinkeln erzählt Filmemacherin Angelina Maccarone die Geschichte einer illegalen Einreise nach Europa. Trotz Drehbuchschwächen gelingt ihr ein emotionales Drama, in dem die Frauenfiguren den stärksten Eindruck hinterlassen. ...weiter