Berlin + München + Chemnitz

Planet Africa – Eine archäologische Zeitreise

Afrika ist aller Zivilisation Anfang: Die enorm vielfältige und komplexe Geschichte des schwarzen Kontinents wird vor allem von Archäologen entschlüsselt. Ihren heutigen Kenntnisstand präsentiert diese Wanderausstellung für zwei Erdteile anschaulich und abwechslungsreich – nur Defizite kommen kaum vor. ...weiter

München

Aber hier leben? Nein danke - Surrealismus + Antifaschismus

Mit Traumprotokollen und Cadavres exquis die Welt ändern: Anfangs war der Surrealismus fast militant politisch. Wie er entschieden für Freiheit und Revolution stritt, doch dabei stetig an Boden verlor, zeichnet das Lenbachhaus nach – allerdings überladen und mit eigenwillig gesetzten Schwerpunkten. ...weiter

München

Rachel Ruysch - Nature into Art

Mit Blütenblättern zu Weltruhm: Niemand hat jemals Blumen-Stillleben so frisch, lebendig und detailreich gemalt wie die Barockkünstlerin Rachel Ruysch in Amsterdam. Ihren unnachahmlich raffinierten Kompositionen widmet die Alte Pinakothek eine glänzend kuratierte Retrospektive. ...weiter

Pamela Anderson

The Last Showgirl

(Kinostart: 20.3.) Melancholisches Resümee eines Daseins im Rampenlicht: Pamela Anderson meldet sich zurück – in der Rolle einer gealterten Show-Tänzerin. Leider gleicht das Leben der Protagonistin dem Film von Regisseurin Gia Coppola: Beide erweisen sich als Sammelsurium falscher Entscheidungen. ...weiter

Mala Emde

Köln 75

(Kinostart: 13.3.) Wie das meistverkaufte Jazz-Soloalbum aller Zeiten entstand: Im Januar 1975 spielte Keith Jarrett ein fulminantes Piano-Konzert in der Kölner Oper – organisiert von der 18-jährigen Vera Brandes. Regisseur Ido Fluk rekonstruiert die Entstehungsgeschichte als stimmig freche Tragikomödie. ...weiter

Ian McKellen

The Critic

(Kinostart: 13.3.) Die Rache der Edelfeder: Als Archetyp des gnadenlosen Theaterkritikers verkörpert Ian McKellen im Historien-Drama von Anand Tucker brillant einen ambivalenten Charakter. Zusätzlich sorgen Gemma Arterton als Mitspielerin und der wendungsreiche Plot für eine fesselnde Medien-Intrige. ...weiter

Kunst+Film-Video des Monats:

1925 war die Kunsthalle Mannheim das Epizentrum der Kunstwelt: Dort wurde die Gegenwartskunst-Schau „Die Neue Sachlichkeit“ gezeigt – die Bezeichnung setzte sich in der Kunstgeschichte durch. 100 Jahre später würdigt das eine exzellente Gedenkschau am selben Ort: „Die Neue Sachlichkeit – Ein Jahrhundertjubiläum“; bis 9.3.

Auch neu im Kino ab 13. März

  • „Die Schattenjäger“: Doku-Thriller über ein Untergrund-Netzwerk von syrischen Flüchtlingen, die in Europa ihre Peiniger verfolgen.
  • „Bonhoeffer“ mit Jonas Dassler („Der Goldene Handschuh“), Moritz Bleibtreu („Alles Fifty Fifty“) + August Diehl („Ein verborgenes Leben“): Umstrittenes Biopic über den von den Nazis ermordeten Theologen der „Bekennenden Kirche“.
  • „Sterben ohne Gott“: Essay-Film über den Umgang mit dem Tod ohne religiöse Trostversprechen.
  • „Ein Tag ohne Frauen“: Doku über die Geschichte des Frauen-Streiks, der am 24.10.1975 Island lahmlegte.
  • „Possession“ von Extrem-Filmer Andrzej Żuławski mit Isabelle Adjani („Peter von Kant“): Body-Horror-Film über Ehekrise und Monster-Doppelgänger, WA von 1981.

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Mannheim

Die Neue Sachlichkeit – Ein Jahrhundertjubiläum

Die Nüchternheit einer entzauberten Welt aushalten: 1925 prägte eine Ausstellung in Mannheim den Begriff „Neue Sachlichkeit“. Zum Jubiläum richtet die Kunsthalle dieser dominanten Strömung der Zwischenkriegszeit eine fulminante Gedenkschau aus – umfassender und souveräner geht es kaum. ...weiter

Stuttgart

Carpaccio, Bellini und die Frührenaissance in Venedig

Heilige wie Du und ich: Der venezianische Renaissance-Künstler Vittore Carpaccio machte religiöse Motive anschaulich, indem er sie in die damalige Gegenwart verlegte. So wurden seine lebendigen Gemälde zum Vorbild für profane Malerei, zeigt die Staatsgalerie mit der ersten deutschen Retrospektive. ...weiter

Berlin

Böse Blumen

Zwischen giftigen Blüten und morbiden Reizen: Mit seiner Gedichtsammlung „Les Fleurs du Mal“ erschloss Charles Baudelaire 1857 einen neuen Motivkosmos des Abgründigen. Seither inspiriert sein Werk auch die bildenden Künste; das führt die Sammlung Scharf-Gerstenberg variantenreich vor. ...weiter

Walter Salles

Für immer hier

(Kinostart: 13.3.) Es bleibt in der Familie: Als ihr Mann während der Militärdiktatur in Brasilien verschwindet, hält seine Gattin ihre Lieben zusammen. Regisseur Walter Salles feiert eine starke Frau, von Fernanda Torres grandios verkörpert. Das Politische ist privat – und mit dem Auslands-Oscar prämiert. ...weiter

Robert Pattinson

Mickey 17

(Kinostart: 6.3.) Im Gefolge eines Trump-Abziehbilds fremde Planeten kolonisieren: „Parasite“-Regisseur Bong Joon-ho schickt „Twilight“-Star Robert Pattinson durchs All – das arme Schwein wird dauernd verheizt. Ausgefeilter Sci-Fi-Sarkasmus voller skurriler Gags als brachiale Gesellschaftskritik. ...weiter

Anne Fontaine

Bolero

(Kinostart: 6.3.) Mutter, Mäzenin, Matrone und Muse: Vier Frauen verhalfen Maurice Ravel dazu, seinen Welterfolg-Ohrwurm zu komponieren, legt Regisseurin Anne Fontaine nahe. Ansonsten bleibt der Komponist in diesem Biopic blass – einer Ausstattungs-Orgie mit Akteuren wie unter Valium-Einfluss. ...weiter

Aktuelle Top-Ausstellungen

  • „Kosmos Kandinsky. Geometrische Abstraktion im 20. Jahrhundert“ bis 18.5. im Museum Barberini, Potsdam
  • „Nordlichter“: Malerei der nordischen Länder von 1880 bis 1930 bis 25.5. in der Fondation Beyeler, Riehen bei Basel
  • „In Her Hands: Bildhauerinnen des Surrealismus“ bis 1.6. im Bucerius Kunst Forum, Hamburg
  • „Musafiri: Von Reisenden und Gästen“: Migrations-Kunst bis 16.6. im Haus der Kulturen der Welt, Berlin
  • „The True Size of Africa“: Überblick über die dortige Gegenwartskunst bis 17.8. in der Völklinger Hütte

Arthouse-Kino Top 10 Charts

    1. „Like A Complete Unknown“ mit T. Chalamet
    2. „Köln 75“ von Ido Fluk mit Mala Emde
    3. „Für immer hier“ von Walter Salles mit F. Torres
    4. „Flow“ von Gints Zilbalodis
    5. Mickey 17″ von Bong Joon-ho mit R. Pattinson
    6. „Heldin“ von Petra Volpe mit Leonie Benesch
    7. „Wunderschöner“ von und mit Karoline Herfurth
    8. „Bolero“ von Anne Fontaine
    9. „Anora“ von Sean Baker mit Mickey Madison
    10. „Der Brutalist“ von Brady Corbet mit Adrien Brody
Berlin

Fotogaga: Max Ernst und die Fotografie

Mit Linse und Kamera das Unbewusste ausleuchten – fotografische Verfahren spielten im Surrealismus eine wichtige Rolle. Ihre Verbindung zeichnet die Kunstbibliothek zum 100. Jahrestag der Bewegung souverän und umfassend nach: Die Schau geht vom Werk von Max Ernst aus, aber weit darüber hinaus. ...weiter

Münster

Otto Mueller

Ausstellen, um anzuschwärzen: Das LWL-Museum für Kunst und Kultur versucht, den expressionistischen Maler als rassistischen und antiziganistischen Sexisten zu entlarven. Indem es seine üble Geisteshaltung bei rund 60 Bildern nachweisen will – für deren genauere Betrachtung bleibt bei so viel Furor kein Raum. ...weiter

Paderborn

Corvey und das Erbe der Antike

Schreiben, Bildhauern, Bauen: Etliche Zivilisations-Techniken haben antike Wurzeln. Sie verschwanden nicht, weil Klöster im Mittelalter sie bewahrten und weitergaben. Wie das geschah, zeigt sehr anschaulich das Diözesanmuseum am Beispiel des Klosters Corvey, einem Thinktank des 9. Jahrhunderts. ...weiter

Michel Hazanavicius

Das Kostbarste aller Güter

(Kinostart: 6.3.) Das Beste und das Schlimmste im Menschen: Der sensible und schön animierte Film von Regisseur Michel Hazanavicius erzählt, wie eine Polin während des Zweiten Weltkriegs ein jüdisches Kind rettet. Auf die märchenhafte Erzählform und die einfache Botschaft muss man sich einlassen. ...weiter

Ladj Ly

Die Unerwünschten - Les Indesirables

(Kinostart: 6.3.) Teilen und Herrschen im Sozialen Wohnungbau: Zwischen den Betontürmen der Pariser Banlieue ist Regisseur Ladj Ly in seinem Element. Zwar ist seine Wut über die Entrechtung ihrer Bewohner eindrucksvoll, doch dieses Drama krankt an holzschnittartigen Figuren und plakativer Handlung. ...weiter

Timothée Chalamet

Like A Complete Unknown

(Kinostart: 27.2.) Bildnis des Literatur-Nobelpreisträgers als junger Mann: Regisseur James Mangold blickt auf die Anfänge von Bob Dylans Karriere. Das liebevoll ausgestattete und inszenierte Biopic bietet den perfekten Rahmen für Timothée Chalamet in der Hauptrolle – dem Nebenfiguren die Schau stehlen. ...weiter

Kommende Top-Ausstellungen

  • „21 x 21. Die Ruhrkunstmuseen auf dem Hügel“: Highlights aus 21 Museen vom 11.4. bis 27.7. in der Villa Hügel, Essen
  • „Yoko Ono: Music of the Mind“: große Werkschau der Konzept-Künstlerin vom 11.4. bis 31.8. im Gropiusbau, Berlin
  • „European Realities“: Neue Sachlichkeit in Osteuropa vom 27.4. bis 10.8. im Museum Gunzenhauser, Chemnitz
  • „Lygia Clark“: Retrospektive der brasilianischen Künstlerin vom 23.5. bis 12.10. in der Neuen Nationalgalerie, Berlin
  • „Rendezvous der Träume. Surrealismus und deutsche Romantik“ vom 13.6. bis 12.10. in der Kunsthalle, Hamburg
  • „13. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst“ vom 14.6. bis 14.9 an verschiedenen Orten in Berlin

Kommende Top-Kinofilme 2025

  • „Das Licht“ von Tom Tykwer („Ein Hologramm für den König“) mit Lars Eidinger („Nahschuss“): Haushälterin aus Syrien versöhnt zerrüttete Berliner Familie, Start: 20.3.
  • „Beating Hearts“ mit Adèle Exarchopoulos („Passages“, „Blau ist eine warme Farbe“): Musical-Drama über die Amour Fou zwischen Musterschülerin + Kleinganoven, Start: 27.3.
  • „Ich will Alles. Hildegard Knef“: Doku zum 100. Geburtstag der Schauspielerin, Sängerin und Buchautorin, die ihrer Zeit weit voraus war; Start: 3.4.
  • „Eden“ von Ron Howard („Pavarotti“) mit Jude Law („Genius“) + Daniel Brühl („Nebenan“): Drama über Aussteiger auf Galapagos-Insel in den 1930ern, Start: 3.4.
Basel

Paula Rego – Machtspiele

Geschlechterkampf, Familienaufstellung oder Staatsgewalt: Darin enthaltene Machtverhältnisse bannte die portugiesisch-britische Malerin Paula Rego in bildgewaltige Erzählungen, die lange nachwirken. Ihre subtil verstörenden Werke zeigt das Kunstmuseum in der ersten Retrospektive seit ihrem Tod. ...weiter

Leipzig

Impuls Rembrandt – Lehrer, Stratege, Bestseller

Rembrandt als Erzieher: Rund 50 Schüler zahlten horrendes Lehrgeld, um im Atelier des Meisters seine Werke kopieren zu dürfen. Seine Rolle als Vorbild, das Generationen von Malern prägte, will das Museum der bildenden Künste beleuchten – doch es verzettelt sich mit einem vagen und diffusen Konzept. ...weiter

Kassel + Schweinfurt + Hagen

InformELLE Künstlerinnen der 1950er/60er-Jahre

Gegen das Vergessen: Drei Museen wollen 16 Künstlerinnen rehabilitieren, die in der Nachkriegszeit abstrakt malten. Damit waren sie damals durchaus erfolgreich – kein Wunder angesichts ihrer Originalität und stilistischen Vielfalt, wie die gelungene Werkauswahl in der Neuen Galerie Kassel zeigt. ...weiter

Leonie Benesch

Heldin

(Kinostart: 27.2.) Der ganz normale Ausnahmezustand: In ihrem unsentimentalen Krankenhaus-Drama zeigen Regisseurin Petra Volpe und Hauptdarstellerin Leonie Benesch, wie und warum Pflegekräfte täglich am Rand ihrer Kräfte arbeiten. Der Druck auf der Station wird zur physischen Erfahrung. ...weiter

75. Berlinale

Bessere Laune ohne gute Gründe

Auf dem Weg zum Wohlfühl-Festival: Die neue Berlinale-Leiterin Tricia Tuttle reformiert eher die Stimmung als die Struktur der Festspiele. Immerhin waren Totalausfälle rar, und die meisten Wettbewerbs-Preisträger fanden Zustimmung – den Goldbären gewann „Drømmer“ mit Liebesträumen aus Norwegen. ...weiter

Albrecht Schuch

Pfau – Bin ich echt?

(Kinostart: 20.2.) Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Schönste, was es gibt auf der Welt: auch gegen Geld. Regisseur Bernhard Wenger inszeniert eine ausgefeilte Satire über einen „Rent-a-Friend“-Darsteller, der an seinem Rollenspiel allmählich irre wird – brillant verkörpert von Albrecht Schuch. ...weiter