
Mythen sind ein wesentlicher Teil unseres kulturellen Gedächtnisses. Jeder verbindet etwas mit ihnen; die Annahme, zunehmende Aufklärung und Verwissenschaftlichung brächten sie zum Verschwinden, geht völlig in die Irre.
Info
Schaurig schön - Ungeheuerliches in der Kunst
15.02.2011 - 01.05.2011
täglich außer montags 10 - 18 Uhr, donnerstags bis 21 Uhr im Kunsthistorischen Museum, Maria-Theresien-Platz, Wien
Fabelwesen als Bedeutungsträger
Besonders Fabelwesen wie Dämonen, Drachen oder Kentauren sind mythische Bedeutungsträger und blicken auf eine oft Jahrtausende alte Geschichte zurück. Das Kunsthistorische Museum Wien hat sich auf ihre Spur begeben und mit einer im Wortsinne sagenhaften Schau die Kunstgeschichte nach «Ungeheuerlichem» durchforstet.
Anhand von ausgewählten Objekten aus den verschiedensten Sammlungen werden Geschichte und Bedeutungswandel diverser mythischer Gestalten erklärt. Die Ausstellung demonstriert das Potential dieser Figuren, allgemeingültige Vorstellungen von Gut und Böse, von Unschuld oder Triebhaftigkeit zu verkörpern.
Festigung kollektiver Identitäten
Drachen und Einhörner, das Haupt der Medusa oder Phönix aus der Asche – vom alten Ägypten bis in die Neuzeit versammelt diese Ausstellung ein exzellentes Sammelsurium an Objekten, die einen sagendurchwobenen Teil unserer Geistesgeschichte erschließen.
Das ist nicht nur fesselnd, sondern ermöglicht einen Blick auf das oft genug rätselhafte Gefüge, das unsere Gesellschaft im Innersten zusammenhält. Denn Mythen dienen der Herstellung und Festigung kollektiver Identitäten und lassen Rückschlüsse auf die Gemeinschaften zu, von denen sie gepflegt werden – fabelhaft und aufschlussreich zugleich.