
Seit den 1960er Jahren ist der Name David Hockney aus der internationalen Kunstwelt nicht mehr wegzudenken: seine pool paintings sind legendär. Jetzt präsentiert das Museum Ludwig als letzte Station die Schau «A Bigger Picture», die zuvor in London und Bilbao mehr als eine Million Besucher anzog.
Info
David Hockney:
A Bigger Picture
27.10.2012 - 03.02.2013
täglich außer montags
10-18 Uhr , freitags und samstags bis 21 Uhr,
donnerstags bis 22 Uhr
im Museum Ludwig, Heinrich-Böll-Platz, Köln
Katalog 39,80 €
Vielseitiger Landschafts-Maler
Hockneys aktuelles Schaffen fokussiert sich am Thema Landschaft. Dabei pendelt sein Werk zwischen monumentalen, teils direkt «im Feld» gemalten Naturlandschaften und fantastischen, ornamentalen Szenerien, die an bunte Märchenwelten erinnern. Vielseitigkeit und Kraft des Künstlers wirken dabei unerschöpflich.
Impressionen der Ausstellung
iPad als Skizzenbuch
Aber nicht nur mit der Staffelei erkundet Hockney die Landschaften East Yorkshires. Mit Hilfe eines iPads erarbeitet er sich neue maltechnische Ansatzpunkte. Die Flexibilität moderner Software ermöglicht ihm, den Tablet-Computer als allzeit verfügbares Skizzenbuch zu nutzen: mit einer bis dato ungeahnten Auswahl an Farben, Pinselstärken und Ausschnitts-Varianten.
Für den in der Pop-Art der 1960er beheimateten und geschulten Künstler eine logische Fortführung seiner seither entwickelten Arbeitstechniken: Seit langem experimentiert der Brite mit Kopierern, Druckern, Faxgeräten, Foto- und Filmapparaten sowie in jüngster Zeit mit dem iPhone.
Neue Wege des Schauens und Betrachtens
Ein besonderes Spannungsfeld entwickelt sich hierbei aus dem Transfer der Arbeitsgrößen vom gezeichneten zum gedruckten Original mittels der Zoom-Funktion. Hockney malt direkt mit den Fingern oder einem digitalen Stift auf dem Pad – die später stark vergrößerten Ansichten oder Teilansichten dieser «Skizzen» bezaubern durch eine nahezu surreale Transparenz.
Hockney begreift sich selbstironisch als «skopophilen» Menschen: als Wesen, das beim Beobachten von Welt eine nahezu sexuelle Erregung und Lust empfindet. Er liebt das Schauen und Betrachten, erlebt seine künstlerische Arbeit als Auseinandersetzung mit den Problemen der Darstellbarkeit dieser Empfindungen. Ein zutiefst malerischer Ansatz.