Wer Ieoh Ming Peis Pyramide im Hof des Louvre und seinen Erweiterungsbau für das Deutsche Historische Museum (DHM) kennt, wird sich im 2006 eingeweihten Musée d’Art Moderne (Mudam) von Luxemburg sofort zurecht finden: Es ist eine Kreuzung aus beiden Vorgänger-Bauten.
Info
Premier Étage - Second Degré: Collection Mudam
17.11.2010 - 10.04.2011
täglich außer dienstags 11 - 18 Uhr, mittwochs bis freitags bis 20 Uhr im Musée d'Art Moderne; 3, Park Dräi Eechelen, Luxemburg
Museum in Festungs-Architektur
Pei errichtete das Mudam auf dem Grundriss der Festung Thüngen von 1732. Dessen Wehr-Architektur nimmt das Gebäude mit seiner V-Form und zwei Brücken als Zugangswegen auf. Zugleich bietet es über den Park Dräi Eechelen hinweg einen atemberaubenden Ausblick auf die Altstadt von Luxemburg.
Kaum zu glauben, dass direkt dahinter das Verwaltungs- und Bankenviertel von Luxemburg beginnt, in dessen Bürotürmen Milliarden verschoben und EU-Richtlinien festgelegt werden. Das Museum erscheint wie ein Außenposten der Kultur im Meer bürokratischer Barbarei.
400 Werke von 300 Künstlern angekauft
Ein hyperaktiver Außenposten: Im Mudam sind stets drei bis vier Ausstellungen gleichzeitig zu sehen. Etwa Daniel Buren, diesmal nicht mit seinen üblichen Streifen-Bildern: Er füllt die «Grand Hall» mit einer begehbaren Konstruktion, die deren Form kopiert und in ein funkelndes Farb- und Lichter-Spiel verwandelt.
Hintergrund
Lesen Sie hier eine kultiversum-Rezension der Ausstellung "Der Symbolismus in Lettland" im Musée national d' histoire et d'art, Luxemburg.
Museum als Meisterwerk
Aber auch Dürftiges von Claude Closky, der auf 200 Blättern Presse-Figuren mit albernen Sprechblasen garniert. Derlei Flachware kann man getrost ignorieren: Hier ist das Museum selbst das größte Meisterwerk.