Die bedingungslose Kapitulation im Zweiten Weltkrieg war nicht der Untergang aller Nazis: 1945 flüchten Wissenschaftler von der NS-Polarstation «Neuschwabenland» mit «Reichsflugscheiben» (vulgo: UFOs) auf die erdabgewandte Seite des Mondes. Dort errichten sie unter ihrem Führer Wolfgang Kortzfleisch (Udo Kier) eine Raum-Station in Hakenkreuz-Form, bereiten ihre Rückkehr zur Erde und selbstverständlich die Erringung der Weltherrschaft vor.
Iron Sky - Regie: Timo Vuorensola, 93 min., Finnland/ Deutschland/ Australien 2011; Info
Wir kommen in Frieden!
mit: Udo Kier, Julia Dietze, Christopher Kirby
Mond bei showdown demoliert
Der Ehrgeizling Klaus Adler (Götz Otto) wird mit der NS-gläubigen Lehrerin Renate Richter (Julia Dietze) zur Erde geschickt, um mehr Smartphones zu erbeuten. Schnell steigt das Duo zu Wahlkampagne-Managern der US-Präsidentin auf. Während Adler den ergrauten Kortzfleisch absetzen und sich selbst zum Nazi-Führer aufschwingen will, wechselt Richter die Seiten. Gemeinsam mit Washington warnt sie vor einer Invasion der Weltraum-Nazis. Eine kosmische Schlacht zwischen Gut und Böse ist unausweichlich: Beim showdown wird selbst der Mond demoliert.
Offizieller Film-Trailer
US-Präsidentin ähnelt Sarah Palin
In seiner völlig überdrehten Science-Fiction-Komödie beutet der junge finnische Regisseur Timo Vuorensola sämtliche denkbaren Nazi-Klischees aus. Dabei zitiert er etliche Genre-Klassiker von Charlie Chaplins «Der große Diktator» über «Alien» bis zu «Star Wars». Allerdings begnügt sich Vuorensola nicht damit, absurde Wendungen und waffenstarrende Bilder aneinander zu reihen.
Weitere Rezensionen finden Sie in der Presseschau bei Film-Zeit. Lesen Sie hier eine Besprechung der Ausstellung "Der Welt-Menschheit größte Erfindung!" mit Entwürfen des Weltraum-Fantasten Karl Hans Janke im Stadthaus Ulm.Hintergrund
Das Rating der US-Präsidentin (Stephanie Paul), die Sarah Palin täuschend ähnlich sieht, steigt umso mehr, je aggressiver ihre Parolen ausfallen: «Jeder Präsident, der während seiner ersten Amtszeit einen Krieg angefangen hat, ist wiedergewählt worden».
crowd funding im Internet
Innovativ ist der Film zudem durch seine Finanzierung: Zehn Prozent des Gesamt-Budgets von 7,5 Millionen Euro kamen durch crowd funding im Internet zusammen. Mag das hemmungslose Herumjonglieren mit Nazi-Trash und special effects auch Geschmackssache sein – für einen Erfolg an der Kino-Kasse dürfte allein schon die Fan-Gemeinde sorgen, die in die Produktion investiert hat.