Artikel von Dörthe Gromes (125)

Geboren 1978 in Rostock. Studium der Politik- und Kulturwissenschaften in Leipzig. Längere Aufenthalte in Lateinamerika und Russland. Seitdem freiberufliche Tätigkeit als Journalistin und Autorin für Mitteldeutscher Rundfunk, Sächsische Zeitung, Freie Presse, ZEIT, ZEITonline, VisionKino u.a. Interessen: Film und Kino, Zeitgeschichte, Gärtnern, Musik und Reisen.

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Andreas Dresen

In Liebe, Eure Hilde

(Kinostart: 17.10.) Mensch bleiben bis zum Schluss: Der NS-Historienfilm von Regisseur Andreas Dresen über das Widerstands-Netzwerk Rote Kapelle schildert die letzten Monate von Hilde Coppi vor ihrer Hinrichtung. Sie bewahrte sich, von Liv Lisa Fries herausragend gespielt, ihre Integrität auch in der Haft. ...weiter

Marjane Satrapi

Paris Paradies

(Kinostart: 8.8.) Feelgood-Tragikkomödie über den Tod: Regisseurin Marjane Satrapi dreht einen leichtfüßigen Episodenfilm zu den letzten Dingen. Ihr bunter Reigen gefällt durch schöne Bilder und gut aufgelegte Darsteller, kennt aber gegen Sterblichkeit allein ein Allheilmittel: Nur die Liebe zählt. ...weiter

Alba Rohrwacher

Was uns hält (Lacci)

(Kinostart: 20.6.) Wenn Scheidung die bessere Alternative wäre: Regisseur Daniele Luchetti beobachtet Eheleute, die einander in herzlicher Abneigung verbunden bleiben. Zerrissen zwischen alter Bande und mangelndem Mut, Neues zu wagen, wird nicht recht klar, warum sie sich dieses Martyrium antun. ...weiter

Potsdam

Voll das Leben! Andreas Dresen und Team

Man kann über jeden Menschen einen spannenden Film machen: Diese Maxime hat Regisseur Andreas Dresen in bislang 19 Filmen verwirklicht. Eine liebevoll aufbereitete Ausstellung im Filmmuseum würdigt sein Gesamtwerk, spart aber das spezifisch Ostdeutsche daran und sein politisches Engagement aus. ...weiter

Corinna Harfouch + Lars Eidinger

Sterben

(Kinostart: 25.4.) Eine ziemlich kaputte Familie: Im autobiografisch inspirierten Film von Matthias Glasner herrschen hochgradig dysfunktionale Beziehungen vor. Drei Stunden zwischen prätentiöser Zumutung und Mut zum Risiko werden allein durch die hervorragende Besetzung erträglich. ...weiter

Grit Lemke

Bei uns heißt sie Hanka

(Kinofilm: 18.4.) Auf der Suche nach der unbekannten Minderheit: Regisseurin Grit Lemke beleuchtet sorbische Identität abseits von Folklore-Klischees. Ihre sehr persönliche Doku stellt mit einem Kaleidoskop von Begegnungen diverse Aspekte des Sorbischseins vor – als Einladung, es selbst zu entdecken. ...weiter

Mia Wasikowska

Club Zero

(Kinostart: 28.3.) Essensverweigerung als Weg zur Erleuchtung: Regisseurin Jessica Hausner inszeniert eine beißende Satire um eine Lehrerin, die ihren Schülern obskure Ansichten zur Ernährung eintrichtert. Ihre präzis durchkomponierte und inhaltlich brillante Gesellschaftsanalyse zeigt Mut zur Ambivalenz. ...weiter

Christopher Zalla

Radical – Eine Klasse für sich

(Kinostart: 21.3.) Der nächste Steve Jobs ist ein mexikanisches Mädchen: Regisseur Christopher Zalla porträtiert nach einem realen Vorbild einen engagierten Lehrer, der in seiner Schulklasse erstaunliche Begabungen freilegt. Sein so enthusiastischer wie sentimentaler Lehrerfilm folgt den Konventionen des Genres. ...weiter

Sandra Hüller

The Zone of Interest

(Kinostart: 29.2.) Big Brother in der Nazi-Villa: Regisseur Jonathan Glazer beobachtet die Familie von Rudolf Höß, Lagerkommandant in Auschwitz, aus der Distanz. Dabei bedient er keine Stereotype über KZs und den Holocaust – für ein erschütterndes Dokument über die menschliche Fähigkeit zur Verdrängung. ...weiter

Giorgos Lanthimos

Poor Things

(Kinostart: 18.1.) Frankenstein goes Feminismus: Regisseur Giorgos Lanthimos schickt eine Kind-Frau auf einen wilden Trip durch die Länder und Betten im Fin-de-Siècle-Europa. Sein optisch opulentes Horrormärchen über ihre Selbstbefreiung durch Sex bleibt jedoch inhaltlich eindimensional. ...weiter