Artikel von Pamela Jahn (66)

Jahrgang 1978, Studium der Kulturwissenschaften und Publizistik in Berlin und Wien. Daneben freiberufliche Tätigkeit u.a. für die "tageszeitung" (taz) und "Ticket“, das Kulturmagazin des Berliner "Tagesspiegel". Anschließend Magister in Filmwissenschaften in London, gefolgt von Anstellungen am Institute of Contemporary Arts (ICA) und in der National Portrait Gallery. Schreibt seit 2000 übers Kino und ist heute in London hauptsächlich als freie Journalistin, Autorin und Filmkuratorin tätig.

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Rooney Mara

La Cocina – Der Geschmack des Lebens

(Kinostart: 16.1.) Sie werden platziert: In einem New Yorker Großraum-Restaurant der 1980er Jahre läuft alles wie am Schnürchen – bis ein falscher Verdacht und hochkochende Leidenschaften das Menü völlig durcheinander bringen. Turbulente Gastro-Tragikomödie von Regisseur Alonso Ruizpalacios. ...weiter

Tim Fehlbaum

September 5

(Kinostart: 9.1.) Düsterer Meilenstein der Mediengeschichte: Den Anschlag auf das israelische Olympia-Team 1972 inszeniert Regisseur Tim Fehlbaum als Kammerspiel im TV-Studio. Ausstattung, Inszenierung und Montage sind ohne Fehl, aber wichtige Fragen verpuffen im Zigarettenrauch. ...weiter

Emmanuel Courcol

Die leisen und die großen Töne

(Kinostart: 26.12.) Zwei Herzen, ein Rhythmus: Den Konflikt zweier Brüder, die einander fremd sind, federt Regisseur Emmanuel Courcol mit der Kraft von Musik ab. Seine Tragikomödie setzt nach bewährtem Rezept auf Werte wie Respekt und Annäherung; damit passt sie perfekt in die Weihnachtszeit. ...weiter

Payal Kapadia

All we Imagine as Light

(Kino-Start: 19.12.) Zu dritt ist man weniger allein: Regisseurin Payal Kapadia beobachtet, wie sich drei Inderinnen in der Metropole Mumbai behaupten – und sie später in einem Küstendorf ihr Leben überdenken. Für das sensible Generationenporträt gab es in Cannes den Großen Preis der Jury. ...weiter

Hu Guan

Black Dog – Weggefährten

(Kinostart: 12.12.) Auf den Hund gekommen: Ein chinesischer Ex-Häftling soll Straßenköter einfangen, freundet sich aber mit einem an. Daraus macht Erfolgsregisseur Hu Guan eine faszinierend vielschichtige Parabel voller doppelbödiger Szenen, schrägem Humor und skurrilen Details – ein Meisterwerk. ...weiter

Min Bahadur Bham

Shambhala

(Kinostart: 21.11.) Eheprobleme auf dem Dach der Welt: Pema hat drei Männer, doch ihr Liebster ist verschwunden. Ihre Suche nach dem Vermissten, die zur spirituellen Reise wird, inszeniert der nepalesische Regisseur Min Bahadur Bham als unaufgeregte Odyssee durch das grandiose Himalaya-Hochgebirge. ...weiter

Andres Veiel

Riefenstahl

(Kino-Start: 31.10.) Umstrittener Weltstar: Leni Riefenstahl hat mit NS-Propagandafilmen Kinogeschichte geschrieben – und später ihre Kenntnis von oder Mitverantwortung für Gräueltaten stets abgestritten. Dokumentarfilmer Andreas Veiel fördert verräterische Details zutage, lässt aber ihre Ästhetik außen vor. ...weiter

Aslı Özarslan

Ellbogen

(Kinostart: 5.9.) Verletzlich, menschlich, aber nicht unbedingt sympathisch: Die deutschtürkische Protagonistin in der Romanverfilmung von Regisseurin Aslı Özarslan sucht zwischen Berlin und Istanbul nach ihrem Weg. Eine starke Hauptdarstellerin verleiht dem düsteren Coming-of-Age-Film Glaubwürdigkeit. ...weiter

Zar Amir Ebrahimi + Guy Nattiv

Tatami

(Kinostart: 1.8.) Auf Matten, die die Welt bedeuten: Das Sportlerinnen-Drama von und mit Zar Amir Ebrahimi porträtiert eine iranische Judoka, die es wagt, sich Befehlen des Mullah-Regimes zu widersetzen. Mit dem israelischen Ko-Regisseur Guy Nattiv wagt Ebrahimi eine politisch undenkbare Kooperation. ...weiter

Maryam Moghaddam + Behtash Sanaeeha

Ein kleines Stück vom Kuchen

(Kinostart: 11.7.) Sie tanzten nur eine Nacht: Mithilfe einer simplen Rahmenhandlung erzählt das iranische Regie-Duo Moghaddam und Sanaeeha anrührend von Liebe, Selbstermächtigung und geteiltem Leid. Durchschimmernde Systemkritik bestrafte das Teheraner Regime mit Ausreiseverbot. ...weiter