Artikel von Pamela Jahn (62)

Jahrgang 1978, Studium der Kulturwissenschaften und Publizistik in Berlin und Wien. Daneben freiberufliche Tätigkeit u.a. für die "tageszeitung" (taz) und "Ticket“, das Kulturmagazin des Berliner "Tagesspiegel". Anschließend Magister in Filmwissenschaften in London, gefolgt von Anstellungen am Institute of Contemporary Arts (ICA) und in der National Portrait Gallery. Schreibt seit 2000 übers Kino und ist heute in London hauptsächlich als freie Journalistin, Autorin und Filmkuratorin tätig.

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Min Bahadur Bham

Shambhala

(Kinostart: 21.11.) Eheprobleme auf dem Dach der Welt: Pema hat drei Männer, doch ihr Liebster ist verschwunden. Ihre Suche nach dem Vermissten, die zur spirituellen Reise wird, inszeniert der nepalesische Regisseur Min Bahadur Bham als unaufgeregte Odyssee durch das grandiose Himalaya-Hochgebirge. ...weiter

Veronika Franz + Severin Fiala

Des Teufels Bad

(Kinostart: 14.11.) Eine Studie in Verzweiflung: Der um 1750 angesiedelte Heimat-Psychothriller des Regie-Duos Franz und Fiala begleitet eine junge Frau durch alle Phasen einer Krankheit, die damals nur als Besessenheit gedeutet wurde. Hauptdarstellerin Anja Plaschg komponierte kongenial die Filmmusik. ...weiter

Andres Veiel

Riefenstahl

(Kino-Start: 31.10.) Umstrittener Weltstar: Leni Riefenstahl hat mit NS-Propagandafilmen Kinogeschichte geschrieben – und später ihre Kenntnis von oder Mitverantwortung für Gräueltaten stets abgestritten. Dokumentarfilmer Andreas Veiel fördert verräterische Details zutage, lässt aber ihre Ästhetik außen vor. ...weiter

Aslı Özarslan

Ellbogen

(Kinostart: 5.9.) Verletzlich, menschlich, aber nicht unbedingt sympathisch: Die deutschtürkische Protagonistin in der Romanverfilmung von Regisseurin Aslı Özarslan sucht zwischen Berlin und Istanbul nach ihrem Weg. Eine starke Hauptdarstellerin verleiht dem düsteren Coming-of-Age-Film Glaubwürdigkeit. ...weiter

Zar Amir Ebrahimi + Guy Nattiv

Tatami

(Kinostart: 1.8.) Auf Matten, die die Welt bedeuten: Das Sportlerinnen-Drama von und mit Zar Amir Ebrahimi porträtiert eine iranische Judoka, die es wagt, sich Befehlen des Mullah-Regimes zu widersetzen. Mit dem israelischen Ko-Regisseur Guy Nattiv wagt Ebrahimi eine politisch undenkbare Kooperation. ...weiter

Maryam Moghaddam + Behtash Sanaeeha

Ein kleines Stück vom Kuchen

(Kinostart: 11.7.) Sie tanzten nur eine Nacht: Mithilfe einer simplen Rahmenhandlung erzählt das iranische Regie-Duo Moghaddam und Sanaeeha anrührend von Liebe, Selbstermächtigung und geteiltem Leid. Durchschimmernde Systemkritik bestrafte das Teheraner Regime mit Ausreiseverbot. ...weiter

Hans Block + Moritz Riesewieck

Eternal You – Vom Ende der Endlichkeit

(Kino-Start: 20.6.) Endlich unsterblich: Diesen Menschheitstraum soll Künstliche Intelligenz mit digitalen Avataren wahr machen. Das Regie-Duo Block und Riesewieck beleuchtet einen lukrativen Markt für so ehrgeizige wie verantwortungsscheue Start-ups – und die psychologischen Folgen für trauernde Angehörige. ...weiter

Daniel Auteuil

Ein Schweigen

(Kinostart: 13.6.) Wenn der Bock zum Gärtner wird: Ein Star-Anwalt, der Opfer von Kindesmissbrauchs verteidigt, ist selbst pädophil – am meisten leidet seine Familie darunter. Dieses Psychodrama schildert der belgische Regisseur Joachim Lafosse so taktvoll wie raffiniert, mit mancher falschen Fährte. ...weiter

Günter Atteln

Joana Mallwitz – Momentum

(Kinostart: 16.5.) Die menschenscheue Maestra: Sein Porträt der Star-Dirigentin Joana Mallwitz gerät dem Filmemacher Günter Atteln über weite Strecken zum Werbefilm. Energie und Leidenschaft der Neu-Berlinerin vermittelt die Dokumentation aber überzeugend. ...weiter

Stéphane Brizé

Zwischen uns das Leben

(Kinostart: 2.5.) Beziehungsaufarbeitung mit Meerblick: Im Wellness-Urlaub trifft ein ausgelaugter Schauspieler auf seine Verflossene. Dieser romantischen Standardsituation entlockt Regisseur Stéphane Brizé mit hervorragenden Darstellern und pointierten Dialogen eine paar tiefe Wahrheiten. ...weiter