Artikel von Eric Mandel (71)

Eric Mandel (*1974, West-Berlin), schrieb und schreibt seit mehr als 20 Jahren für diverse Zeitungen und Magazine über Musik, Kino und Literatur, z.Zt. für u.a. Jazzthetik, Norient.com, taz und Bazaar Berlin. Seit 2015 produziert und moderiert er "The FreakOuternational Radio Show" für multicult.fm und veröffentlicht nebenher auf dem Weblabel "edelfaul recordings" anstrengende Musik.

Alle Autoren bei kunstundfilm.de

Nobuhiko Ôbayashi

Labyrinth of Cinema

(MUBI-Start: 27.4.21) Tortur de Force mit humanistischem Kern: Mit seinem letzten Film schuf Regisseur Nobuhiko Ôbayashi ein überbordendes Antikriegs-Spektakel – mit fragwürdigen Auslassungen. Dem hiesigen Publikum erschließt es sich nur bedingt. ...weiter

Cristi Puiu

Malmkrog

(MUBI-Start: 3.4.21) Quatschen bis die Revolution kommt: Der rumänische Regisseur Cristi Puiu verfilmt einen russischen Roman von 1900. Darin palavern fünf Adlige über Gott und die Welt – virtuos und folgenlos. Eine spektakulär langatmige Leinwand-Talkshow. ...weiter

Zendaya & John David Washington

Malcolm & Marie

(Netflix-Start: 5.2.21) Showdown statt Siegersex: Regisseur Sam Levinson inszeniert den so furiosen wie pointierten Schlagtausch eines ungleichen Paars als Kammerspiel mit Starbesetzung. Durch das Machtgefälle zwischen beiden wird das Private politisch. ...weiter

Milo Rau

Das Neue Evangelium

(VoD-Start: 17.12.20) Afrikanische Tomatenpflücker treffen auf römische Legionäre: Regisseur Milo Rau gelingt ein vielschichtiger, gegenwartssatter Bibelfilm. Zugleich bezieht er sich auf Pasolinis Interpretation des Matthäus-Evangelium von 1964. ...weiter

Bertrand Bonello

Zombi Child

(Kinostart: 8.10.) Exotismus statt ethnologischem Interesse: Der französische Regisseur Bertrand Bonello verfolgt zwar den Zombie-Mythos zurück zu seinen Voodoo-Ursprüngen auf Haiti, benutzt ihn aber nur für einen – gelungen inszenierten – Horrorfilm. ...weiter

Oskar Roehler

Enfant Terrible

(Kinostart: 1.10.) Fassbinder auf Fassbinder anwenden: Regisseur Oskar Roehler, Enfant Terrible des deutschen Gegenwartskinos, verfilmt das Leben seines Regie-Idols. Als bewundernswert stringente und selbstreflexive Fan-Hommage – aber auch als reinen Männerfilm. ...weiter

Georgi Danelija

Kin-Dza-Dza!

(Kinostart: 10.9.) Mit Streichhölzern durch die Galaxis: 1986 drehte der sowjetische Regisseur Georgi Danelija während der Perestroika eine SciFi-Groteske, die anarchischen Witz à la Monty Python mit sarkastischer Systemkritik verband – sein Kultfilm läuft endlich hier an. ...weiter

Massoud Bakhshi

Yalda (A Night for Forgiveness)

(Kinostart: 27.8.) Blutgeld und Einschaltquoten: Der Regisseur Massoud Bakhshi erzählt eindrücklich von einer zum Tode verurteilten jungen Frau, die in einer Reality-Show um ihr Leben kämpft – dieses Fernsehformat gibt es im Iran wirklich. ...weiter

Sandra Hüller

Exil

(Kinostart: 20.8.) Weitergehen, ohne je anzukommen: Wie Kafkas Landvermesser K. jagt der kosovarische Ingenieur Xhafer einem unerreichbaren Ziel hinterher – der Integration. Seine wachsende Paranoia registriert Regisseur Visar Morina mit unbarmherziger Präzision. ...weiter

Andrew Onwubolu

Blue Story – Gangs of London

(Kinostart: 25.6.) Auf derselben Schule, aber in verfeindeten Gangs: Zwei Freunde werden in ein brutales Rachedrama hineingezogen. Das Ghetto-Sozialdrama des britischen Rappers Andrew Onwubolu wirkt authentisch, aber im Vergleich zu Genre-Klassikern etwas epigonal. ...weiter