Artikel von Eric Mandel (98)

Eric Mandel (*1974, West-Berlin), schrieb und schreibt seit mehr als 20 Jahren für diverse Zeitungen und Magazine über Musik, Kino und Literatur, z.Zt. für u.a. Jazzthetik, Norient.com, taz und Bazaar Berlin. Seit 2015 produziert und moderiert er "The FreakOuternational Radio Show" für multicult.fm und veröffentlicht nebenher auf dem Weblabel "edelfaul recordings" anstrengende Musik.

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Sam Riley

Islands

(Kinostart: 8.5.) Niemand ist eine Insel – in diesem Fall doch: Ein Touristen-Tennislehrer auf den Kanaren wird in eine durchsichtige Dreiecksgeschichte verwickelt. Der Möchtegern-Thriller von Regisseur Jan-Ole Gerster gleicht einem Alptraum-Urlaub, bei dem man jedes Gerede der Hotel-Nachbarn mit anhören muss. ...weiter

Raoul Peck

Ernest Cole: Lost and Found

(Kinostart: 17.4.) Von einem Rassismus zum anderen: Der schwarze Fotograf Ernest Cole wurde 1967 mit Aufnahmen zur Apartheid in Südafrika berühmt, verlor aber im US-Exil den Halt. Ihm widmet Regisseur Raoul Peck eine so klug montierte wie eindringliche Doku über Leben und Werk. ...weiter

Jannis Alexander Kiefer

Another German Tank Story

(Kinostart: 10.4.) Als hätte Wim Wenders versucht, eine Komödie zu drehen: Seinen Debütfilm verlegt Regisseur Jannis Alexander Kiefer in ein Kaff in Brandenburg. Dort wird eine Weltkriegs-Fernsehserie inszeniert, für die ständig ein Panzer durchs Bild tuckert – nur einer von lauter lahmen Gags. ...weiter

Mala Emde

Köln 75

(Kinostart: 13.3.) Wie das meistverkaufte Jazz-Soloalbum aller Zeiten entstand: Im Januar 1975 spielte Keith Jarrett ein fulminantes Piano-Konzert in der Kölner Oper – organisiert von der 18-jährigen Vera Brandes. Regisseur Ido Fluk rekonstruiert die Entstehungsgeschichte als stimmig freche Tragikomödie. ...weiter

Anne Fontaine

Bolero

(Kinostart: 6.3.) Mutter, Mäzenin, Matrone und Muse: Vier Frauen verhalfen Maurice Ravel dazu, seinen Welterfolg-Ohrwurm zu komponieren, legt Regisseurin Anne Fontaine nahe. Ansonsten bleibt der Komponist in diesem Biopic blass – einer Ausstattungs-Orgie mit Akteuren wie unter Valium-Einfluss. ...weiter

Timothée Chalamet

Like A Complete Unknown

(Kinostart: 27.2.) Bildnis des Literatur-Nobelpreisträgers als junger Mann: Regisseur James Mangold blickt auf die Anfänge von Bob Dylans Karriere. Das liebevoll ausgestattete und inszenierte Biopic bietet den perfekten Rahmen für Timothée Chalamet in der Hauptrolle – dem Nebenfiguren die Schau stehlen. ...weiter

Mike Cheslik

Hundreds of Beavers

(Kinostart: 13.2.) Allein gegen Hunderte von Bibern: Regisseur Mike Cheslik belebt den Slapstick-Stummfilm wieder, indem er einen Trapper wider Willen durch den verschneiten US-Norden scheucht. Ein Popkultur-Experiment in Cartoon-Ästhetik voller Gags und Anspielungen – und ein großer Spaß. ...weiter

Patricia Font

Der Lehrer, der uns das Meer versprach

(Kinostart: 6.2.) Der kurze Sommer der Reformpädagogik: Ein Lehrer in der spanischen Provinz begeistert seine Schüler mit neuen Methoden – bis der Bürgerkrieg ausbricht. Die Suche nach bis heute ungesühnten Opfern begleitet die Roman-Verfilmung von Regisseurin Patricia Font so nüchtern wie ergreifend. ...weiter

Nicole Kidman + Antonio Banderas

Babygirl

(Kinostart: 30.1.) Wenn der Praktikant zweimal klingelt: Nicole Kidman geht als Top-Managerin eine SM-Affäre mit einem Berufsanfänger ein. Trotz realistischer und einfühlsamer Sex-Szenen fehlt dem Erotikdrama von Regisseurin Halina Reijn eine psychologisch plausible Handlung. ...weiter

Amos Gitai

Shikun

(Kinostart: 9.1.) „Die Nashörner“ in der Negev-Wüste: Den Theater-Klassiker von Eugène Ionesco verlegt Regisseur Amos Gitai in ein Hochhaus einer israelischen Großstadt. Seine etwas spröde, aber durchdachte Inszenierung zeigt: Alle nehmen ihre bestialische Verwandlung hin – nur eine Figur wehrt sich. ...weiter