Artikel von Eric Mandel (47)

Eric Mandel (*1974, West-Berlin), schrieb und schreibt seit mehr als 20 Jahren für diverse Zeitungen und Magazine über Musik, Kino und Literatur, z.Zt. für u.a. Jazzthetik, Norient.com, taz und Bazaar Berlin. Seit 2015 produziert und moderiert er "The FreakOuternational Radio Show" für multicult.fm und veröffentlicht nebenher auf dem Weblabel "edelfaul recordings" anstrengende Musik.

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Cate Blanchett + Nina Hoss

Tár

(Kinostart: 2.3.) Demontage einer Star-Dirigentin: Lydia Tár hat in der elitären Welt der klassischen Musik alles erreicht, was sie auskostet – bis sie zu weit geht. Das vielschichtige und -stimmige Psychogramm von Regisseur Todd Field besticht durch Raffinesse; in der Hauptrolle brilliert Cate Blanchett. ...weiter

Will Merrick + Nicholas D. Johnson

Missing

(Kinostart: 23.2.) Klick und weg: Die Suche einer Tochter nach ihrer verschwundenen Mutter inszeniert das US-Regieduo Merrick und Johnson als Mystery-Desktop-Thriller – also nur mit Bilder- und Datenwelten aus PC-Speichern und Internet. Als Teil der Zukunft – aber sicher nicht der Zukunft des Kinos. ...weiter

Gunnar Vikene

War Sailor

(Kinostart: 9.2.) Kriegsmatrosen ohne Heimathafen: Als die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg Norwegen besetzt, müssen zwei Seeleute fortan auf US-Konvois fahren, die Bomben transportieren. In eindrucksvollen Bildern zeigt Regisseur Gunnar Vikene, dass Neutralität vor Kriegselend nicht schützt. ...weiter

Samir Nasr

Sharaf

(Kinostart: 26.1.) Ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet: So gerät ein junger Ägypter in die Mühlen der Justiz. Das ausgezeichnet inszenierte und gespielte Gefängnisdrama von Regisseur Samir Nasr zeigt am Beispiel dieses Mikrokosmos die Mechanismen nahöstlicher Diktaturen. ...weiter

Margot Robbie + Brad Pitt

Babylon – Rausch der Ekstase

(Kinostart: 19.1.) Hollywood sehen und sterben: Regisseur Damien Chazelle zeigt die Anfänge der US-Filmindustrie als monumentalen Mahlstrom, der alle Akteure verschlingt. Dabei feiert seine opulente Ausstattungsorgie die dämonischen Reize der Traumfabrik, doch nach furiosem Auftakt geht ihr bald die Puste aus. ...weiter

Giuseppe Tornatore

Ennio Morricone – Der Maestro

(Kinostart: 22.12.) Mehr als „Spiel mir das Lied vom Tod“: Der 2020 verstorbene Ennio Morricone war der vielseitigste und wirkmächtigste Film-Komponist aller Zeiten – er beherrschte sämtliche Stile und Genres. Sein Schaffen dokumentiert Regisseur Giuseppe Tornatore so prägnant wie erschöpfend. ...weiter

Alejandro G. Iñárritu

Bardo, die erfundene Chronik einer Handvoll Wahrheiten

(Kinostart: 17.11.) Seelenstriptease als Cinemascope-Trip: Der Rückblick von Starregisseur Alejandro G. Iñárritu auf seinen Werdegang ist eine atemberaubend bildgewaltige Reflexion über den Geisteszustand zwischen Diesseits und Jenseits – Traumlogik als totales Kino, das alle Register zieht. ...weiter

David Cronenberg

Crimes of the Future

(Kinostart: 10.11.) Chirurgie ist der neue Sex: Regisseur David Cronenberg, der Meister des Body Horrors, entwirft eine gruslige Welt – Organe wuchern wild, Amputationen verlaufen schmerzfrei und Stühle helfen beim Schlucken. Am schlimmsten ist: Diese Dystopie spielt in realen griechischen Kulissen. ...weiter

Fatih Akin

Rheingold

(Kinostart: 27.10.) Expedition ins Paralleluniversum der Gangsta-Rapper: 2009 erbeutete der Deutschkurde Xatar 1,7 Millionen Euro in Gold. Sein zweites, in der Haft aufgenommenes Album machte ihn zum Star – sein Leben verfilmt Regisseur Fatih Akin als rasante Räuberpistole zwischen Irak und Bonn. ...weiter

François Ozon

Peter von Kant

(Kinostart: 22.9.) Porträt der Theaterfigur als gealterter Autor: Regisseur François Ozon verfilmt das Drama „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ seines Idols Rainer Werner Fassbinder neu. Präzise inszeniert und liebevoll ausgestattet – doch als Fan nimmt Ozon Fassbinders Nabelschau zu wörtlich. ...weiter