Artikel von Stephanie Grimm (94)

Jahrgang 1970. Studium der Nordamerikanistik und Publizistik an der Freien Universität Berlin. Erst cineastische Aha-Erlebnisse in der "Film Appreciation Society" beim Auslandsstudium in Nordirland. Heute tätig als freie Kulturjournalistin, unter anderem für die tageszeitung, zitty, Tip, NZZ. Buchveröffentlichungen: "Die Repräsentation von Männlichkeit im Punk und Rap" (1998); "Schlaft doch, wie ihr wollt: Die wertvollsten Stunden des Tages und wie wir sie zurückerobern" (2016). Geht ins Kino immer noch am liebsten abends mit Freunden.

Alle Autoren bei kunstundfilm.de

Jakob Lass

So was von da

(Kinostart: 16.8.) Feierlaune und Hirntumor: Regisseur Jakob Lass verfilmt einen Roman von Tino Hanekamp und erzählt von einer durchfeierten Nacht in einem Club auf St. Pauli. Authentische Partyszenen verläppern sich in einem Nichts an Handlung. ...weiter

Melanie Andernach+Andreas Köhler

Global Family

(Kinostart: 28.6.) Bürgerkrieg und seine Folgen: Die somalische Familie Shaash lebt über die ganze Welt zerstreut. Die Regisseure Melanie Andernach und Andreas Köhler erzählen die Familiengeschichte in einer Doku, der mehr Verdichtung ganz gut getan hätte. ...weiter

Hans Block + Moritz Riesewieck

The Cleaners

(Kinostart: 17.5.) Löschen im Sekundentakt: So genannte "Content-Moderatoren" entscheiden über die Inhalte sozialer Medien. Der spannende Dokumentarfilm beleuchtet ihre komplexe Tätigkeit – und die weitreichenden Folgen ihrer heillosen Überforderung. ...weiter

Iram Haq

Was werden die Leute sagen

(Kinostart: 10.5.) Nicht ohne meine Herkunft: Ein Pakistani in Norwegen entführt seine Tochter in die Ex-Heimat, um ihr westliche Immoral auszutreiben. Mit differenzierter Sicht auf alle Akteure erzählt Regisseurin Iram Haq ein nüchternes Melodram. ...weiter

Semih Kaplanoğlu

Grain – Weizen

(Kinostart: 26.4.) Endzeitfilme mit Öko-Botschaft stehen hoch im Kurs. Doch "Grain – Weizen" des türkischen Regisseurs Semih Kaplanoğlu, Berlinale-Gewinner 2010 mit "Bal – Honig", bietet nur esoterisches New-Age-Gerede und symbolisch überfrachtete Bilder. ...weiter

Gerd Kroske

SPK Komplex

(Kinostart: 19.4.) Anti-Psychiatrie aus Heidelberg: Das Sozialistische Patientenkollektiv wollte alles besser machen – doch viele Mitstreiter landeten im Umfeld der RAF. Die Kollektiv-Geschichte rekonstruiert Regisseur Gerd Kroske detailreich und etwas langatmig. ...weiter

Paula Beer + Franz Rogowski

Transit

(Kinostart: 5.4.) Endstation Marseille: Dort versuchten 1941/42 viele Flüchtlinge verzweifelt, den Nazis über das Meer zu entkommen. Anna Seghers' Roman adaptiert Regisseur Christian Petzold formal gewagt und gelungen – in der Hauptrolle beeindruckt Franz Rogowski. ...weiter

Luca Guadagnino

Call me by your Name

(Kinostart 1.3.) Ein italienischer Professoren-Sohn lässt sich im Sommer 1983 auf einen US-Doktoranden ein. In sonnensatten Bildern fängt Regisseur Luca Guadagnino die Atmosphäre von süßem Nichtstun ein – als Kulisse für eine sympathisch klischeefreie schwule Liebe. ...weiter

Peter Ott

Das Milan Protokoll

(Kinostart: 18.1.) Durchs wilde Kurdistan: Eine deutsche Ärztin wird im syrisch-irakischen Grenzgebiet gekidnappt und gerät in Machenschaften lokaler Milizen. Der Politthriller von Regisseur Peter Ott ahmt die verwickelte Gemengelage vor Ort getreulich nach. ...weiter

Woody Allen

Wonder Wheel

(Kinostart: 11.1.) Ein Altmeister recycelt sich selbst: Mit einer Ex-Schauspielerin, die ihr Glück bei einem Bademeister sucht, erzählt Woody Allen einmal mehr von den Fallstricken der Liebe. Belanglose Tragikomödie in farbenprächtiger Retro-Ästhetik. ...weiter