Artikel von Hannah Osterkorn (106)

Kindheit und Jugend in Haifa/ Israel und Würzburg. Studierte Kunstwissenschaft an der Kunsthochschule Kassel; Abschluss 2001 mit einem Vergleich der Konzepte von documenta und Biennale di Venezia. War 2002 bis 2012 in verschiedenen Funktionen für die documenta Veranstaltungs-GmbH tätig; berichtet für diverse Medien über Kultur-Themen. Schreibt seit 2012 für Kunst+Film; am liebsten – aber nicht nur – über zeitgenössische Kunst.

Alle Autoren bei kunstundfilm.de

Berlin

A World in Common – Contemporary African Photography

Die ganze Bilder-Welt soll es sein: Die Galerie C/O Berlin gibt einen Überblick über zeitgenössische afrikanische Fotografie. Opulent inszeniert, abwechslungsreich und teils auch überraschend – allerdings ist die Auswahl übermäßig auf die Auseinandersetzung mit der Kolonialvergangenheit fixiert. ...weiter

München

Aber hier leben? Nein danke - Surrealismus + Antifaschismus

Mit Traumprotokollen und Cadavres exquis die Welt ändern: Anfangs war der Surrealismus fast militant politisch. Wie er entschieden für Freiheit und Revolution stritt, doch dabei stetig an Boden verlor, zeichnet das Lenbachhaus nach – allerdings überladen und mit eigenwillig gesetzten Schwerpunkten. ...weiter

Kassel + Schweinfurt + Hagen

InformELLE Künstlerinnen der 1950er/60er-Jahre

Gegen das Vergessen: Drei Museen wollen 16 Künstlerinnen rehabilitieren, die in der Nachkriegszeit abstrakt malten. Damit waren sie damals durchaus erfolgreich – kein Wunder angesichts ihrer Originalität und stilistischen Vielfalt, wie die gelungene Werkauswahl in der Neuen Galerie Kassel zeigt. ...weiter

Wuppertal

Lucio Fontana: Erwartung

Loch, Loch, Schnitt und Strich: Fertig ist das Raumkonzept. Mit solchen Werken wurde Lucio Fontana in den 1950/60er Jahren weltberühmt – aber kaum verstanden. Das ändert eine umfassende Retrospektive im Von der Heydt-Museum; besonders beeindrucken beinahe barocke Kleinplastiken. ...weiter

Frankfurt am Main

Casablanca Art School. Eine Postkoloniale Avantgarde 1962–1987

Das marokkanische Bauhaus: Ab den 1960er Jahren entstand in Casablanca eine einzigartige Synthese aus traditionellen Motiven und Abstraktion. Ohne Gattungsgrenzen, mit Kollektivarbeit und Freiluft-Präsentationen – eine fulminante Ausstellung in der Schirn stellt die kaum bekannte Kunstrichtung umfassend vor. ...weiter

Basel

When We See Us – Hundert Jahre panafrikanische figurative Malerei

Wir schwelgen in dem Augenblick, in dem uns allen ein Denkmal gesetzt wird: Das Kunstmuseum zeigt eine üppig bestückte Ausstellung aus Südafrika über figurative Malerei von Schwarzen. Sie geizt mit Infos über Künstler und Kontext – stattdessen feiert sie hymnisch ein kollektives Lebensgefühl. ...weiter

Dresden

Archiv der Träume – Ein surrealistischer Impuls

Mehr Materialfülle geht nicht: Das „Archiv der Avantgarden“ des Sammlers Egidio Marzona umfasst 1,5 Millionen Objekte. Zur Eröffnung im Blockhaus zeigt es eine Surrealismus-Schau – doch die Exponate werden reizlos monoton präsentiert. Das widerspricht der in sinnlichen Fantasien schwelgenden Bewegung. ...weiter

Stuttgart + Potsdam

Modigliani - Moderne Blicke

Porträtist der Frauenpower: So präsentieren Staatsgalerie und Museum Barberini den populären Klassiker in der ersten deutschen Werkschau seit 15 Jahren. Ihre Stärken sind ein kompetenter Überblick über alle Schaffensphasen und ausgiebige Vergleiche mit Zeitgenossen – nur sein engster Freund fehlt. ...weiter

Hamburg + Basel

Geniale Frauen – Künstlerinnen und ihre Weggefährten

Kein Geniestreich, eher eine bienenfleißig zusammengetragene Fallsammlung: Bucerius Kunst Forum und Kunstmuseum zeichnen das Arbeitsleben von 30 Künstlerinnen des 16. bis 18. Jahrhunderts nach. Ein überbordender, wenig strukturierter Bilderbogen bietet vorwiegend nahe liegende und etwas banale Einsichten. ...weiter

Berlin

Als hätten wir die Sonne verscharrt im Meer der Geschichten

Ruinen-Besichtigung im letzten Kolonialreich: Das HKW präsentiert Künstler aus Völkern und Regionen im Riesenraum zwischen Ostsee und Pazifik, deren Kultur vom russischen Imperialismus diskriminiert und zerstört wurde. Eine aufregende Tour d'Horizon – leider sind alle Infos zwischen Buchdeckel verbannt. ...weiter