Artikel von Holger Heiland (93)

Geboren 1969 in Frankfurt am Main, seit 1993 in Berlin. Diplomierter Sozialwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Stadtsoziologie. Hat sich unter anderem als Taxifahrer, Musiker, Werbetexter und Filmemacher durchgeschlagen. Sein Kurzfilm „Tangled“ mit Dirk Borchardt in der Hauptrolle lief weltweit auf großen Publikumsfestivals, in Deutschland etwa beim Filmfest Dresden und auf dem Fantasy Filmfest. Heute in erster Linie freier Autor und Journalist sowie Betreiber des Blogs weltwundern.net.

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Robert De Niro

Ezra – Eine Familiengeschichte

(Kinostart: 12.9) Drei Generationen enttäuschter Erwartungen: Der Film beginnt viel versprechend als Studie über das Leben mit einem autistischen Kind, doch Regisseur Tony Goldwyn macht nichts Überzeugendes daraus. Stattdessen mutiert „Ezra“ zum Buddy-Road-Movie mit Konfektions-Happy-End. ...weiter

Viggo Mortensen + Vicky Krieps

The Dead Don't Hurt

(Kinostart: 8.8.) Jeanne d’Arc im Wilden Westen: Regisseur und Hauptdarsteller Viggo Mortensen lässt ein Paar gegen die Welt um 1860 kämpfen. Vom Leid des Bar-Pianisten bis zur finalen Schießerei ist alles drin, was zum Western-Genre gehört, doch der Film verzettelt sich in Rückblenden und Parallelaktionen. ...weiter

Emma Stone + Willem Dafoe

Kinds of Kindness

(Kinostart: 4.7.) Zurück zu den wunderlichen Wurzeln: Seinem Ausflug in den Mainstream mit “Poor Things” lässt Regisseur Giorgos Lanthimos ein rästelhaftes Triptychon folgen, das an seine eigenen Anfänge in Griechenland erinnert. Mit dabei sind wieder Emma Stone und Willem Dafoe. ...weiter

Faouzi Bensaïdi

Déserts – Für eine Handvoll Dirham

(Kinostart: 27.6.) Kredit-Haie im Atlas-Gebirge: Das marokkanische Roadmovie von Regisseur Faouzi Bensaïdi beginnt als schwarzhumorige Satire und mutiert dann zum surrealen Rache-Western. Am Ende verschmelzen beide Filmhälften, doch der Erzählfluss ist unterwegs in der Wüste vertrocknet. ...weiter

Jeff Nichols

The Bikeriders

(Kinostart: 20.6.) Benzin im Blut: Für echte Rocker gibt es kein Leben abseits ihres Motorrads. Mitte der 1960er Jahre gründeten sie in den USA dafür Clubs. Deren heroische Anfangsphase wie ihr Absinken ins Verbrechen schildert Regisseur Jeff Nichols betörend prägnant – mit einem brillanten Tom Hardy als Club-Chef. ...weiter

Nikolaj Arcel

King's Land (Bastarden)

(Kinostart: 6.6.) Wildwest in Dänemark: Ein Ex-Offizier will Jütland urbar machen – gegen erbitterten Widerstand eines Despoten. Der Historienfilm von Regisseur Nikolaj Arcel prunkt mit Schauwerten und einem überragenden Mads Mikkelsen in der Hauptrolle; die übrigen Figuren haben das Nachsehen. ...weiter

Judy Landkammer + Philipp Fussenegger

Teaches of Peaches

(Kinostart. 9.5.) Von Sex, Schweiß, Spaß und Strap-ons: Die Queer-Performerin Peaches ging zum 20. Jahrestag ihres Debüt-Albums auf Tournee. Die wurde von dem Filmemacher-Duo Landkammer + Fussenegger begleitet – ihre Doku porträtiert eine Electroclash-Provokateurin jenseits aller Schubladen. ...weiter

Kanwal Sethi

Was von der Liebe bleibt

(Kinostart: 2.5.) Posthumer Terrorverdacht: Die ermordete kurdische Frau eines Deutschtürken könnte PKK-Unterstützerin gewesen sein. Das behaupten hiesige Ermittler – was den Witwer völlig verstört. Regisseur Kanwal Sethi entfaltet anschaulich und sinnlich einen Fall von strukturellem Rassismus. ...weiter

Ryûsuke Hamaguchi

Evil does not exist

(Kinostart: 18.4.) Wo Gut und Böse nichts bedeuten: Nach dem Auto in „Drive My Car“ wird nun der Wald zum Spiegel der Seele im Kino von Regisseur Ryūsuke Hamaguchi. Die kongeniale Filmmusik von Eiko Ishibashi öffnet den Blick auf ein vielschichtiges Drama über die Rolle der Menschen in ihrer Umwelt. ...weiter

Paola Cortellesi

Morgen ist auch noch ein Tag

(Kinostart: 4.4.) Rom, offene Stadt: Regisseurin und Hauptdarstellerin Paola Cortellesi porträtiert eine Nachkriegs-Italienierin, die unter Ausbeutung und häuslicher Gewalt leidet. In nostalgischem Neorealismo-Schwarzweiß, aber mit tausend originellen Einfällen – für Italiens Kassenschlager 2023. ...weiter