Artikel von Ingrid Beerbaum (248)

Ingrid Beerbaum kam bei Berlin zur Welt und hat Germanistik, Slawistik und Soziologie in Potsdam, St. Petersburg und Dnjepropetrowsk studiert. Anschließend war sie im PR-Bereich und als Journalistin für Rundfunk, TV-Sender und Presse tätig. Sie lebt und arbeitet in Berlin als Journalistin und Kritikerin für mehrere Zeitungen und Online-Magazine mit dem Schwerpunkt osteuropäisches Kino. Außerdem ist sie als Kuratorin für das Internationale Kurzfilm-Festival "Interfilm" und als Mitglied des deutschen Filmkritiker-Verbandes in Jurys diverser Festivals im In- und Ausland tätig.

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Julien Colanna

Kingdom – Die Zeit, die zählt

(Kinstart: 23.10.) Insel ohne Entkommen: Aus Teenager-Sicht erzählt Regisseur Julien Colonna eine Rache-Geschichte auf Korsika, die größtenteils seine eigene ist. An Originalschauplätzen und mit Laiendarstellern entwickelt sich eine glaubwürdige Vater-Tochter-Beziehung unter unglaublichen Umständen. ...weiter

Laura Piani

Jane Austen und das Chaos in meinem Leben

(Kinostart: 16.10) Nah am Werk ist auch vorbei: Für ihre romantische Komödie will Regisseurin Laura Pilani sich den Geist der britischen Schriftstellerin Jane Austen dienstbar machen. Doch ihr Bemühen, dem großen Namen gerecht zu werden, geht auf Kosten von Glaubwürdigkeit und Originalität. ...weiter

Amélie Bonnin

Nur für einen Tag

(Kinostart: 2.10.) Back to the Roots: Eine Sterneköchin aus Paris kehrt in die Provinz zurück, um ihren kranken Vater zu besuchen – und wird vom Nachhausekommen überwältigt. Regisseurin Amélie Bonnin inszeniert ihr Spielfilmdebüt als wunderbar bodenständiges Wohlfühlkino mit stimmigen Gesangseinlagen. ...weiter

Alejandro Monteverde

Die Gesandte des Papstes

(Kinostart: 11.9.) Von der Immigrantin zur Fürsorge-Magnatin: Eine italienische Ordensschwester gründete um 1900 in den USA etliche Sozial-Einrichtungen – dafür wurde sie heiliggesprochen. Ihr Wirken schildert das Biopic von Regisseur Alejandro Monteverde: konventionell, aber interessant und flüssig erzählt. ...weiter

Valeria Bruni Tedeschi

Was uns verbindet

(Kinostart: 7.8.) Wie im richtigen Leben: Erneut gewinnt Filmemacherin Carine Tardieu aus Alltagssituationen tiefe Einsichten. Mit einer überragenden Valeria Bruni-Tedeschi in der Hauptrolle gelingt ihr ein Plädoyer für Wahlfamilien, das bis kurz vor Schluss auch dramaturgisch überzeugt. ...weiter

Charlène Favier

Oxana – mein Leben für Freiheit

(Kinostart: 24.7.) Blasphemische Ikone: Der Film über die „Femen“-Aktivistin Oksana Schatschko porträtiert ein Leben, das zwischen Politik, Protest und Kunst zerrieben wird. Für eine Heldinnengeschichte widersetzt sich die Hauptfigur aber auch über ihren Tod hinaus zu sehr der Verklärung. ...weiter

Darren Thornton

Vier Mütter für Edward

(Kinostart: 10.7.) Allein unter Müttern: Das Porträt eines Schriftstellers als unfreiwilligem Seniorinnen-Betreuer von Regisseur Darren Thornton wird zur heiteren Selbstbefragung. Unter irischen Wolken helfen seine ergrauten Protagonistinnen ihrem schwulen Gastgeber durch die Lebenskrise. ...weiter

Louis Garrel

Saint-Exupery – Die Geschichte vor dem kleinen Prinzen

(Kinostart: 29.5.) Tollkühne Männer in fliegenden Kisten: Das erste Biopic über den französischen Dichter-Piloten und Nationalhelden beeindruckt mit spektakulären Naturaufnahmen und authentischer Technik. Doch die Verknüpfung von Leben und Werk gelingt Regisseur Pablo Agüero nur teilweise. ...weiter

Helene Zengel

Transamazonia

(Kinostart: 15.5.) Das Mädchen, das vom Himmel fiel: Vage an einem realen Fall orientiert, schildert Regisseurin Pia Marais, wie sich eine Missionars-Tochter im brasilianischen Regenwald von ihrer Wunderheilerin-Rolle emanzipiert. Leider ächzt der Film zunehmend unter seiner umweltpolitischen Last. ...weiter

August Diehl

Der Meister und Margarita

(Kinostart: 1.5.) Die vielschichtige Satire von Michail Bulgakow gilt als bester literarischer Kommentar zur Stalin-Ära. Regisseur Michail Lockshin hat sie neu verfilmt: mit fantastischer Sowjet-Architektur, exzellenten Schauspielern, darunter August Diehl als Teufel, und etlichen Parallelen zur Ära Putin. ...weiter