Artikel von Oliver Heilwagen (436)

Jahrgang 1968, Studium der Geschichte, Philosophie und Volkswirtschaft in Göttingen, Bordeaux, Berlin und Moskau. Rundfunk-Volontariat, danach Redakteur und/oder Autor für diverse Medien, u.a. bei F.A.Z., Die Welt, Der Tagesspiegel, Berliner Zeitung, Deutschlandradio, Netzeitung und kultiversum - Die Kulturplattform. Mitgründer und seit 2011 V.i.S.d.P von Kunst+Film. Interessen: Alte Meister, ost- und außereuropäische Kunst sowie Autorenfilme mit dem, was früher "gesellschaftliche Relevanz" hieß.

Alle Autoren bei kunstundfilm.de

Berlin

Iran – Kunst und Kultur aus fünf Jahrtausenden

In Persien steht nicht nur eine der Wiegen der Weltzivilisation – die Region verband auch Jahrtausende lang Einflüsse aus Europa mit solchen aus Fernost. Das zeigt eine brillante Ausstellung in der James-Simon-Galerie; sie versammelt tatsächlich 5000 Jahre auf engstem Raum. ...weiter

72. Berlinale

Halbherziges Gesundschrumpfen

Die gute Nachricht ist: Die Filmfestspiele fanden statt. Die schlechte ist: Überzogene Sicherheitsvorkehrungen nahmen ihnen jeden Reiz und schreckten das Publikum ab. Die Preisträger decken wie üblich das Spektrum zwischen halbwegs zugänglich und sperrig pseudoavantgardistisch ab. ...weiter

Agnieszka Holland

Charlatan

(Kinostart: 20.1.) Männer, die auf Urinproben starren: Das Leben des tschechischen Kräuterheilers Jan Mikolášek verfilmt Regisseurin Agnieszka Holland als vielschichtiges Psychogramm eines schwulen Nonkonformisten, der in zwei Diktaturen verfolgt wurde. ...weiter

Andreas Koefoed

The Lost Leonardo

(Kinostart: 23.12.) „Salvator Mundi“ ist das teuerste und umstrittenste Gemälde der Welt: Stammt es von Leonardo da Vinci oder nicht? Seinen präzise argumentierenden Indizien-Prozess erweitert Doku-Regisseur Andreas Koefoed zum fesselnden Lehrstück über heutige Machtpolitik. ...weiter

Sergei Bondartschuk

Krieg und Frieden (WA)

(Kinostart: 18.11.) Das größte Kino-Epos aller Zeiten: Die siebenstündige Verfilmung des Romans von Leo Tolstoi durch Regisseur Sergej Bondartschuk brach 1966/67 alle Rekorde. Nun kommt sie digital restauriert wieder ins Kino: Nie sah sowjetischer Größenwahn besser aus. ...weiter

Eugene Boateng

Borga

(Kinostart: 28.10.) Reich werden ist schwer, reich scheinen umso mehr: Im Film von Regisseur York-Fabian Raabe gaukelt ein Exilant seiner Familie in Ghana Wohlstand vor – und ruiniert sich beinahe damit. Ein faszinierend facettenreiches Nord-Süd-Drama aus schwarzer Sicht. ...weiter

Berlin

Neueröffnung Museen Humboldt Forum

Globalkunst ohne Globalisierung: Das Humboldt Forum ergibt sich der Postkolonialismus-Debatte, betrachtet aber ansonsten alle Kulturen isoliert. Trotz steriler Überwältigungs-Ästhetik beglückt das Wiedersehen mit fantastischen Meisterwerken. ...weiter

Mohammad Rasoulof

Doch das Böse gibt es nicht

(Kinostart: 19.8.) Im Angesicht der Todesstrafe: In vier Episoden dekliniert der iranische Regisseur Mohammad Rasoulof durch, wie sich Individuen vor Hinrichtungen verhalten. Sein Berlinale-Gewinnerfilm 2020 beeindruckt durch existentielle Wucht und grausige Aktualität. ...weiter

Hu Guan

The 800

(DVD-Start: 22.4.21) Der kommerziell erfolgreichste Film 2020: Regisseur Hu Guan schildert in perfekter Action-Ästhetik eine Episode der japanisch-chinesischen Schlacht um Schanghai – mit verräterischen Einblicken in den Neomaoismus unter Staatschef Xi Jinping. ...weiter

71. Berlinale

Phantom-Festival der Anti-Ästhetik

Festspiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit: Nur das Fachpublikum sah alle Filme online. Dagegen blieben die Jury-Entscheidungen der langjährigen Tradition treu; Polit-Pädagogik und spröde Dokus zählen mehr als großes Kino. ...weiter