Nach Barcelona, London und Paris setzt Woody Allen seine Rundreise durch europäische Metropolen in Rom fort. In der ewigen Stadt inszeniert er vier Episoden: Mit etwas Wohlwollen kann man sie als vier Liebes-Geschichten betrachten.
Info
To Rome with Love
Regie: Woody Allen, 110 min., USA 2012;
mit: Penélope Cruz, Roberto Benigni, Alec Baldwin
Erstmals seit 2006 spielt Allen mit
Schnelle Szenen-Wechsel legen eine enge Verquickung der Episoden nahe, doch das erweist sich als falsch. Die Protagonisten laufen sich nicht einmal über den Weg. Dafür steht erstmals seit 2006 Woody Allen wieder selber vor der Kamera.
Offizieller Film-Trailer
Call-Girl Penélope Cruz als Verlobte
Als erfolgloser Opern-Regisseur Jerry besucht er seine Tochter, die mit einem linken Anwalt liiert ist. Dessen Vater ist Bestatter – und für Jerry ein begnadeter Freizeit-Tenor, der seine Arien allerdings nur unter der Dusche singt. Nun will ihn der Opern-Opa groß herausbringen.
Die geplante Heirat von Antonio und Milly steht dagegen unter einem schlechten Stern. Antonio soll eigentlich in die gute Gesellschaft eingeführt werden, bekommt aber unerwarteten Besuch von Call-Girl Anna (Penélope Cruz): Die gibt er gegenüber seinen Verwandten als seine Verlobte aus – während Milly einem Casanova in die Hände fällt.
Grundloser Ruhm für Langweiler
Ihren Freund droht auch Sally zu verlieren, als ihre kokette Freundin Monica sie besucht: Jack ist für sie sofort Feuer und Flamme. Allerdings warnt ihn der alternde Star-Architekt John (Alec Baldwin), der als eine Art allgegenwärtiges Über-Ich von Jack fungiert – vergeblich.
Ohne neuen Partner kommt der langweilige Bank-Angestellte Leopoldo aus: Er wird plötzlich grundlos berühmt – und niemand weiß, warum. Dennoch genießt er seine Prominenz, bis ihm die Nachstellungen der Paparazzi auf den Wecker gehen: offenbar eine Parodie auf den Star-Rummel in italienischen Medien.
Protagonisten ähneln Karikaturen
Hintergrund
Weitere Rezensionen finden Sie in der Presseschau bei Film-Zeit.
Lesen Sie hier einen Beitrag über die Doku "Woody Allen: A Documentary" von Robert B. Weide
und hier eine Besprechung des Films "Midnight in Paris" von Woody Allen
Kaum ein Klischee wird ausgelassen, das über Italien allgemein und Rom im Besonderen kursiert. Worauf die Handlungs-Stränge zugeschnitten sind – das macht etliche Gags arg vorhersehbar. Mangelnde Binnen-Logik der Episoden sollen allerlei Verwirrungen ausgleichen; die ergeben aber kaum Sinn.
Besser selbst nach Rom fliegen
Also ein Film für Woody-Allen-Fans und Italien-Liebhaber: Wem beim Anblick von Kolosseum, der Spanischen Treppe und schönen Trattorias warm ums Herz wird, der ist hier richtig. Alle anderen buchen besser selbst einen Flug nach Rom-Fiumicino.