Artikel von Bela Akunin (180)

Geboren 1972 in Woronesch/ Südwestrussland. Umsiedlung in die Bundesrepublik 1990. Studium der Politologie, Ethnologie und Kulturgeschichte Osteuropas in Bremen und Heidelberg. 1999 bis 2002 Weltreise durch vier Kontinente; Reportagen für Reisemagazine. Seither Beiträge für diverse Zeitschriften, Radiosender und Online-Kulturportale. Interessen: Alles in Wort, Schrift und Bild, was über den mitteleuropäischen Tellerrand hinausreicht.

Alle Autoren bei kunstundfilm.de

Mohammad Rasoulof

Die Saat des heiligen Feigenbaums

(Kinostart: 26.12.) Deutschlands Kandidat für den Auslands-Oscar: Ein Staatsanwalt im Iran macht Karriere, legt alle Skrupel ab – und zerstört durch Misstrauen seine Familie. Regisseur Mohammad Rasoulof seziert unbestechlich die Verheerungen einer Diktatur bei den Tätern; als makellos fesselndes Psychodrama. ...weiter

Pappi Corsicato

Jeff Koons: A Private Portrait

(Kinostart: 28.11.) Großmeister globalisierter Kitschkunst: Keiner erzielt damit höhere Erlöse als Jeff Koons. Doch das Doku-Porträt von Regisseur Pappi Corsicato ist eine kreuzbrave Home-Story voller Familienglück – die Methoden von Koons' Genie zur Selbstvermarktung kommen nur in Andeutungen vor. ...weiter

Javier Espada

Buñuel – Filmemacher des Surrealismus

(Kinostart: 10.10.) 100 Jahre surrealistische Bewegung: Zum Jubiläum legt Filmemacher Javier Espada eine Doku über ihren berühmtesten Regisseur vor. Sein Patchwork aus Bewegtbild-Schnipseln und launigen Kommentaren will surrealistisch inspiriert wirken – weckt aber eher Wünsche, die Originale zu sehen. ...weiter

Wiesbaden

Adivasi — Das andere Indien

Das ignorierte 120-Millionen-Volk: Indiens Ureinwohner werden marginalisiert und unterdrückt. Ihre archaischen Kulturen, ohnehin kaum bekannt, sind von Auslöschung bedroht. Zuvor stellt das Museum Wiesbaden sie in einer so informativen wie anschaulichen Studioausstellung vor – der ersten hierzulande. ...weiter

Völklingen

Der Deutsche Film – 1895 bis Heute

Halb Bilanz, halb Leistungsschau – die Völklinger Hütte und die Deutsche Kinemathek würdigen 120 Filme aus 128 Jahren. Eine opulente Präsentation mit teils eigenwilligen Akzenten macht deutlich: Anfangs von internationaler Strahlkraft, wird die nationale Kino-Produktion im Lauf der Zeit immer provinzieller. ...weiter

Daniel Kötter

Landshaft

(Kinostart: 30.5.) Spröde Idylle mit unsichtbarer Todesgefahr: Filmemacher Daniel Kötter dreht am armenischen Sewansee – auf drei Seiten von aserbaidschanischen Gipfeln umzingelt. Das ist der majestätischen Bergwelt nicht anzusehen, nur von Einheimischen zu hören; in einem brillant subtilen Doku-Essayfilm. ...weiter

Nuri Bilge Ceylan

Auf trockenen Gräsern

(Kinostart: 16.5.) Lost in Ostanatolien: Ein dorthin versetzter Lehrer hadert mit seinem Dienstort – zwei Frauen sorgen für Bewegung. Rund um seine grübelnde Hauptfigur entfaltet Regisseur Nuri Bilge Ceylan ein so diskretes wie eindrucksvolles Panorama der Folgen eines latenten Bürgerkriegs. ...weiter

Berlin

Ari-Arirang. Korea – Faszination für ein verschlossenes Königreich

Eine Premiere: Das Museum für Asiatische Kunst und das Ethnologische Museum richten ihre erste Sonderausstellung im Humboldt Forum aus. Doch über die koreanische Kultur erfährt man wenig – den Schauraum füllen willkürlich ausgewählte Exponate wie Kopfbedeckungen und Theatermasken. ...weiter

Felipe Gálvez

Colonos

(Kinostart: 15.2.) Mehr als ein Spätwestern von der Südhalbkugel: Zum Schutz der Herden von Schafzüchtern in Feuerland massakrierten ihre Söldner um 1900 dort lebende Indigene. Diesen Völkermord inszeniert Regisseur Felipe Galvéz eine Stunde lang in betörend malerischen Bildern – dann kippt der Film. ...weiter

C. J. «Fiery» Obasi

Mami Wata

(Kinostart: 11.1.) Schwarzweißer Fiebertraum: Den Konflikt zwischen Tradition und Moderne inszeniert der nigerianische Regisseur C. J. Obasi als hyperstilisierte Parabel. Protagonisten mit aufwändiger Gesichtsbemalung und Kopfputzen agieren in tropischen Kulissen – ein unvergessliches Seherlebnis. ...weiter