Artikel von Bela Akunin (182)

Geboren 1972 in Woronesch/ Südwestrussland. Umsiedlung in die Bundesrepublik 1990. Studium der Politologie, Ethnologie und Kulturgeschichte Osteuropas in Bremen und Heidelberg. 1999 bis 2002 Weltreise durch vier Kontinente; Reportagen für Reisemagazine. Seither Beiträge für diverse Zeitschriften, Radiosender und Online-Kulturportale. Interessen: Alles in Wort, Schrift und Bild, was über den mitteleuropäischen Tellerrand hinausreicht.

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Michail Lockshin

Kreml kann Bulgakow nicht verbieten

Kassenschlager trotz Zensur und Boykott: Die Neuverfilmung der Stalinismus-Satire „Der Meister und Margarita“ von Michail Bulgakow wurde 2024 in Russland zum Kino-Hit. Warum, erklärt Regisseur Michail Lockshin – mit Fantasy-Sowjet-Architektur und August Diehl als deutscher Verkörperung des Teufels. ...weiter
Walter Salles

Für immer hier

(Kinostart: 13.3.) Es bleibt in der Familie: Als ihr Mann während der Militärdiktatur in Brasilien verschwindet, hält seine Gattin ihre Lieben zusammen. Regisseur Walter Salles feiert eine starke Frau, von Fernanda Torres grandios verkörpert. Das Politische ist privat – und mit dem Auslands-Oscar prämiert. ...weiter

Mohammad Rasoulof

Die Saat des heiligen Feigenbaums

(Kinostart: 26.12.) Deutschlands Kandidat für den Auslands-Oscar: Ein Staatsanwalt im Iran macht Karriere, legt alle Skrupel ab – und zerstört durch Misstrauen seine Familie. Regisseur Mohammad Rasoulof seziert unbestechlich die Verheerungen einer Diktatur bei den Tätern; als makellos fesselndes Psychodrama. ...weiter

Pappi Corsicato

Jeff Koons: A Private Portrait

(Kinostart: 28.11.) Großmeister globalisierter Kitschkunst: Keiner erzielt damit höhere Erlöse als Jeff Koons. Doch das Doku-Porträt von Regisseur Pappi Corsicato ist eine kreuzbrave Home-Story voller Familienglück – die Methoden von Koons' Genie zur Selbstvermarktung kommen nur in Andeutungen vor. ...weiter

Javier Espada

Buñuel – Filmemacher des Surrealismus

(Kinostart: 10.10.) 100 Jahre surrealistische Bewegung: Zum Jubiläum legt Filmemacher Javier Espada eine Doku über ihren berühmtesten Regisseur vor. Sein Patchwork aus Bewegtbild-Schnipseln und launigen Kommentaren will surrealistisch inspiriert wirken – weckt aber eher Wünsche, die Originale zu sehen. ...weiter

Wiesbaden

Adivasi — Das andere Indien

Das ignorierte 120-Millionen-Volk: Indiens Ureinwohner werden marginalisiert und unterdrückt. Ihre archaischen Kulturen, ohnehin kaum bekannt, sind von Auslöschung bedroht. Zuvor stellt das Museum Wiesbaden sie in einer so informativen wie anschaulichen Studioausstellung vor – der ersten hierzulande. ...weiter

Völklingen

Der Deutsche Film – 1895 bis Heute

Halb Bilanz, halb Leistungsschau – die Völklinger Hütte und die Deutsche Kinemathek würdigen 120 Filme aus 128 Jahren. Eine opulente Präsentation mit teils eigenwilligen Akzenten macht deutlich: Anfangs von internationaler Strahlkraft, wird die nationale Kino-Produktion im Lauf der Zeit immer provinzieller. ...weiter

Daniel Kötter

Landshaft

(Kinostart: 30.5.) Spröde Idylle mit unsichtbarer Todesgefahr: Filmemacher Daniel Kötter dreht am armenischen Sewansee – auf drei Seiten von aserbaidschanischen Gipfeln umzingelt. Das ist der majestätischen Bergwelt nicht anzusehen, nur von Einheimischen zu hören; in einem brillant subtilen Doku-Essayfilm. ...weiter

Nuri Bilge Ceylan

Auf trockenen Gräsern

(Kinostart: 16.5.) Lost in Ostanatolien: Ein dorthin versetzter Lehrer hadert mit seinem Dienstort – zwei Frauen sorgen für Bewegung. Rund um seine grübelnde Hauptfigur entfaltet Regisseur Nuri Bilge Ceylan ein so diskretes wie eindrucksvolles Panorama der Folgen eines latenten Bürgerkriegs. ...weiter

Berlin

Ari-Arirang. Korea – Faszination für ein verschlossenes Königreich

Eine Premiere: Das Museum für Asiatische Kunst und das Ethnologische Museum richten ihre erste Sonderausstellung im Humboldt Forum aus. Doch über die koreanische Kultur erfährt man wenig – den Schauraum füllen willkürlich ausgewählte Exponate wie Kopfbedeckungen und Theatermasken. ...weiter