
Ein gepeinigter Lehrkörper schlägt zurück: Die Lehrerin Moriguchi erklärt ihrer siebten Klasse am letzten Schultag, dass sie ihren Job aufgibt. Vor vier Monaten sei ihre Tochter Manami gestorben, ermordet von zwei Mitschülern. Den Übeltätern habe sie HIV-verseuchtes Blut in die Pausenmilch gespritzt, setzt der Racheengel hinzu – und entlässt die verblüfften Sechstklässler in die Sommerferien.
Info
Geständnisse - Confessions
Regie: Tetsuya Nakashima, Japan 2010, 106 min.; mit: Takako Matsu, Masaki Okada, Yoshino Kimura
Naoki entzieht sich dem Mitschüler-Mob durch Cocooning: Er bleibt daheim und wäscht sich nicht mehr. Seine überfürsorgliche Mutter Yuko und der engagierte Junglehrer Terada sind ratlos. Yuko will mit ihrem Sohn Selbstmord begehen, doch sie bleibt allein auf der Strecke.
Lehrerin tötet Mutter
Obwohl es den Richtigen getroffen hätte: Naoki ertränkte Manami, um Shuya zu imponieren. Der hatte zuvor für die Lehrertochter einen raffinierten Tötungsplan ausgetüftelt, um in die Schlagzeilen zu kommen. Nun will er mit einer Bombe seine Mitschüler hinmetzeln. Doch Moriguchi arrangiert, dass die Bombe Shuyas Mutter tötet – ihre Rache ist perfekt.
Offizieller Filmtrailer
Japans Schulsystem gilt als hart: Sein Drill, Konformitäts- und Leistungsdruck sind aus europäischer Sicht für Kinderseelen unbekömmlich. Folgt man Regisseur Nakashima, muss es die Hölle sein. Damit trifft er offenbar bei seinen Landsleuten einen Nerv: «Confessions» gewann in Japan die vier wichtigsten Filmpreise und war für den Auslands-Oscar nominiert.
Durchgestylte Kaltfarben-Ästhetik
Schulabgänger, die auf eine halbwegs erträgliche Zeit zurückblicken, dürfte dieser Film aber befremden. Dem arg konstruierten Plot fehlt jede plausible psychologische Motivierung. Wer hier wen beeindrucken will, indem er andere abmurkst, wird bald unbegreiflich.
Hintergrund
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