Axel Ranisch

Orphea in Love

(Kinostart: 1.6.) Ich fühl mich Oper: In seinem neuen Film erzählt Regisseur Axel Ranisch die alte Geschichte von Orpheus und Eurydike – mit umgekehrten Gendervorzeichen und an Originalschauplätzen, die wie Kulissen aussehen. Mit einem bunten Strauß kanonischer Arien und alten Bekannten aus dem eigenen Filmkosmos befreit er die Oper für eine Spielfilmlänge vom Muff des Elitären. ...weiter
30.05.2023

İlker Çatak

Das Lehrerzimmer

(Kinostart: 4.5.) Gute Vorsätze als Weg in die Hölle: Das Scheitern einer Junglehrerin inszeniert Regisseur İlker Çatak als punktgenaue Studie der Eskalation von Vorwürfen, die alle Beteiligten überrollt. Darin brilliert Leonie Benesch als Berufsanfängerin, die über ihren Übereifer stolpert. ...weiter
02.05.2023

Ann Oren

Piaffe

(Kinostart: 4.5.) Pferdemädchen im Wortsinne: Eine junge Geräuschemacherin verwandelt sich in einen weiblichen Zentaur. Ihre verklausulierte Parabel auf Transsexualität inszeniert die israelische Regisseurin Ann Oren als mutige Mischung aus Videokunst, Traumwelt und altmodischer Kino-Hommage. ...weiter

Birgit Schulz

Der Illusionist

(Kinostart: 27.4.) Homestory mit Großbetrüger: Als Kunstberater der Bosse vermittelte Helge Achenbach zeitgenössische Werke an schwerreiche Kunden – bis ihn Eitelkeit und Gier in den Knast brachten. Filmemacherin Birgit Schulz porträtiert ihn nachsichtig und lässt Kunstmarkt-Mechanismen unbeleuchtet. ...weiter
25.04.2023

Christian Petzold

Roter Himmel

(Kinostart: 20.4.) Strandspaziergänge vor flammendem Inferno: Vier junge Leute vertändeln den Sommer im Ferienhaus, während hinter ihnen der Wald abbrennt. Für seine federleicht satirische Sittenkomödie in der Tradition von Eric Rohmer erhielt Regisseur Christian Petzold den Silbernen Bären. ...weiter
19.04.2023

Emily Atef

Irgendwann werden wir uns alles erzählen

(Kinostart: 13.4.) Softporno mit seelischem Tiefgang: Kurz nach dem Mauerfall erlebt eine 19-Jährige in der thüringischen Provinz eine Amour fou. In der Hauptrolle beeindruckt Marlene Burow als sinnliche Nymphe, Regisseurin Emily Atef schwelgt in pittoresken Bildern – aber alles verpufft folgenlos. ...weiter
11.04.2023

Sandra Hüller

Sisi & Ich

(Kinostart: 30.3.) Monarchin sein ist schwer, ihr dienen noch viel mehr: Regisseurin Frauke Finsterwalder zerlegt den Mythos von Kaiserin Elisabeth von Österreich, genannt Sisi, aus der Perspektive einer Hofdame. Samt Popsongs und Klischees an der Grenze zum Albernen – eine schillernde Aktualisierung. ...weiter
29.03.2023

Sophie Linnenbaum

The Ordinaries

(Kinostart: 30.3.) Die Welt der Filmrollen als Klassengesellschaft: „Hauptfiguren“ diskriminieren „Outtakes“, wie im richtigen Leben. Regisseurin Sophie Linnenbaum entwirft eine verspielte SciFi-Coming-of-Age-Dystopie wie in Fantasy-Jugendromanen, aber voller geistreicher Ideen und Scherze. ...weiter
28.03.2023

John Malkovich

Seneca

(Kinostart: 23.3.) Leben als Kunst, das Sterben zu lernen: Der berühmte Freitod des antiken Philosophen war eine grausige Quälerei. Seinen Selbstwiderspruch seziert Regisseur Robert Schwentke als pointierte Groteske – mit dem sagenhaft redseligen John Malkovich als einem Virtuosen folgenloser Rhetorik. ...weiter
20.03.2023

Michael P. Aust + Tessa Knapp

Can and me

(Kinostart: 9.3.) Krautrock im Proto-Techno-Groove: Irmin Schmidt und seine Band Can waren in den 1970ern der bundesdeutschen Popkultur um Dekaden voraus. Das dokumentiert das Regie-Duo Aust und Knapp anschaulich und nostalgiefrei als Porträt des letzten lebenden Gründungsmitglieds. ...weiter
06.03.2023

Jörg Adolph

Vogelperspektiven

(Kinostart: 16.2.) Gefiederte Freunde beobachten, bevor sie aussterben: In seiner Naturdoku zwischen Poesie und Aktivismus stellt Regisseur Jörg Adolph passionierte Vogelschützer vor, die zum Engagement einladen – doch der Film verzettelt sich mit zu vielen Themen und Schauplätzen. ...weiter
13.02.2023

Alex Schaad

Aus meiner Haut

(Kinostart: 2.2.) Science Fiction auf zwischenmenschlicher Ebene: Regisseur Alex Schaad zeigt in seinem Gedankenspiel, was passieren könnte, wenn der Geist von Individuen in andere Körper schlüpft – mit dem Fazit: Verliere deine Seele, um sie zu gewinnen, und gib sie weg, um sie wiederzufinden. ...weiter
31.01.2023

Pepe Danquart

Daniel Richter

(Kinostart: 2.2.) Von der Hamburger Punkszene ins Zentrum des globalen Kunstmarkts: Daniel Richter ist einer der höchstbezahlten deutschen Maler. Die Cinemascope-Doku von Regisseur Pepe Danquart beobachtet geduldig im Atelier und in der Außenwelt, wie ein großformatiger Gemäldezyklus entsteht. ...weiter
30.01.2023

Florian Hoffmann

Stille Post

(Kinostart: 15.12.) Machtkampf um die Aufmerksamkeit des Publikums: Amateurvideos über Kämpfe in Kurdistan, die ein Exilkurde prüfen soll, sind erst nachrichtenwürdig, nachdem sie manipuliert wurden. Regisseur Florian Hoffmann stellt eindringlich die Mechanismen der Spektakelgesellschaft dar. ...weiter
12.12.2022

Nastassja Kinski + Albrecht Schuch

Die Stillen Trabanten

(Kinostart: 1.12.) Nachts werden Sehnsüchte wach: Im Episodenfilm von Regisseur Thomas Stuber nach Erzählungen von Clemens Meyer erleben gewöhnliche Leute emotional aufwühlende Begegnungen. Alle Akteure haben ihre Ecken und Kanten, und nicht jede Hoffnung erfüllt sich – wie im wirklichen Leben. ...weiter
29.11.2022

Hans-Christian Schmid

Wir sind dann wohl die Angehörigen

(Kinostart: 3.11.) Realismus statt Spektakel: Die Reemtsma-Entführung 1996, einen der spektakulärsten Kriminalfälle der bundesdeutschen Geschichte, schildert Regisseur Hans-Christian Schmid aus der Perspektive seines 13-jährigen Sohnes – als Coming-of-Age-Geschichte besonderer Art. ...weiter
02.11.2022

Fatih Akin

Rheingold

(Kinostart: 27.10.) Expedition ins Paralleluniversum der Gangsta-Rapper: 2009 erbeutete der Deutschkurde Xatar 1,7 Millionen Euro in Gold. Sein zweites, in der Haft aufgenommenes Album machte ihn zum Star – sein Leben verfilmt Regisseur Fatih Akin als rasante Räuberpistole zwischen Irak und Bonn. ...weiter
25.10.2022

Thomas von Steinaecker

Werner Herzog – Radical Dreamer

(Kinostart: 27.10.) Die Welt als Abenteuerspielplatz – ihn hat Werner Herzog bis an die Grenzen des Sichtbaren ausgelotet. Höhepunkte seines Riesenwerks von 70 Filmen lässt Thomas von Steinaeckers Doku unprätentiös Revue passieren; eine wunderbare Würdigung zum 80. Geburtstag. ...weiter

Henriette Confurius

Schweigend steht der Wald

(Kinostart: 27.10.) Und ewig schweigen die Wälder: Studentin Anja will das Verschwinden ihres Vaters in der Oberpfalz aufklären. Sie stößt auf eine Mauer des Schweigens – Regisseurin Saralisa Volm inszeniert ihr Debüt als düster grünstichigen Thriller, in dem die Wahrheit unter dem Wurzelwerk liegt. ...weiter
24.10.2022

Sönke Wortmann

Der Nachname

(Kinostart: 22.10.) Familiendrama im Ferienhaus: Die Mutter heiratet ihren Adoptivsohn, die Tochter der Haushälterin soll als Leihmutter ein Kind für sie austragen. Den Nachfolger seiner „Vornamen“-Erfolgskomödie vergeigt Regisseur Sönke Wortmann mit kleinlichen Konflikten und verschleppter Komik. ...weiter
18.10.2022

Maggie Peren

Der Passfälscher

(Kino-Start: 13.10.) Gut getarnt durch Uniform und schneidiges Auftreten: Regisseurin Maggie Peren lässt den jüdischen Zeichner Cioma Schönhaus im Jahr 1942 unbehelligt durch Berlin im Zweiten Weltkrieg ziehen. Bei aller lässigen Nonchalance bleibt unklar, woher er Kraft und Mut dazu nimmt. ...weiter
10.10.2022

Aelrun Goette

In einem Land, das es nicht mehr gibt

(Kinostart: 6.10.) Als Model im real existierenden Sozialismus: Suzi fliegt von der Schule, weil sie Verbotenes liest – und landet unversehens mitten in der Ostberliner Bohème. Regisseurin Aelrun Goette beschreibt das Leben kurz vor der Wende – zwischen Subkultur und Anpassung. ...weiter
05.10.2022

Albrecht Schuch + Daniel Brühl

Im Westen nichts Neues

(Kinostart: 29.9.) Nach fast 100 Jahren die erste deutsche Verfilmung: Regisseur Edward Berger wagt sich an den berühmten deutschen Anti-Kriegs-Roman von Erich Maria Remarque – und liefert wie dieser eine expressive Schilderung der Gräuel im Granatenhagel an der Westfront des 1. Weltkriegs. ...weiter
29.09.2022

Elyas M'Barek

Tausend Zeilen

(Kinostart: 29.9.) Den Leuten erzählen, was sie hören wollen: Damit wurde der Hochstapler Claas Relotius zum Starreporter, bis er 2018 aufflog. Diesen Medienskandal verfilmt Komödien-Mogul Michael Bully Herbig – als klischeelastige Heldenreise, aber mit tiefen Einblicken in Defizite des Medienbetriebs. ...weiter
28.09.2022

Cem Kaya

Liebe, D-Mark und Tod – Aşk, Mark ve Ölüm

(Kinostart: 29.9.) Zwölf Goldene Schallplatten, aber nie in der deutschen Hitparade: Die Musik türkischer Migranten spielt in einem Paralleluniversum. Ihre Geschichte breitet die Doku von Regisseur Cem Kaya als launiges Patchwork aus – eine faszinierende Expedition ins Unbekannte. ...weiter
27.09.2022