Berlin

Phantome der Nacht – 100 Jahre Nosferatu

Die Geburt des Vampirfilms aus dem Geist der Werbegrafik: Der Produzent von Murnaus Stummfilm-Klassiker war Esoteriker und Reklame-Profi. Zum 100. Jubiläum der Uraufführung zeigt die Sammlung Scharf-Gerstenberg Einflüsse, Entstehung und Wirkung – originell und angemessen düster inszeniert. ...weiter

Speyer

Die Habsburger im Mittelalter – Aufstieg einer Dynastie

Mächtiger geht es nicht: Keine Dynastie in Europa hat länger ge- und mehr Territorien beherrscht als die Habsburger. Wie ihnen das gelang, zeichnet das Historische Museum der Pfalz aufwändig und einfallsreich nach; aber nur die ersten 250 Jahre – das folgende Weltreich fehlt. ...weiter

Leipzig

Olga Costa – Dialoge mit der mexikanischen Moderne

Mexikanische Malerei des 20. Jahrhunderts wird hierzulande sehr selten gezeigt. Eine überschaubare Auswahl bietet das Museum der bildenden Künste, deklariert als Werkschau einer gebürtigen Leipzigerin – mit dem paradoxen Effekt, dass die Beigaben viel mehr beeindrucken als die Titularkünstlerin. ...weiter

Emilia Clarke + Chiwetel Eijofor

Baby To Go

(Kinostart: 11.1.) Nachwuchs aus dem Überraschungs-Ei: Ein hippes New Yorker Paar lässt sein künftiges Kind von einem Dienstleister ausbrüten. Die SciFi-Satire von Regisseurin Sophie Barthes auf Helikopter-Eltern mit Kontrollwahn schneidet radikal ethische Fragen an, macht aber am Ende einen Rückzieher. ...weiter

C. J. «Fiery» Obasi

Mami Wata

(Kinostart: 11.1.) Schwarzweißer Fiebertraum: Den Konflikt zwischen Tradition und Moderne inszeniert der nigerianische Regisseur C. J. Obasi als hyperstilisierte Parabel. Protagonisten mit aufwändiger Gesichtsbemalung und Kopfputzen agieren in tropischen Kulissen – ein unvergessliches Seherlebnis. ...weiter

Sofia Coppola

Priscilla

(Kinostart: 4.1.) Szenen einer Promi-Ehe: Regisseurin Sofia Coppola betrachtet in ihrem Biopic der etwas anderen Art Elvis Presley aus der Perspektive seiner Frau Priscilla. Während der King of Rock'n'Roll ganz privat mit allerlei Schwächen porträtiert wird, bleibt die Hauptfigur irritierend unscharf. ...weiter

Kunst+Film-Video des Monats:

„Geniale Frauen“ ist ein genialer Titel für eine Ausstellung: Damit hat sie 52 Prozent des Publikums auf ihrer Seite. Allerdings ist diese Beispielsammlung über 30 „Künstlerinnen und ihre Weggefährten“ vom 16. bis 18. Jahrhundert etwas überladen. Nach der ersten Station in Hamburg (vgl. Video) nun bis 30.6. im Kunstmuseum Basel.

Auch neu im Kino ab 25. April

  • Arthur der Große“ mit Mark Wahlberg („Alles Geld der Welt“, „Broken City“): Drama – Extremsportler will Abenteuerlauf in Begleitung eines Straßenköters gewinnen.
  • „Mars Express“: SciFi-Thriller aus Frankreich im Neo-Noir-Stil: Menschen kämpfen gegen Roboter im Jahr 2200.
  • Vom Ende eines Zeitalters“: Doku über das Ende des Bergbaus in Deutschland.
  • „Berlin Utopiekadaver“: Doku über die letzten von Linksautonomen besetzten Häuser.
  • „Spy x Family Code: White“: Anime-Actionkomödie aus Japan – Familie muss Welt retten.

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Hamburg

Femme Fatale: Blick – Macht – Gender

Kampf der Geschlechter, nächste Runde: Erotisch aufgeladene Fantasien von männermordenden Frauen geistern seit alters her durch die abendländische Kultur. 200 drastische Darstellungen zeigt die Hamburger Kunsthalle – um sie am Ende für überholt zu erklären: mit Gegenwartskunst, die Diversität feiert. ...weiter

Mannheim

Becoming CoBrA – Anfänge einer europäischen Kunstbewegung

Nach uns die Freiheit: Schon während des Zweiten Weltkriegs probten Künstler unter NS-Besatzung den ästhetischen Aufstand. Vor allem in Dänemark, den Niederlanden und Belgien – 1948 gründeten sie gemeinsam CoBrA. Wie diese wilde Bilderstürmer-Malerei entstand, führt die Kunsthalle anschaulich vor. ...weiter

Frankfurt am Main

Guido Reni – Der Göttliche

Meister des himmelnden Blicks: Wohl kein Barockmaler ist so häufig nachgeahmt worden wie Guido Reni – seine Heiligenbilder finden sich bis heute in vielen katholischen Kirchen. Mit einer großen Retrospektive will das Städel Museum ihn aus der Kitsch-Ecke holen; das gelingt nur zum Teil. ...weiter

Ayşe Polat

Im toten Winkel

(Kinostart: 4.1.) Traumata zwingen zum Leben in der Vergangenheit: Ein deutsches Filmteam will in der Südosttürkei eine Doku über Kurden-Aktivisten drehen und gerät zwischen die Fronten. Es bleibt nicht das einzige Opfer – Regisseurin Ayşe Polat inszeniert mitreißend einen fesselnden Polit-Thriller. ...weiter

Hayao Miyazaki

Der Junge und der Reiher

(Kinostart: 4.1.) Fantasy zur Conditio humana: Hayao Miyazaki, der japanische Disney, erzählt eine Coming-of-Age-Story über einen Jungen, der um seine Mutter trauert – als Wandler zwischen zwei Welten mit brillanten Bildern voller überbordender Fantasie. Ein West-Ost-Crossover im prekären Gleichgewicht. ...weiter

Berlin

Großes Kino – Filmplakate aller Zeiten

Keine Kassenschlager ohne Kinoplakate: Trotz Digitalisierung bleiben sie die wichtigsten Werbeträger für Filme. 300 Exemplare seit Beginn der bewegten Bilder präsentiert die Kunstbibliothek – die Geschichte des Mediums ist so abwechslungsreich und interessant wie ein kurzweiliger Kinobesuch. ...weiter

Aktuelle Top-Ausstellungen

  • „The Culture. Hip-Hop und zeitgenössische Kunst im 21. Jahrhundert“ bis 26.5. in der Schirn, Frankfurt am Main
  • „Paris 1874: Revolution in der Kunst – Vom Salon zum Impressionismus“ bis 28.7. im Wallraf-Richartz-Museum, Köln
  • „Hilma af Klint und Wassily Kandinsky. Träume von der Zukunft“: zwei Mal Abstraktion bis 11.8. im K20, Düsseldorf
  • „1300 Jahre Klosterinsel Reichenau“ bis 20.10. im Archäologischen Landesmuseum, Konstanz
  • 60. Biennale: weltgrößte Ausstellung zeitgenössischer Kunst bis 24.11. an diversen Orten in Venedig

Arthouse-Kino Top 10 Charts

    1. „Back to Black“ von Sam Taylor-Johnson
    2. „Morgen ist auch noch ein Tag“ von P. Cortellesi
    3. „Ein Glücksfall“ von Woody Allen
    4. „Andrea lässt sich scheiden“ von Josef Hader
    5. „Civil War“ von Alex Garland
    6. „Es sind die kleinen Dinge“ von Mélanie Auffret
    7. „The Zone of Interest“ von Jonathan Glazer
    8. „Evil does not exist“ von Ryûsuke Hamaguchi
    9. „Die Herrlichkeit des Lebens“
    10. „Kleine schmutzige Briefe“ von Thea Sharrock
Bremen

Sunset – Ein Hoch auf die sinkende Sonne

In Zeiten des abnehmenden Lichts: Die Kunsthalle Bremen präsentiert 120 Sonnenuntergänge vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart, sämtlich auf der Horizontline aufgereiht – ein heiterer und farbintensiver Rundgang voller anregender kunsthistorischer und naturwissenschaftlicher Einblicke. ...weiter

Chemnitz

Pompeji und Herculaneum – Leben und Sterben unter dem Vulkan

Kein Untergang lebt länger fort: Die Ruinen beider Städte am Golf von Neapel, unter Vesuv-Asche und -Lava konserviert, machen antiken Alltag für die Nachwelt anschaulich. Das zeigt die Ausstellung im SMAC mit geschicktem Multimedia-Einsatz – archäologische Aspekte bleiben unterbelichtet. ...weiter

Aachen

Belkis Ayón: Ya Estamos Aquí

Mein Leben im Busch der Geister: Die früh verstorbene Künstlerin Belkis Ayón hat die Mythen der afrokubanischen Abakuá-Religion in monumentale Druckgrafiken übertragen. Ihr so faszinierendes wie verstörendes Werk zeigt das Ludwig Forum – in der ersten Retrospektive im deutschsprachigen Raum. ...weiter

Andrew Legge

Lola

(Kinostart: 28.12.) Schwestern schreiben Weltkriegs-Geschichte: mit einer Maschine, die Radio- und TV-Signale aus der Zukunft empfängt. Mit kleinem Budget und umso größerem Ideenreichtum gelingt Regisseur Andrew Legge eine fantastische Parabel mit Groove auf die Janusköpfigkeit der Wissenschaft. ...weiter

Éric Toledano + Olivier Nakache

Black Friday for Future

(Kinostart: 28.12.) Knietief im Dispo: Einmal mehr lassen die Regisseure Éric Toledano und Olivier Nakache zwei unterschiedliche Milieus aufeinanderprallen. Ihre Komödie um zwei hochverschuldete Konsum-Junkies und eine Gruppe von Klima-Aktivisten hat nur einen Haken: Sie ist nicht komisch. ...weiter

Fanny Ardant + John Malkovich

Monsieur Blake zu Diensten

(Kinostart: 21.12.) Flucht aus der Verantwortung: Ein verwitweter Unternehmer schöpft als Butler in der französischen Provinz neuen Lebensmut. In der gut gelaunten Verfilmung seines eigenen Romans kann sich Regisseur Gilles Legardinier auf seinen frankophilen Hauptdarsteller verlassen. ...weiter