München

Samnium + die Samniten – Roms letzter Rivale

Wehe den Besiegten: Die Samniten leisteten lange Widerstand gegen die Römer, bevor sie unterworfen wurden. Wie schwierig es ist, ein genaues Bild dieses mysteriösen Volks zu gewinnen, zeigt die bislang umfassendste und bedeutendste Ausstellung über sie in den Staatlichen Antikensammlungen. ...weiter

Potsdam + Wien

Die Form der Freiheit – Abstraktion nach 1945

Aufregende Anarchie auf der Leinwand: In der Nachkriegszeit dominierte ungegenständliche Malerei die Westkunst. Abstrakter Expressionismus und Informel gaben sich radikal subjektiv – eindrucksvolle Beispiele von 50 Künstlern versammelt der Epochen-Überblick im Museum Barberini. ...weiter

Aschaffenburg

Christian Schad Museum – Neueröffnung

Neusachlicher Maler der mondänen Moderne, Esoteriker und Opportunist: Christian Schad war eine der schillerndsten Künstlerpersönlichkeiten der Zwischenkriegszeit. Ein neues, ihm gewidmetes Museum präsentiert opulent und anschaulich sämtliche Facetten von Werk und Charakter. ...weiter

Craig Gillespie

Dumb Money – Schnelles Geld

(Kinostart: 2.11.) Dumb Movie: Die Spekulationsblase mit „GameStop“-Aktien, die 2021 Wall Street erschütterte, verklärt Regisseur Craig Gillespie zum Klassenkampf von Kleinanlegern gegen das Großkapital. Doch Zocker, die auf Online-Broker-Apps herumtippen, sind so aufregend wie der Börsenreport. ...weiter

Paloma Zapata

La Singla

(Kinostart: 2.11.) Eine Gehörlose als Tanz-Star: Ohne akustische Wahrnehmung wurde Antoñita Singla eine der berühmtesten Flamenco-Interpretinnen der 1960/70er Jahre – bis sie plötzlich verschwand. Regisseurin Paloma Zapata spürt ihr nach; mit einem originellen Mix aus Doku-Material und Spielszenen. ...weiter

Timm Kröger

Der Titel ist etwas größenwahnsinnig

Inspiration schlägt Berechnung: Am Anfang seines Films “Die Theorie von Allem” standen innere Bilder von Schwarzweiß-Bergen, Physikern auf Skiern und einem Hotel mit Geheimnis, erzählt Regisseur Timm Kröger. Die Handlung sei bewusst so konstruiert, dass man sie beim ersten Ansehen nicht verstehen kann. ...weiter

Kunst+Film-Video des Monats:

„Geniale Frauen“ ist ein genialer Titel für eine Ausstellung: Damit hat sie 52 Prozent des Publikums auf ihrer Seite. Allerdings ist diese Beispielsammlung über 30 „Künstlerinnen und ihre Weggefährten“ vom 16. bis 18. Jahrhundert etwas überladen. Nach der ersten Station in Hamburg (vgl. Video) nun bis 30.6. im Kunstmuseum Basel.

Auch neu im Kino ab 18. April

  • „Es sind die kleinen Dinge“ mit Michel Blanc („Der Aufsteiger – L’éxercice de l’État“): französische Komödie – ein Bretagne-Dorf wehrt sich gegen die Schließung seiner Schule.
  • „Die Liebe in ungleichen Zeiten“: Sansibar 1962, kurz vor der Unabhängigkeit – Drama über die Beziehung eines Freiheitskämpfers und einer Indo-Sansibarin.
  • Amsel im Brombeerstrauch“: Dramödie aus Georgien – eine 50-jährige, ledige Ladenbesitzerin verliebt sich.
  • „Adagio – Erbarmungslose Stadt“ mit Toni Servillo („Loro – Die Verführten“, „La Grande Bellezza“): Korruptions- und Unterwelt-Thriller über Sohn eines Gangsterbosses in Rom.

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Berlin

No Master Territories: Feminist Moving Image

Emanzipation frauenbewegter Bilder: Das Haus der Kulturen der Welt stellt feministische Filmemacherinnen mit Werken aus den 1970er bis 1990er Jahren vor. Beim Rückblick fällt auf: Trotz ähnlicher Themen waren die Pionierinnen origineller und experimentierfreudiger als ihre Nachfolgerinnen. ...weiter

Kassel

documenta fifteen: documenta Halle und Ottoneum

Die Jagd auf antisemitische Kunstwerke nimmt inquisitorische Züge an – obwohl fast alle Beiträge nichts damit zu tun haben, wie ein Rundgang durch die documenta Halle und das Ottoneum zeigt. Doch das lumbung-Prinzip bedroht das Geschäftsmodell des Kunstmarkts. Da hilft nur: Nächstes Mal in Jerusalem! ...weiter

Berlin

Hollywood

Als die Filmbilder stehen lernten: Ohne Set- und Werbe-Fotografie ist Kino nicht denkbar. Ihre Entwicklung zeichnet das Museum für Fotografie in einer kompakten Ausstellung mustergültig nach – von glamourösen Star-Porträts bis zur Demontage des Mythos durch Freaks am Straßenrand. ...weiter

Timm Kröger

Die Theorie von Allem

(Kinostart: 26.10.) Hätte, könnte, würde: Ein Physiker-Kongress 1962 in den Schweizer Alpen mutiert zum Schauplatz mysteriöser Vorfälle und Tor zu einer temporären Parallelwelt. Das hervorragend inszenierte Vexierspiel von Regisseur Timm Kröger verweigert sich jedoch schlüssigen Erklärungen. ...weiter

Jean-Pierre + Luc Dardenne

Tori & Lokita

(Kinostart: 26.10.) Europa von unten: Das sozialrealistische Drama der Dardenne-Brüder zeigt, wie blind die Bürokratie für zwischenmenschliche Beziehungen ist – das treibt zwei junge Flüchtlinge aus Afrika in die Illegalität. Der unbequeme Film ist ein nüchternes Plädoyer für Humanismus. ...weiter

Martin Scorsese

Killers of the Flower Moon

(Kinostart: 19.10.) Der Feind in meinem Bett: Um 1920 heirateten durch Öl reich gewordene Indianerinnen weiße Männer – die sie dann umbrachten. Die Osage-Mordserie schildert Regisseur Martin Scorsese als perfekt inszeniertes Gewalt-Epos, in dem DiCaprio und De Niro erstmals seit 30 Jahren gemeinsam auftreten. ...weiter

Aktuelle Top-Ausstellungen

  • „Tony Cragg. Please touch!“: zeitgenössische Skulpturen zum Berühren bis 26.5. im Kunstpalast, Düsseldorf
  • „The Culture. Hip-Hop und zeitgenössische Kunst im 21. Jahrhundert“ bis 26.5. in der Schirn, Frankfurt am Main
  • „Paris 1874: Revolution in der Kunst – Vom Salon zum Impressionismus“ bis 28.7. im Wallraf-Richartz-Museum, Köln
  • „Caspar David Friedrich. Unendliche Landschaften“ vom 19.4. bis 4.8. in der Alten Nationalgalerie, Berlin
  • „Hilma af Klint und Wassily Kandinsky. Träume von der Zukunft“: Zwei Mal Abstraktion bis 11.8. im K20, Düsseldorf

Arthouse-Kino Top 10 Charts

    1. „Morgen ist auch noch ein Tag“ von P. Cortellesi
    2. „Back to Black“ von Sam Taylor-Johnson
    3. „Andrea lässt sich scheiden“ von Josef Hader
    4. „Ein Glücksfall“ von Woody Allen
    5. „The Zone of Interest“ von Jonathan Glazer
    6. „Kleine schmutzige Briefe“ von Thea Sharrock
    7. „Dune: Part Two“ von Denis Villeneuve
    8. „Die Herrlichkeit des Lebens“
    9. „One Life“ mit Anthony Hopkins
    10. „La Chimera“ von Alice Rohrwacher
München

Stille Rebellen: Polnischer Symbolismus um 1900

Expedition in eine Terra Incognita gleich nebenan: Die Klassische Moderne unseres östlichen Nachbarlands ist hierzulande kaum bekannt. Die Kunsthalle stellt die Bewegung des „Jungen Polen“ in allen Facetten vor, von stimmungsvollen Landschaften bis zu Historien-Fantasy – anschaulich präsentiert und erklärt. ...weiter

Kassel

documenta fifteen: Fridericianum

Der Antisemitismus-Streit um die weltgrößte Ausstellung für Gegenwartskunst enthüllt die Provinzialität des Standorts. Dabei zeigt ein Rundgang durch das Fridericianum, in welche Richtung sich ein radikal erweiterter und entwestlicher Kunstbegriff entwickeln könnte – wenn man ihn lässt. ...weiter

Frankfurt am Main

Marcel Duchamp

Minimaler Aufwand, maximale Wirkung: Mit der Erfindung von Readymades wurde Marcel Duchamp zum Pionier der Konzeptkunst. Seinem Gesamtwerk widmet das Museum für Moderne Kunst (MMK) die erste Retrospektive seit zwei Dekaden – von konventionellen Anfängen bis zu zotigen Kalauern. ...weiter

Margarethe von Trotta

Ingeborg Bachmann - Reise in die Wüste

(Kinostart: 19.10.) Sie haben es nicht gut gemacht: Ingeborg Bachmann und Max Frisch, Traumpaar des bundesdeutschen Feuilletons, führten jahrelang eine vergiftete Beziehung. Die Sympathie von Regisseurin Margarethe von Trotta gilt der 1973 gestorbenen Schriftstellerin und ihrer Sprache. ...weiter

Alexander Kluge

Abschied von gestern (WA)

(Kinostart: 19.10.) Außer Atem für die frühe Bundesrepublik: 1966 porträtierte Regisseur Alexander Kluge mit verwegenen Stilmitteln eine Kleinkriminelle, gespielt von seiner Schwester – das wurde zum Überraschungserfolg. Diese kühne Pioniertat des Neuen Deutschen Films kommt nun restauriert wieder ins Kino. ...weiter

Luc Besson

Dogman

(Kinostart: 12.10.) Outlaws auf vier Pfoten: In seinem Psychogramm eines Einzelgängers verzichtet Regisseur Luc Besson auf Frauen- und Waffen-Fetischisierung. Stattdessen folgt er einem buchstäblich auf den Hund gekommenen Drag-Künstler bei seinem Rachefeldzug gegen die Gesellschaft. ...weiter