Köln

Susanna – Bilder einer Frau vom Mittelalter bis MeToo

Dreiecksbeziehung mit Möchtegern-Vergewaltigern: „Susanna und die Alten“ ist eines der beliebtesten Bibelmotive der Kunstgeschichte. Dem widmet das Wallraf-Richartz-Museum eine brillante Themen-Ausstellung voller beeindruckender Bildbeispiele; subtil analysiert und kundig kommentiert. ...weiter

Frankfurt am Main

Chagall – Welt in Aufruhr

Shtetl als Karneval der Lebenslust: Mit fliegenden Bräuten, Kühen und Clowns half Marc Chagall den Deutschen, nach 1945 den Holocaust zu bewältigen. Nun präsentiert die Schirn ihn mit Bildern der 1930/40er Jahre als hellsichtigen Beobachter der Epoche – diese Deutung überzeugt nur teilweise. ...weiter

Berlin

Johann Gottfried Schadow – Berührende Formen

Preußische Prinzessinnen im Doppelpack: Das lebensgroße Standbild von Luise und Friederike in lässig vertrauter Pose ist – neben der Brandenburger-Tor-Quadriga – die bekannteste Skulptur des klassizistischen Bildhauers. Dem widmet die Alte Nationalgalerie eine kleine, feine Werkschau. ...weiter

Wim Wenders

Perfect Days

(Kinostart: 21.12.) Der Zauber der stillen Örtchen: Wim Wenders Porträt eines fiktiven Toilettenputzers in Tokio feiert ohne dramatischen Bogen die Schönheit der kleinen Dinge. Seine filmische Meditation ist auch eine Hommage an den japanischen Meisterregisseur Yasujiro Ozu. ...weiter

Matthias Schweighöfer

Girl you know it's true

(Kinostart: 21.12.) Musiker wie Ersatzteile einer Hitfabrik: Das Discopop-Duo “Milli Vanilli” stürmte 1989 die Charts – und stürzte im Folgejahr ab, als herauskam, dass es seine Songs nicht selbst gesungen hatte. Regisseur Simon Verhoeven rollt den Skandal auf: nostalgisch, unterhaltsam und ohne Schadenfreude. ...weiter

Anne Hathaway

Eileen

(Kinostart: 14.12.) Neo-Noir in Massachusetts: Thriller-Autorin Ottessa Moshfegh gilt als neue Fürstin der Finsternis. In der Verfilmung ihres Bestsellers „Eileen“ schildert Regisseur William Oldroyd überzeugend eine fatale Frauenfreundschaft. Dann entgleitet ihm der Film etwas, bis zum allzu offenen Ende. ...weiter

Kunst+Film-Video des Monats:

„Geniale Frauen“ ist ein genialer Titel für eine Ausstellung: Damit hat sie 52 Prozent des Publikums auf ihrer Seite. Allerdings ist diese Beispielsammlung über 30 „Künstlerinnen und ihre Weggefährten“ vom 16. bis 18. Jahrhundert etwas überladen. Nach der ersten Station in Hamburg (vgl. Video) nun bis 30.6. im Kunstmuseum Basel.

Auch neu im Kino ab 25. April

  • Arthur der Große“ mit Mark Wahlberg („Alles Geld der Welt“, „Broken City“): Drama – Extremsportler will Abenteuerlauf in Begleitung eines Straßenköters gewinnen.
  • „Mars Express“: SciFi-Thriller aus Frankreich im Neo-Noir-Stil: Menschen kämpfen gegen Roboter im Jahr 2200.
  • Vom Ende eines Zeitalters“: Doku über das Ende des Bergbaus in Deutschland.
  • „Berlin Utopiekadaver“: Doku über die letzten von Linksautonomen besetzten Häuser.
  • „Spy x Family Code: White“: Anime-Actionkomödie aus Japan – Familie muss Welt retten.

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Berlin

Käthe-Kollwitz-Museum – Neueröffnung

Aus der verwinkelten Gründerzeitvilla ins Königliche Schlosstheater: Das Museum der sozialkritischen Künstlerin logiert jetzt sehr nobel. Der neue Standort bietet den idealen Rahmen zur Präsentation ihres Gesamtwerks: von kleinteiligen Anfängen über wuchtige Zyklen bis zu anrührenden Plastiken. ...weiter

Halle (Saale)

Margret Eicher: Medientapisserien

Gobelins für die Gegenwart: Margret Eicher gestaltet Wandteppiche mit den Bilderfluten aus Massenmedien und Internet. Ihre postmodern anspielungsreichen Collagen sind im Kunstmuseum Moritzburg zu sehen – bis zu 30 Meter lange Tapisserien voller Pop-Ikonen und Pinup-Nymphen. ...weiter

Berlin

Magyar Modern: Ungarische Kunst in Berlin 1910 – 1933

Von Budapest in die Reichshauptstadt: Sie wurde in der Zwischenkriegszeit zum bevorzugten Exil-Ort ungarischer Künstler. Wie präsent diese in allen Sparten von der Malerei über die Fotografie bis zur Architektur waren, zeigt nun die Berlinische Galerie anhand von 200 glänzend inszenierten Werken. ...weiter

Henrik Martin Dahlsbakken

Munch

(Kinostart: 14.12.) Vier gewinnt – dachte sich Regisseur Henrik Martin Dahlsbakken, als er das Leben von Edvard Munch auf vier verschiedene Episoden reduzierte, die er mit vier unterschiedlichen Schauspielern verfilmte. Doch sein Potpourri wird der inneren Zerrissenheit des Proto-Expressionisten nicht gerecht. ...weiter

Iris Berben + Joachim Król

791 km

(Kinostart: 14.12.) Senk ju vor träwelling wis Deutsche-Bahn-Gutschein: Auf einer Taxifahrt von München nach Hamburg lassen vier Mitreisende reichlich Dampf ab – über Tempolimit, Cancel Culture und Globalisierung. Am Ende des Road Movies bekennt sich Regisseur Tobi Baumann zu weihnachtlichen Werten. ...weiter

Bradley Cooper + Carey Mulligan

Maestro

(Kinostart: 6.12.) Bildnis des Musikers als bisexueller Charmeur: Sein Porträt von Leonard Bernstein macht Regisseur und Hauptdarsteller Bradley Cooper zur feinfühligen Analyse von dessen Ehe – ein beeindruckend unorthodoxes Biopic, in dem Carey Mulligan als Gattin Felicia genauso wichtig ist wie er. ...weiter

Aktuelle Top-Ausstellungen

  • „Tony Cragg. Please touch!“: zeitgenössische Skulpturen zum Berühren bis 26.5. im Kunstpalast, Düsseldorf
  • „The Culture. Hip-Hop und zeitgenössische Kunst im 21. Jahrhundert“ bis 26.5. in der Schirn, Frankfurt am Main
  • „Paris 1874: Revolution in der Kunst – Vom Salon zum Impressionismus“ bis 28.7. im Wallraf-Richartz-Museum, Köln
  • „Caspar David Friedrich. Unendliche Landschaften“ vom 19.4. bis 4.8. in der Alten Nationalgalerie, Berlin
  • „Hilma af Klint und Wassily Kandinsky. Träume von der Zukunft“: Zwei Mal Abstraktion bis 11.8. im K20, Düsseldorf

Arthouse-Kino Top 10 Charts

    1. „Back to Black“ von Sam Taylor-Johnson
    2. „Morgen ist auch noch ein Tag“ von P. Cortellesi
    3. „Ein Glücksfall“ von Woody Allen
    4. „Andrea lässt sich scheiden“ von Josef Hader
    5. „Civil War“ von Alex Garland
    6. „Es sind die kleinen Dinge“ von Mélanie Auffret
    7. „The Zone of Interest“ von Jonathan Glazer
    8. „Evil does not exist“ von Ryûsuke Hamaguchi
    9. „Die Herrlichkeit des Lebens“
    10. „Kleine schmutzige Briefe“ von Thea Sharrock
Frankfurt/ Main

Gauri Gill

Von Zeichnungen übersäte Fotos und Menschen unter Pappmaché-Tiermasken: Die Aufnahmen von Gauri Gill zeigen überraschende Facetten von Indien abseits geläufiger Klischees. Der südasiatischen Fotokünstlerin widmet die Schirn Kunsthalle eine so opulente wie anschaulich inszenierte Werkschau. ...weiter

Dresden + Wiesbaden

Weltflucht und Moderne – Oskar Zwintscher

Ein sächsischer Gustav Klimt, mit Betonung auf sächsisch: Das Albertinum will den Maler Oskar Zwintscher als Star-Künstler der Zeit um 1900 rehabilitieren. Was nur bedingt überzeugt: Der handwerklich hervorragende Porträtist schuf ansonsten eher unoriginell überladene Werke. ...weiter

Potsdam

Surrealismus und Magie – Verzauberte Moderne

Kunst-Revolution mit Okkultismus und Alchemie: Beides schätzten die Gefolgsleute von André Breton als Motiv-Fundus. Die Themen-Schau im Museum Barberini präsentiert etliche kaum bekannte Meisterwerke, manövriert aber die surrealistische Bewegung zu sehr in die Esoterik-Ecke. ...weiter

Matt Johnson

BlackBerry

(Kinostart: 7.12.) Aufstieg und Fall eines Pioniers: Der erste Smartphone-Hersteller baut heute keine mehr. Wie eine Provinz-Firma zum Weltmarktführer wurde und alles wieder verspielte, schildert Regisseur Matt Johnson in einer Dramödie voller Tempo und Witz – so vergnüglich kann Hightech-Historie sein. ...weiter

Rodrigo Sorogoyen

Wie wilde Tiere

(Kinostart: 7.12.) Don Quijote gegen Windräder: Ein zugewanderter Öko-Bauer legt sich mit den Bewohnern eines nordspanischen Dorfs an – und zahlt einen hohen Preis. Diesen Stadt-Land-Konflikt inszeniert Regisseur Rodrigo Sorogoyen mit beklemmender Intensität; dafür erhielt der Film neun Goyas. ...weiter

Lea Najjar

Kash Kash

(Kinostart: 7.12.) Über den Dächern muss die Freiheit wohl grenzenlos sein: Die exillibanesische Regisseurin Lea Najjar beobachtet das Treiben von Taubenzüchtern in Beirut. Reizende Aufnahmen des Federviehs dürften Vogelfreunde entzücken – ansonsten hebt diese Doku nicht vom Boden ab. ...weiter