Berlin

Mythos und Massaker – Ernst Wilhelm Nay und André Masson

Gemalte Gemetzel: Der französische Surrealist André Masson und der deutsche Informel-Künstler Ernst Wilhelm Nay verarbeiteten Kriegs- und Gewalt-Erfahrungen. Sie trafen sich nie, doch ihre Bilder ähneln einander verblüffend – das zeigt eine beeindruckende Schau in der Sammlung Scharf-Gerstenberg. ...weiter

Hamburg

Dix und die Gegenwart

Otto Dix hat das Bild der Weimarer Republik geprägt wie kein anderer. Doch der größte Teil seines Werks, das in der NS- und Nachkriegszeit entstand, ist wenig bekannt. Das ändern die Deichtorhallen mit einer opulenten Retrospektive – plus 100 Arbeiten von heutigen Künstlern. Was zuviel des Guten ist. ...weiter

München

Turner: Three Horizons

Best of Tate Gallery: Aus der weltgrößten Sammlung von Bildern des besten britischen Landschaftsmalers zeigt das Lenbachhaus eine Auswahl. Seltsam zusammengestellt: wenige Meisterwerke, viel Unfertiges und eine textlastige Tour de Force durch die Rezeption. Diese Schau ersetzt keine London-Reise. ...weiter

Nicolas Cage

Dream Scenario

(Kinostart: 21.3.) Mindfuck in der Albtraumfabrik: In der Science-Fiction-Komödie von Kristoffer Borgli wird Nicolas Cage zum ersten „Traum-Influencer“. Zwischen Horror und Humor entspinnt sich eine durchgehend doppelbödige Parabel über den Narzissmus unserer Zeit. ...weiter

Sabin Tambrea + Henriette Confurius

Die Herrlichkeit des Lebens

(Kinostart: 14.3.) Im Kino gewesen, gelacht: Diese Filmbiographie über Franz Kafkas letzte Jahre befreit den Autoren vom Image des ewigen Sauertopfs. Den Hintergrund der gelungenen Romanverfilmung von Georg Maas und Judith Kaufmann bildet Kafkas Liebe zur Tänzerin Dora Diamant. ...weiter

Anton Corbijn

Squaring the Circle: The Story of Hipgnosis

(Kinostart: 14.3.) Als die Verpackung teurer war als der Inhalt: Starfotograf Anton Corbijn erinnert mit seiner Doku an zwei Grafikdesigner, die in den 1970er Jahren den Look des Progressive Rock prägten. Während Interviews eher oberflächlich bleiben, öffnet rares Archivmaterial die Tür in eine vergangene Epoche. ...weiter

Kunst+Film-Video des Monats:

Otto Dix ist einer der berühmtesten deutschen Künstler der Zwischenkriegszeit – doch was er in der ‚inneren Emigration‘ ab 1933 und später in der Nachkriegszeit schuf, ist kaum bekannt. Das wollen die Hamburger Deichtorhallen ändern – und anhand von 100 Arbeiten von 50 Künstlern seine Nachwirkung illustrieren. Mit dieser vollen Dröhnung übernimmt sich „Dix und die Gegenwart“ etwas. Bis 1.4.

Auch neu im Kino ab 14. März

  • Rückkehr nach Korsika“ von Catherine Corsini („La belle saison – Eine Sommerliebe“): Frau kehrt nach 15 Jahren mit Kindern zurück auf die Insel, die sie einst verlassen hatte
  • Miller’s Girl“: Psychothriller über das Katz- und Maus-Spiel zwischen Professor und hochbegabter Studentin.
  • The Persian Version“ von Maryam Keshavarz („Sharayet – Eine Liebe in Teheran“): Culture-Clash-Komödie über eine konfliktreiche Mutter-Tochter-Beziehung, da die Tochter in den USA ein Doppelleben führt.
  • Creation of the Gods I: Kingdom of Storms“: Fantasy-Action aus China: erster Teil einer Trilogie um dynastische Kämpfe vor 3000 Jahren.

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Stuttgart + Potsdam

Modigliani - Moderne Blicke

Porträtist der Frauenpower: So präsentieren Staatsgalerie und Museum Barberini den populären Klassiker in der ersten deutschen Werkschau seit 15 Jahren. Ihre Stärken sind ein kompetenter Überblick über alle Schaffensphasen und ausgiebige Vergleiche mit Zeitgenossen – nur sein engster Freund fehlt. ...weiter

Tübingen + Wien

Innenwelten: Sigmund Freud und die Kunst

Im Freudianischen Zeitalter: Die Entdeckung des Unbewussten und die Psychoanalyse haben auch die Kunst geprägt – so umfassend, dass sich direkte Einflüsse kaum noch dingfest machen lassen. Das zeigt eine ambitionierte Ausstellung von Kunsthalle und Sigmund Freud Museum, die aber ins Beliebige abdriftet. ...weiter

Frankfurt am Main

Lyonel Feininger

Die Geburt des Prisma-ismus aus dem Geist der Karikatur: Bevor Feininger als Bauhaus-Künstler berühmt wurde, zeichnete er für die Tagespresse. Die ganze Bandbreite seines Werks breitet die Schirn Kunsthalle aus – als Retrospektive eines vermeintlich Bekannten voller Überraschungen. ...weiter

Mohamed Kordofani

Goodbye Julia

(Kinostart: 14.3.) Ehe-Zwist als Prolog zur Teilung der Nation: Bewunderungswürdig elegant zeigt Regisseur Mohamed Kordofani, wie Rassismus die Zwei-Klassen-Gesellschaft des Sudans prägt – das führte 2011 zur Spaltung. Der wohl erste sudanesische Spielfilm in deutschen Kinos ist ein kleines Meisterwerk. ...weiter

Léa Todorov

Maria Montessori

(Kinostart: 7.3.) Eine Baumeisterin ihrer selbst: Der biografische Spielfilm von Regisseurin Léa Todorovski beschränkt sich auf drei Jahre im Leben der berühmten Pädagogin Maria Montessori. Die problematische Seiten ihrer Karriere werden auf diese Weise elegant umschifft. ...weiter

Ethan Coen

Drive-Away Dolls

(Kinostart: 7.3.) Neustart in die 1990er Jahre: In seinem ersten Solo als Regisseur kehrt Ethan Coen in die Dekade zurück, in der er und sein Bruder ihre größten Erfolge feierten. Doch auch zwei junge Hauptdarstellerinnen können nicht verhindern, dass sein Roadmovie etliche Längen aufweist. ...weiter

Aktuelle Top-Ausstellungen

  • „Glitch. Die Kunst der Störung“: Gegenwartskunst bis 17.3. in der Pinakothek der Moderne, München
  • „Wir ist Zukunft: Visionen neuer Gemeinschaften“ seit den Lebensreformern bis 17.3. im Museum Folkwang, Essen
  • „Nudes“: 90 Aktdarstellungen von Rodin bis zur Gegenwart bis 14.4. im LVR Museum für Kunst und Kultur, Münster
  • „Tony Cragg. Please touch!“: zeitgenössische Skulpturen zum Berühren bis 26.5. im Kunstpalast, Düsseldorf
  • „The Culture. Hip-Hop und zeitgenössische Kunst im 21. Jahrhundert“ bis 26.5. in der Schirn, Frankfurt am Main

Arthouse-Kino Top 10 Charts

    1. „The Zone of Interest“ von Jonathan Glazer
    2. „Dune: Part Two“ von Denis Villeneuve
    3. „Maria Montessori“ von Lea Todorov
    4. „Poor Things“ von Giorgos Lanthimos
    5. „Anatomie eines Falls“ mit Sandra Hüller
    6. „Eine Million Minuten“ von + mit Karoline Herfurth
    7. „Drive-Away Dolls“ von Ethan Coen
    8. „All of us Strangers“ von Andrew Haigh
    9. „Perfect Days“ von Wim Wenders
    10. „Geliebte Köchin“ mit Juliette Binoche
Berlin

Hej rup! Die Tschechische Avantgarde

Vom Kubismus über Poetismus und Konstruktivismus bis zum Surrealismus: Die Kunst in der Tschechoslowakei der Zwischenkriegszeit war enorm wandelbar und vielseitig. Das zeigt eine fulminante Ausstellung im Bröhan Museum – und rehabilitiert eine hierzulande fast vergessene Spielart der Moderne. ...weiter

Hamburg

Caspar David Friedrich – Kunst für eine neue Zeit

Bilder zum Sehnsucht stillen – nach was auch immer: Gemälde von C.D. Friedrich sind die berühmtesten der deutschen Romantik. Ihre Aktualität betonen will die Kunsthalle in der ersten von drei Retrospektiven zum 250. Geburtstag; doch der Vergleich mit Gegenwartskunst beweist eher ihre Zeitlosigkeit. ...weiter

Brühl

Surreal Futures

Die Zukünfte des Surrealismus: Geist und Methoden dieser Bewegung will das Max Ernst Museum in der zeitgenössischen Digital-Kunst aufspüren. Mit begrenztem Ertrag: Manche Werke schließen an surrealistische Vorbilder an, andere bieten nur politisch korrekte Spielereien – in einem wilden Mix. ...weiter

Veit Helmer

Gondola

(Kinostart: 7.3.) Wo die Gondeln Schauwert haben: Veit Helmers bewährte Mischung aus Exotismus und Stummfilm-Ästhetik stößt in dieser Romanze an ihre Grenzen. Mit am Reißbrett entworfenen Figuren und einem Übermaß an Klischees ist sein nettgemeinter Drahtseilakt gründlich misslungen. ...weiter

Denis Villeneuve

Dune: Part Two

(Kinostart: 29.2.) Wiedersehen mit Arrakis: Zweieinhalb Jahre nach dem ersten kommt der zweite Teil der monumentalen SciFi-Verfilmung ins Kino. Mit kleinen Änderungen der Romanvorlage überwindet Regisseur Denis Villeneuve das simple Gut-Böse-Schema und nimmt Bezug auf den Nahen Osten. ...weiter

Sandra Hüller

The Zone of Interest

(Kinostart: 29.2.) Big Brother in der Nazi-Villa: Regisseur Jonathan Glazer beobachtet die Familie von Rudolf Höß, Lagerkommandant in Auschwitz, aus der Distanz. Dabei bedient er keine Stereotype über KZs und den Holocaust – für ein erschütterndes Dokument über die menschliche Fähigkeit zur Verdrängung. ...weiter

Kommende Top-Ausstellungen

  • „Paris 1874: Revolution in der Kunst – Vom Salon zum Impressionismus“ vom 15.3. bis 28.7.2024 im Wallraf-Richartz-Museum, Köln
  • „Hilma af Klint und Wassily Kandinsky. Träume von der Zukunft“: Zwei Konzepte abstrakter Malerei vom 16.3. bis 11.8. im K20, Düsseldorf
  • „Caspar David Friedrich. Unendliche Landschaften“ vom 19.4. bis 4.8. in der Alten Nationalgalerie, Berlin
  • „When We See Us“: figurative Malerei aus Afrika + der Diaspora vom 25.5. bis 13.10. im Kunstmuseum Basel
  • „Casablanca Art School. Eine postkoloniale Avantgarde 1962–1987“ vom 12.7. bis 13.10. in der Schirn, Frankfurt
  • „Frans Hals. Meister des Augenblicks“: Barockmalerei vom 12.7. bis 3.11. in der Gemäldegalerie, Berlin

Auch neu im Kino ab 14. März

  • Rückkehr nach Korsika“ von Catherine Corsini („La belle saison – Eine Sommerliebe“): Frau kehrt nach 15 Jahren mit Kindern zurück auf die Insel, die sie einst verlassen hatte
  • Miller’s Girl“: Psychothriller über das Katz- und Maus-Spiel zwischen Professor und hochbegabter Studentin.
  • The Persian Version“ von Maryam Keshavarz („Sharayet – Eine Liebe in Teheran“): Culture-Clash-Komödie über eine konfliktreiche Mutter-Tochter-Beziehung, da die Tochter in den USA ein Doppelleben führt.
  • Creation of the Gods I: Kingdom of Storms“: Fantasy-Action aus China: erster Teil einer Trilogie um dynastische Kämpfe vor 3000 Jahren.
Hamburg + Basel

Geniale Frauen – Künstlerinnen und ihre Weggefährten

Kein Geniestreich, eher eine bienenfleißig zusammengetragene Fallsammlung: Bucerius Kunst Forum und Kunstmuseum zeichnen das Arbeitsleben von 30 Künstlerinnen des 16. bis 18. Jahrhunderts nach. Ein überbordender, wenig strukturierter Bilderbogen bietet vorwiegend nahe liegende und etwas banale Einsichten. ...weiter

München

Venezia 500<< – Sanfte Revolution der Malerei

Empfindsame Bilder für schlechte Zeiten: Um 1500 entstand in der krisengeschüttelten Lagunenstadt eine neuartige Kunst – voller Vagem und Vieldeutigem, Sanftmütigem und Sinnlichem. Diese Soft Power präsentiert die Alte Pinakothek mit Werken von Tizian, Bellini, Tintoretto und einem neu entdeckten Giorgione. ...weiter

Berlin

Archäologische Schätze aus Usbekistan

Buddha im Gewand von Apoll: Nach dem Alexanderreich entstanden in Mittelasien jahrhundertelang diverse Mischkulturen aus West und Ost, die hierzulande kaum bekannt sind. Neues Museum und James-Simon-Galerie zeigen spektakuläre Beispiele – ihre Bedeutung erschließt sich nur dem, der viel liest. ...weiter

Wei Shujun

Only the River flows

(Kinostart: 29.2.) Detektiv des Absurden: In der atmosphärisch dichten Verfilmung eines Avantgarde-Kriminalromans tappt ein Ermittler im doppelten Sinne im Dunkeln. Mit seinem stimmigen Neo-Noir-Thriller erinnert Regisseur Wei Shujun auch an die Schattenseiten von Chinas Wirtschaftsboom. ...weiter

Berlin

Warten auf Tricia Tuttle

Ende eines Fünf-Jahres-Plans: Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek haben den Festspielen jede Lebendigkeit ausgetrieben. Die Profillosigkeit ihrer „Encounters“-Erfindung greift auf den Wettbewerb über. Dazu passt der Goldene Bär für die 67-Minuten-Doku „Dahomey“ über die Rückgabe kolonialer Raubkunst. ...weiter

Thomas Karrer + Karin Bucher

Kraft der Utopie – Leben mit Le Corbusier in Chandigarh

(Kinostart: 22.2.) Eine Modellstadt aus Betonbauten mitten in Nordindien: Das ist Chandigarh. Dort konnte Le Corbusier, Prophet der Architektur-Moderne, seine Visionen verwirklichen. Die Doku des Regie-Duos Karrer und Bucher setzt allerdings mehr auf Impressionen als auf Erläuterungen seiner Bauweise. ...weiter